Das Ende der diplomatischen Beziehungen mit Qatar und die Auswirkungen auf die Luftfahrt

Eine Qatar Airways 777, wie sie auf der Strecke von Doha über Melbourne nach Adelaide eingesetzt wird,

Gestern haben sich die Nachrichten fast überschlagen. So wurde am Morgen bekanntgegeben, dass Saudi Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate um Dubai und Abu Dhabi, sowie Ägypten sämtliche diplomatischen Beziehungen zu Qatar abbrechen würden. Im Laufe des Tages haben sich auch der Jemen, Libyen und die Malediven diesem Vorgehen angeschlossen.

Die Folgen für Qatar sind enorm. So werden die Grenzen zwischen Qatar und den oben genannten Ländern geschlossen, Bürger von Qatar müssen die entsprechenden Länder verlassen (meist binnen zwei Tagen) und auch die Botschafter wurden ausgewiesen. Auch alle Flugverbindungen zwischen diesen Ländern und Qatar werden heute und in den kommenden Tagen eingestellt. Auch Überflugrechte von Qatar Airways wurden von einigen Ländern widerrufen.

Hiermit will man Qatar isolieren. Die Staaten aus dem arabischen Raum werfen Qatar vor, Terrorismus zu fördern, oder direkt zu unterstützen, sowie sich mit dem Iran zu verbünden.  Qatar weist diese Vorwürfe zurück.

Das Ende der diplomatischen Beziehungen mit Qatar und die Auswirkungen auf die Luftfahrt

In der Hauptstadt von Qatar, Doha, befindet sich das Drehkreuz von Qatar Airways. Qatar Airways ist nach Emirates die zweitgrößte Airline in der Region und bietet neben vielen Flügen in die oben genannten Länder auch eine Vielzahl von Verbindungen nach Europa und zu anderen Kontinente an.

Wer momentan von Europa über Doha in ein Drittland gebucht hat und in den kommenden Tagen, oder Wochen reisen will, wird wohl von diesem „Embargo“ nichts mitbekommen, sofern er nicht in eines der oben genannten Länder reisen möchte. Lediglich die Reisezeit zwischen Europa und Doha wird sich wohl ein wenig verlängern, da man aufgrund des Überflugverbotes von einigen Länder in der Region große Umwege fliegen muss.

Wichtig ist, dass nicht nur Qatar Airways die Flüge zwischen Doha und den oben genannten Ländern einstellen muss, sondern auch die Airlines dieser Länder wie Emirates, Etihad, Saudia, Egyptair und Gulfair stellen ab heute alle Flüge nach Doha ein.

Eine Ausnahme stellen bis jetzt die Malediven dar, zu welchen noch Flüge aus Qatar geplant und auch buchbar sind.

Was kann ich tun wenn ich auf einem der nun gecancellten Flügen gebucht bin?

Die Airlines hat diese Situation recht unerwartet getroffen. So müsst Ihr damit rechnen, dass erst sehr kurzfristig Lösungen für Euch gefunden werden können, solltet Ihr betroffen sein.

Wer mit Qatar in eines der betroffenen Länder gereist ist, sollte sich schnellstmöglich mit Qatar in Verbindung setzten. Solltet Ihr beispielsweise in Dubai sein, wird die Umbuchung auf eine andere Airline (z.B. Emirates) die einzig sinnvolle Möglichkeit sein, um nach Europa zu kommen.

Leider gibt es noch keine genauen Aussagen von Qatar Airways, wie mit der Situation umgegangen werden soll.

Andere Airlines wie Etihad Airways haben bereits bekanntgegeben, wie sie mit der Situation umgehen wollen. So habt Ihr folgende Möglichkeiten:

  • kostenlose Stornierung und Rückerstattung des Tickets
  • Umbuchung auf den nächstgelegenen Flughafen

Gerade die zweite Option ist allerdings fragwürdig, da man auch über den Landweg wohl nicht nach Qatar einreisen kann. Alle Landesgrenzen nach Doha sind dicht.

Flüge nach Doha aus Europa sind weiterhin z.B. mit Qatar Airways oder Lufthansa möglich!

Wer dringend aus den betroffenen Ländern nach Doha reisen muss, kann z.B. auf eine Verbindung mit Oman Air zurückgreifen, welche weiterhin nach Doha fliegen.

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Bis jetzt herrscht noch einiges an Verwirrung und Unklarheiten über die genaue Situation.  Es ist noch unklar wie lange die aktuelle Situation anhalten wird und ob die Restriktionen für Qatar möglicherweise noch ausgeweitet werden. Klar ist, dass das Reisen über Doha in den Mittleren Osten momentan deutlich erschwert wurde, bzw. unmöglich geworden ist. Auf Qatar Airways kommen hier wohl schwere Zeiten zu.

Danke an: Svenblogt, YHBU und OMAAT

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