How to date a frequent flyer – Eintritt in eine neue Welt

Hallo erstmal, ich weiß ja nicht ob Sie es wussten… Nein, Spaß beiseite.

Da, ich hier nicht allzu viel in Erscheinung trete, möchte ich mich erst einmal vorstellen:

Mein Name ist Nicole, ich bin hier auf dem Blog vor allem als Christophs „bessere Hälfte“ bekannt. Ich bin 31 Jahre jung und seit ca. 9 Jahren an Christophs Seite. Beruflich habe ich absolut nichts mit dem Fliegen zu tun. Ich bin gelernte Kinderkrankenschwester und befinde mich nach einem anschließenden Pädagogikstudium in Elternzeit.

In die beeindruckende Welt der Vielflieger bin ich erst durch meinen Mann gerutscht, aber dazu gleich mehr.

Ich werde sehr oft gefragt, wie es ist, mit einem Vielflieger zusammen zu sein, bzw. mit jemandem, der sehr viel unterwegs ist. Wie auch hier hat alles seine Vor- und Nachteile. Deshalb habe ich mich entschieden ein paar Beiträge zu diesem Thema zu schreiben. Zu unserem sehr spektakulären Kennenlernen, über die rätselhafte Welt der Vielflieger und über alle Vor- und Nachteile, die ein Vielflieger als Partner mit sich bringt.

 

Die ersten Dates – Eintritt in eine völlig neue Welt

Kennengelernt haben wir uns, wie heute nicht allzu unüblich, über das Internet. Davon hielt ich persönlich bis zu diesem Zeitpunkt nicht viel. Aber wie das Leben so spielt, wurde ich eines Besseren belehrt. Wir schrieben eine ganze Weile miteinander, tauschten Nummern aus und die Dinge nahmen ihren Lauf.

Anfangs war ich sehr skeptisch, mich mit einem wildfremden aus dem Internet zu treffen. Der Zufall hat uns in die Hände gespielt… Ich war am 3. November in Mannheim auf einem 30. Geburtstag eingeladen, der in einer Bar gefeiert wurde. Natürlich haben Christoph und ich auch an diesem Abend geschrieben (er hatte mich schon ganz schön um den Finger gewickelt). Es stellte sich heraus, dass auch er zufällig bei Freunden in Mannheim war, also fragte ich, ob es möglich wäre, dass er später mal vorbei kommt um ihn zu sehen, bevor es an richtige Dates geht. Also haben wir uns vor der Bar das erste Mal live gesehen und beschnuppert. Der Entschluss mich bald wieder mit ihm zu treffen, war schon bei den ersten gewechselten Worten und seinem umwerfenden Lächeln getroffen.

So nahmen die Dinge ihren Lauf und wir haben uns bei weiteren Dates kennengelernt. Von seinem Job wusste ich bereits, aber ich kannte das volle Ausmaß der Sache nicht ?. In unserer Kennenlernzeit haben sich seine beruflichen Reisen sehr auf Europa beschränkt, so dass er immer nur 1-2 Tage unterwegs war.

Mitte November ist er dann mit seiner Schwester für fünf Tage nach Singapur geflogen. Spätestens da habe ich gemerkt, dass ich ihn SEHR gerne habe, denn ich habe ihn vermisst.

Wir wurden also ein Paar und unsere „Geschichte“ begann so richtig. Mit dem Begriff „HON“ konnte ich absolut nichts anfangen. Aber ich, wäre nicht ich, wenn ich nicht neugierig wäre und nachfragen würde. Ja… Wie erklärt man jetzt jemand völlig unbeteiligtem, was ein HON ist und was da alles mit dranhängt? Christoph machte es ganz clever und zeigte mir ein altes Galileo-Video, das „HON vs. Holzklasse“ heißt. Holzklasse war mir natürlich ein Begriff, auch wenn sie mir eher unter dem normalen Namen, Economy Class, bekannt war. Ich war beeindruckt und auch etwas stolz, so jemanden meinen Freund nennen zu dürfen ?

Ende November hatte/habe ich Geburtstag. Natürlich wollte Christoph sich etwas ganz Besonderes überlegen. Er fragte mich, ob ich mir ein paar Tage frei nehmen könnte, er hätte eine kleine Überraschung für mich. Dank meiner lieben Kolleginnen war dies möglich und so war ich sehr auf das kommende Geschenk gespannt. Ich hatte ja keine Ahnung…

Ein paar Tage vor meinem Geburtstag überreichte er mir ein kleines silbernes Briefchen. Erst beim näheren Hinschauen erkannte ich den roten Rand mit der Aufschrift „First Class“. Ich habe natürlich erst mal eher ablehnend reagiert. Nach so einer kurzen Zeit so ein großes Geschenk? Das war außerhalb meines Vorstellungsvermögens. Nachdem er mit dann aber erklärt hatte, dass das Ticket „nicht so wirklich“ bezahlt ist und er anschließend nicht Meilen-Insolvenz anmelden muss, habe ich mich darauf eingelassen.

 

Der erste gemeinsame Trip – Der Hochadel reist

Ich bin an meinem Geburtstag von meinem Vater nach Frankfurt gefahren worden. Christoph kam mit dem Zug, weil er zu der Zeit noch in Darmstadt gewohnt hat. Natürlich wurde ich nicht am normalen Terminal abgesetzt, so wie ich es gewohnt war und kannte, sondern am First Class Terminal. Das war auch schon der erste (positive) Schock. Ich bin mir vorgekommen wie der Hochadel. Christoph war bereits durch die Sicherheitskontrolle gegangen, weil die Damen am Empfang nicht wollten, dass er draußen wartet. Nachdem ich auch das übliche Procedere hinter mir hatte, wartete hinter der Schiebetür ein strahlender Mann inkl. roter Rose auf mich. Besser kann ein Tag nicht beginnen. Glauben konnte ich das Ganze noch nicht so wirklich.

Da Christoph bereits eine sehr ausführliche Review zum First Class Terminal geschrieben hat, will ich darauf jetzt nicht en detail eingehen. Nur so viel: Ich war total geflasht und bin mir wie im Film vorgekommen.

Nachdem wir mit einem Porsche aufs Vorfeld gefahren wurden stiegen wir vor allen anderen Leuten in eine Lufthansa Boeing 747, von mir liebevoll „Buckelflieger“ genannt, nach Dubai ein. Ich habe mich gefühlt wie ein Superstar und war dementsprechend aufgeregt. Zu dem Zeitpunkt der Reise gab es in diesem Flugzeug im Oberdeck noch die „alte“ noch nicht ausgebaute First Class, bestehend aus bed and seat Sitzen und einem Business Class Service. So etwas hatte ich in meinen kühnsten Träumen noch nicht erlebt. Echtes Geschirr im Flugzeug, ein sehr persönlicher Service und ein Bett?! Ich dachte ich träume. Heute ist das schon eher zur Normalität auf Reisen mit Christoph geworden. Trotzdem weiß ich diesen Luxus sehr zu schätzen und freue mich auf jeden weiteren Flug in der First- und in der Business Class. Der Flug war spitze, genauso wie die Tage in Dubai.

Exploring Dubai – Das Märchen geht weiter

In Dubai angekommen fuhren wir zum Conrad Dubai, einem Hotel der Hilton Kette. Natürlich wusste ich auch nicht, dass man auch bei Hotels Punkte sammeln kann und ein „Jemand“ werden kann. So wurden wir in eine wunderschöne Suite mit Blick auf den Burj Khalifa upgegradet. Das Hotel alleine ist ja schon sehr beeindruckend mit seiner riesigen Empfangshalle und den edlen Möbeln, die Suite jedoch, war noch eine Nummer höher. In der Suite wartete sogar eine Geburtstagstorte auf mich. Ich war nicht nur von dem Luxus beeindruckt, sondern auch von dem Aufwand den Christoph nur für mich betrieben hatte.

Auch die kostenlosen Snacks und Getränke in der Lounge und allen darauffolgenden Lounges unserer Urlaubsziele waren sehr eindrucksvoll. Für mich, als dauerhungriges Wesen kommt das natürlich mehr als gelegen ;D.

Der Rückflug – Stress, aber nicht weniger schön

Beim Rückflug ist alles etwas schiefgelaufen. Wir sind in einen Streik der Lufthansa (Bodenpersonal oder Piloten? Ich weiß es nicht mehr) geraten und so wurde unser Flug gecancelled. Das hört sich alles halb so schlimm an. Leider musste ich 4 Stunden nach der ursprünglich geplanten Ankunft eigentlich arbeiten. Und nachdem mir meine Chefin und die Kolleginnen diesen Trip ermöglicht hatten wollte ich natürlich nicht zu spät kommen. Mit ziemlich vielen Telefonaten und einem rauchenden Kopf hat Christoph es geschafft uns auf einen Nachtflug der Swiss über Zürich umzubuchen. Leider kann ich in Flugzeugen nie, auch nicht in einem First Class oder Business Class Sitz schlafen. Das war aber halb so schlimm, denn ich habe gegessen und den beeindruckenden Service bei ein paar guten Filmen genossen. Letztendlich war ich quasi auf die Minute pünktlich bei der Arbeit, also ist nochmal alles gut gegangen.

How to date a frequent flyer    –    Kommentar

Die Dimensionen waren mir nicht bewusst. Umso beeindruckender war der erste Trip mit Christoph. Ich bin mir vorgekommen wie ein Mix aus Lady Gaga, der Queen und Bono persönlich. Diese Art zu reisen ist natürlich DER vorreitende Vorteil mit einem Vielflieger zusammen zu sein. Ich habe mir schon oft überlegt diesen und die nächsten Beiträge zu schreiben. Es ist spannend das ganze Punkt für Punkt gedanklich zu rekonstruieren und noch einmal zu durchleben. Ich hoffe ich konnte Euch einen kleinen Einblick in das Leben einer Vielflieger-Partnerin verschaffen – Die Fortsetzung folgt…

An diesem Punkt ein riesen Dankeschön an meinen Mr. Lufthansa (ja tatsächlich, so nenne ich ihn ;D), dass er mir so tolle Urlaube ermöglicht, mir die ganze Welt zeigt und mehrfach im Jahr sein Meilenkonto plündert. Auch für ihn war es eine völlig neue Welt und Dimension seine Meilen für zwei Leute auszugeben.

 

Hier geht es zu den weiteren Teilen von „How to date a frequent flyer“

How to date a frequent flyer – Die rätselhafte Welt der Vielflieger

How to date a frequent flyer – Vor- und Nachteile

 

10 Kommentare

  1. sehr schön dass sich zwei sich gefunden haben und sich treu bleiben… besser als bei mir wo meine frrundin sich lieber mit dem nachbar beschäftigt als mit mir zu fliegen ….

  2. Spannender Blogbeitrag, mal so aus der privaten Perspektive. Die anderen beiden Teile der „Serie“ habe ich auch mit großem Interesse gelesen – gerne mehr davon. 🙂

      • Ich bin zwar nicht Chris,

        aber mich würde eure ganz normale Woche von euch interessieren.
        Quasi wie ein kleines Tagebuch, vielleicht eignet es sich zu einer kleinen Rubrik. Denn ich würde gerne etwas über den Alltag eines HON lesen.

        Christoph fliegt laut Steckbrief um die 1000Stunden im Jahr und nächtigt ca. jede dritte Nacht im Hotel.
        Wie schafft Ihr beiden dies in eurer Beziehung?

        (Sehr privat gegraben, kann verstehen, wenn es keine Antwort gibt.)

        • Lieber Jan,

          bei uns gibt es keinen klaren Ablauf. Also keine wirkliche Regelmäßigkeit, an der man sich orientieren könnte.
          Ich bespreche das trotzdem mal mit Christoph, danke für die Idee.

          Liebe Grüße

          Nicole

  3. Nett. Ist immer wieder interessant, wie die Welt läuft.

    Zum Stichwort „Kennenlernen per Internet“ fällt mir ein, wie wir zu unserer Asienliebe fanden.

    Das war 2003. Ein indischer Postdoc sah sich am Computer hübsche Mädels an. Nun ja, macht ein Mann halt gelegentlich. Er fühlte sich aber irgendwie ertappt und sah sich zu einer Erklärung genötigt. Er suche gerade seine künftige Frau. In der Tat. Die Eltern hatten zu Hause in Indien mit den Eltern potentieller Ehefrauen gesprochen, selbige sich in Schale geworfen und ablichten lassen. Wirklich wie im Versandhauskatalog.

    Die Reaktion „dann kommen wir zu deiner Hochzeit“ war eigentlich nur leichtfertig in den Raum geworfen. Am nächsten Tag lag dann freilich eine formale Einladung samt einem ausgearbeiteten Reiseprogramm durch Indien auf dem Tisch. Uff, es passte eigentlich nicht wirklich. Aber vermutlich ganz ähnlich brachte er es im engeren Arbeitsumfeld auf insgesamt 8 Einladungen, ja und dann ging es halt nach Indien.

    Einer indischen Hochzeit als ausländischer Gast beizuwohnen, kann ich nicht wirklich empfehlen. Eigentlich fressen sich alle Gäste nur durch und das Brautpaar läuft in Dutzenden verschiedenen Maskeraden dazwischen herum. Eine Unterhaltung ist nahezu ausgeschlossen. Sehr, sehr langweilig.

    Was man von der Rundreise durch Indien (hauptsächlich Kerala) dann nicht ansatzweise sagen konnte …
    Die Beiden leben seit 20 Jahren zusamen, die indische Art des Kennenlernens funktioniert in diesem Fall offenbar gut.

    • Bin gerade in BOM – kann den nächsten Flug kaum abwarten: Indien 🙈 sorry…
      Und ja wie Nicole schön geschrieben hat: zwischen HON und HOLZ gibt’s einige winzige Unterschiede! Hinflug FCT alles top MUC FCL auch. An Bord kein FC aber Purser war spitze und C im A359 ist auch gut.
      Einziges Manko bei der HON Geschichte ist die LH DE HC Hotline – öfters nutzlos.

  4. Hallo Nicole, danke für deinen offenen und erfrischenden Beitrag hier. Es ist immer wieder schön, wenn man von Menschen hört, die es wirklich noch als etwas Besonderes erachten auf diese Weise reisen zu dürfen. Ich erinnere mich auch noch an meinen 1. Flug mit 15 Jahren in der LH FIRST-damals noch im Upper Deck der 747-200. Diesen Moment werde ich auch nie vergessen.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.