Aeroflot kann acht Airbus A330 für internationale Flüge kaufen

Aeroflot darf derzeit noch ausreisewillige Wehrpflichtige befördern. Bild: Airbus

Teil des riesigen Sanktionspakets gegen Russland, welches aufgrund des Überfalls auf die Ukraine verhängt wurden ist, dass alle westlichen Leasingfirmen ihre Verträge mit russischen Airlines kündigen mussten und die Flugzeuge zurückfordern mussten. Damit hätten russische Airlines wie Aeroflot der S7 Airways fast die komplette Flotte abgeben müssen, denn vor allem die westlichen Flugzeuge von Airbus und Boeing stammen bei russischen Airlines zu fast 100 Prozent aus dem Leasing von westlichen Leasingfirmen.

Um diese Sanktion zu umgehen, haben sich russische Airlines (auf Anweisung des Kreml) geweigert die Flugzeuge herauszugeben und man musste daraufhin alle internationalen Flüge einstellen, da man außerhalb Russlands Gefahr läuft, dass die gestohlenen Flugzeuge beschlagnahmt werden.

Der staatlichen Aeroflot ist es nun allerdings gelungen ganz offiziell acht Airbus A330-300 von Leasinggebern zu kaufen und diese offiziell in das russische Register zu überführen. Hierbei kann man sich eine Ausnahmeregelung in den Sanktionen zu Nutzen machen, welche es russischen Airlines erlaubt, nach Begleichen aller Leasingrate, die Flugzeuge zu übernehmen.

Die Übernahme der acht Airbus A330-300 durch Aeroflot ist wohl der erste Deal dieser Art und vermutlich werden noch weitere folgen, insofern russische Airlines in der Lage sind, die hierfür notwendigen Devisen aufzutreiben, was unter den aktuellen Sanktionen auch nicht besonders einfach sein dürfte.

Aeroflot will die acht Airbus A330 nun dafür nutzen wieder internationale Ziele anzufliegen, wie die Türkei, Usbekistan und die Malediven. Dabei ist die Auswahl der potenziellen internationalen Ziele für Aeroflot aktuell sehr begrenzt, da nach wie vor viele Länder die Landerechte und vor allem auch die Überflugrechte entzogen haben.

Für Aeroflot war dies nun aber ein sehr wichtiger erster Schritt, auch in der Hoffnung dass man nach einer Aufhebung der Sanktionen recht schnell wieder zu Geschäften mit westlichen Partnern kommen kann. Für die Leasinggesellschaften ist solch ein Deal natürlich auch wertvoll, da man so eine Verluste minimieren kann, denn aktuell hat man alle Flugzeuge, welche noch in Russland sind, abgeschrieben.

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Man wird sich wohl leider darauf einstellen müssen, dass der Angriff von Russland auf die Ukraine die russische Luftfahrt für eine sehr lange Zeit in eine furchtbare Situation gebracht hat. Hier wird nun auch klar, dass Airlines nun sehr teure Wege gehen müssen, wenn sie in den kommenden Jahren überhaupt noch Langstrecken anbieten wollen und dies bedeutete, dass man die Airbus und Boeing Jets nun freikaufen muss, da sie sonst im Ausland beschlagnahmt werden, selbst wenn morgen alle Sanktionen fallen würden.

Aber selbst mit den nun gekauften Airbus A330 wird jeder Einsatz im Ausland für Aeroflot eine Herausforderung, denn die nach wie vor ist die Versorgung mit Ersatzteilen quasi unmöglich und vor allem wird kaum eine Wartungsfirma im Ausland die russischen Flugzeuge anfassen, da man auch hiermit gegen US Sanktionen verstoßen könnte.

Danke: aero

2 Kommentare

  1. Der einzige Vorteil dabei ist, auch wenn dabei die Sanktionen umgangen werden, dass die Leasinggeber von den Russen ihr Geld für die Flugzeuge endlich bekommen.
    Aber wie heisst es so schön – Geld regiert die Welt –

    • Aeroflot will keine TU-214 oder ähnlich historisch höchst wertvolles Fluggerät.
      Natürlich kann das Management rational denken und versucht irgendwie den Spagat zwischen den Vorgaben einer revisionistischen politischen Elite und nackter Vernunft.

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