Aeroflot und SkyTeam Allianz setzen Zusammenarbeit aus

Aeroflot verkauft derzeit noch Tickets an Wehrpflichtige Russen. Foto: Aeroflot

Die Entscheidung Aeroflot temporär aus der SkyTeam Allianz auszuschließen hat dann doch länger gedauert als erwartet. Ende April 2022 verkündeten SkyTeam und Aeroflot nun endlich, dass die Zusammenarbeit pausiert wird. Damit ist nach S7 Airlines auch die größte russische Fluggesellschaft nicht mehr Teil einer Luftfahrtallianz.

Das eskalierte nicht so schnell, wie man es erwartet hatte. Schon die Suspendierung von S7 Airlines aus der Oneworld Allianz einige Tage zuvor, kam später als selbst Optimisten gerechnet haben. Die Trennung zwischen S7 und Oneworld verlief einvernehmlich und mit der Option die Partnerschaft zukünftig wieder aufzunehmen.

Aeroflot und SkyTeam Allianz setzen Zusammenarbeit aus | Einschränkungen sollen gering bleiben

Und so klingt es auch beim Ausschluss von Aeroflot aus der SkyTeam Allianz. In jeweils kurzen Pressemitteilungen teilen die Partner Aeroflot und SkyTeam mit, dass gemeinschaftlich eine temporäre Suspendierung der Zusammenarbeit vereinbart wurde. Während sich die Luftfahrtallianz auf einen Zweizeiler begrenzt, informiert Aeroflot zumindest grob über einzelne Details. Aeroflot wird auch während der Suspendierung ausgewählte SkyTeam Elite-Vorteile weiter anbieten, weist jedoch darauf hin, dass es dabei zu Einschränkungen kommen kann. Sowohl Russlands Staatsairline als auch SkyTeam arbeiten jedoch daran, die Einschränkungen für Fluggäste so gering wie möglich zu halten.

Und in diesem Sinne finden sich am Tag der Veröffentlichung der Pressemitteilungen auch noch die Logos der Partner auf den jeweiligen Websites. Auf skyteam.com wird Aeroflot noch als eine der 19 Mitgliedsfluggesellschaften benannt. Und neben dem Aeroflot-Logo blitzt auch weiterhin das SkyTeam-Logo auf.

Aeroflot und SkyTeam Allianz setzen Zusammenarbeit aus | Frankfurtflyer Kommentar

Der Fall von Aeroflot ist noch einmal ein deutlich anderer Fall als er es bei S7 war. S7 Airlines ist eine private Fluggesellschaft, während Aeroflot dem russischen Staat gehört. Dem Staat, der im Ausland geleasten Aeroflot-Maschinen eine russische Registrierung verpasst hat und die Flugzeuge de facto gestohlen hat. Das hat noch mal ein anderen Geschmack. Denn Aeroflot kann einen Großteil seiner Maschinen weiterhin nicht außerhalb Russlands betreiben, da dort die Beschlagnahmung droht. Damit ist Aeroflot gleichzeitig auch von den meisten anderen Fluggesellschaften der Allianz abgeschnitten.

Die Hürden für eine Rückkehr von Aeroflot zu SkyTeam sind damit noch einmal höher als bei S7 Airlines. Aber bis sich der russische Luftverkehr normalisiert hat, wird sowieso noch viel Zeit vergehen. Und noch sind die Grundvoraussetzungen nicht einmal gegeben.

Werdet Ihr Aeroflot in Europa vermissen? Seid Ihr schon einmal mit der Fluggesellschaft geflogen und wie waren Eure Eindrücke?

Quelle: OMAAT

1 Kommentar

  1. Klar, oft mit Aeroflot geflogen. Ist aber schon die eine oder andere Woche her. 🙂

    Kleines Detail am Rande, vermutlich reiner Zufall.
    Von Berlin nach Moskau, Leningrad (heute wieder St. Petersburg), Kiew, Taschkent waren ratzeputz alle Plätze belegt. In der Gegenrichtung nicht einmal die Hälfte.

    Ausländer bekamen immer eigene Sitzbereiche, hielten sich auch in eigenen Wartebereichen auf. In Domodedowo konnte man manchmal die geparkte TU144 sehen.

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