Air France und KLM brauchen dringend weitere Staatshilfen

Airlines auf der ganzen Welt haben in der Corona Krise staatliche Unterstützung gebraucht, allerdings fällt besonders bei Air France/ KLM dieser Bedarf aktuell besonders üppig aus. Nachdem die drittgrößte Airlinegruppe aus Europa schon 11 Milliarden Euro an Staatshilfen erhalten hat, benötigt man nun erneut Hilfen von der Regierung in Paris oder Amsterdam.

Der Finanzchef der Airline, Frederic Gagey, geht davon aus, dass man sich schon bald mit der Regierung über weitere Hilfen einigen könnte, wie er bei der Vorstellung der Jahreszahlen in Paris sagte.

Air France/ KLM haben in 2020 einen spektakulären Verlust von etwa 7,1 Milliarden Euro eingeflogen, was die finanziellen Probleme der Airline natürlich erklärt. In 2019 konnte die Airline Gruppe noch einen kleinen Gewinn von etwa 290 Millionen Euro verbuchen, was zwar ein positives Signal war, aber auch damals schon nicht spektakulär gut im Vergleich zum Marktumfeld.

Bei den anhaltenden Verlusten der Airlines und wenig Aussicht auf schnelle Besserung der Lage, droht Air France und KLM ein Liquiditätsengpass, welchen es unbedingt zu vermeiden gilt. Alleine zwischen Ende September und Ende Dezember schrumpften die flüssigen Mittel und Kreditlinien von 12,4 auf 9,8 Milliarden Euro und nehmen weiterhin rapide ab.

Wie prekär die Situation bei Air France/ KLM ist, wird auch deutlich, wenn man die benötigte staatliche Unterstützung mit Lufthansa vergleicht. Hierbei hat die Lufthansa Gruppe zwar auch bereits über 10 Milliarden Euro an Staatshilfen erhalten, allerdings ist die Lufthansa Gruppe auch etwa doppelt so groß wie Air France und KLM. Während Lufthansa bereits jetzt mit der Rückzahlung der Hilfen beginnen konnte und sich an den Kapitalmärkten finanzieren konnte, scheint dies für Air France/ KLM nicht ohne weiteres möglich zu sein, weshalb man auf weitere Staatshilfen drängt.

Air France und KLM brauchen dringend weitere Staatshilfen | Frankfurtflyer Kommentar

Besonders Air France war schon vor der Krise nicht sonderlich rentabel und genau dieses Problem schlägt nun in der aktuellen Situation massiv durch, sodass die Airlines der Gruppe nach weiteren Finanzhilfen fragen müssen.

Während man davon ausgehen kann, dass Frankreich und die Niederlande als sehr große Anteilseigner ihre Airlines auf keinen Fall pleite gehen lassen werden, ist schon jetzt klar, dass die Finanzhilfen die Airlines über Jahre oder gar Jahrzehnte belasten werden. Auch sollte man nicht den politischen Druck unterschätzen, welcher hier auf die Airlines aufgebaut wird, denn die staatlichen Hilfen sind auch immer an Auflagen geknüpft, welche nicht zwingend im wirtschaftlichen Interesse der Airline liegen.

Danke: airliners.de

2 Kommentare

  1. Vielleicht übernehmen die Holländer die Air France…… Nein war nur ein Scherz. Läßt der frz. Patriotismus nicht zu. Ich mag die Franzosen. Nur ihr Traditiosndenken wird ihnen oft zum Verhängnis……

    • …wird anderen oft zum Verhängnis, wenn man sieht, dass Airbus als „französisches“ Unternehmen gilt und wie es den Subsahara-Ländern ergeht – Stichwort CFA-Franc-Zone

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