Am 26. Mai startet Lufthansa mit Buy on Board

Mehr oder weniger planmäßig starteten die Lufthansa Töchter Austrian und Swiss im März mit deren Buy on Board Konzepten. Den Anfang machte die „Austrian Melangerie“, dieSWISS Saveurs“ folgten Ende des letzten Monats. Beim Kranich sollte es ursprünglich auch im März losgehen, der Start der „Onboard Delights“ wurde dann jedoch auf den Sommer verschoben.

Starttermin Ende Mai

Nun wurde der 26. Mai als Termin bei Lufthansa und der Regionaltochter Lufthansa CityLine bekannt. Mit einem Buy on Board Konzept hat man sich in der Group schon länger beschäftigt, der wirtschaftliche Druck derzeit dürfte das Vorhaben beschleunigt haben. Von einer schnellen Umsetzung kann aber nicht die Rede sein, wenn man bedenkt daß das Bezahlkonzept bereits im November 2020 beschlossen und veröffentlicht wurde.

Aus dem Marketing wurde die Entscheidung mit dem „vielfachen Kundenwunsch“ begründet, oberste Priorität waren offensichtlich die wirtschaftlichen Gründe. Auch wenn viele Passagiere mit einem Müsliriegel oder dem kargen Sandwich nicht glücklich waren, schätzten die Kunden der Airline den inkludierten Getränkeservice. Am 26. Mai erfolgt die Umstellung, dann wird das Angebot allerdings auch deutlich erweitert.

Ab dann soll es mehrere neue Optionen für Heiß- und Kaltgetränke wie z.B. heiße Schokolade, Craft-Beer, Spirituosen und Mixgetränke geben. Bei den Speisen werden die Sandwiches deutlich aufgewertet, auf der Karte stehen auch Bowls, Salate sowie weitere Snacks und Süßigkeiten. Die Preise sollen im Rahmen von etwa 2-12€ liegen und orientieren sich an denen der Mitbewerber.

Neben Kostensenkungen und dem Generieren neuer Erlöse setzt der Konzern auch auf mehr Nachhaltigkeit und höherer Kundenzufriedenheit in der Economy Class. Dort wird das neue Sortiment auf allen Kurz- und Mittelstreckenflügen eingeführt. Die Flugbegleiter werden derzeit mit dem BoB-Konzept geschult, der Lieferant GateGourmet probt ebenfalls schon die Abläufe.

Tests in Flugzeugen am Boden

Auf Testflüge wird ganz verzichtet, um das neue Konzept durchzuspielen wurden Flüge am Boden simuliert. Ziel ist es erste Erfahrungen mit der Bereitstellung, den Stauorten in den Galleys und den Abläufen während des Fluges zu machen. Der Verkaufsprozess soll fast ohne Kontakte möglich sein, zur Bezahlung werden zunächst nur Debit- und Kreditkarten akzeptiert.

Bis die Handgriffe sitzen und Routine aufkommt wird es noch eine Weile dauern, wie der Start bei der Österreich-Tochter AUA zeigte.

Herausfordernder Start von Buy on Board bei Austrian | Wiener Melange ohne Kaffeemaschine

Am 26. Mai startet Lufthansa mit Buy on Board | Frankfurtflyer Kommentar

Was lange währt… In einigen Wochen soll es losgehen, dann gibt es in der Lufthansa Economy Class in Europa nur noch ein Fläschchen Wasser während des Fluges, für den Rest muss man extra bezahlen. Fragt sich wie gut die Passagiere das Sortiment annehmen und ob die Nachfrage bedient werden kann.

Wie kommen die Flugbegleiter mit dem neuen Service auch auf kürzeren Flügen zurecht? Sind die Onboard Delights von der Qualität her überzeugend und angemessen bepreist? Es könnte tatsächlich eine Chance auf eine Aufwertung verglichen zum Angebot vor der Pandemie sein.

Aktuell gibt es ohnehin nur ein sehr eingeschränktes Angebot, was mit Corona begründet wird. Fluggäste sollen die Masken so wenig wie nur möglich abnehmen, daher wurde der Service im Februar nochmals stark gekürzt. Ab Ende Mai scheint zumindest diese Begründung keine Rolle mehr zu spielen.

12 Kommentare

  1. Willkommen LH in der Welt der Billiflieger, zumindest wenn man Eco reist. Und selbst in Business ist es nicht mehr wie es mal war und im Vergleich zu Mitbewerbern echt ein Trauerspiel. Aber der Kunde hat ja die Wahl!

  2. Schön wäre es, auch in der Business aus diesem Menü wählen zu können – dann aber ohne Aufpreis. Die drei Scheiben „Putenbrust“ werden irgendwann langweilig.

  3. Hatten wir doch schon ( SR / LX vor langer Zeit ).
    Bei sehr kurzen Flügen haut das überhaupt nicht.
    Sass weit hinten in der Holzklasse auf dem Flug nach NCE. Bis die „Bedienung“ bei mir ankam, begann schon der Sinkflug und „Fertig lustig“.
    Das System funktioniert nur, wenn
    dass Food auch gleich zusammen mit der Flugbuchung geordert wird. So weiß man an Bord, wo was SOFORT nach dem Start serviert werden muss !

    • Ja, zumindest eine optionale Vorbestellung sollte im Interesse aller sein. Der Passagier freut sich, dass er an keinem Lotteriespiel teilnehmen muss, ob und was er bekommt und die Fluggesellschaft freut sich über Planungssicherheit.

  4. Ich sehe es nicht nur negativ. Wenn man tatsächlich mal Hunger hat, und die Zeit im Flieger zum Essen nutzen will, kriegt man jetzt wenigstens die Wahl. Bin shon Abends hungrig ins Bett gegangen, da es beim Abendflug nur einen Riegel oder Ekelsandwich gab, die Landung aber fürs Restaurant zu spät lag.
    Natürlich frage ich mich aber schon, wo den der Mehrwert zu den Billigheimern liegt. Ein goldener Mittelweg wäre gewesen, die kostenlosen Getränke zu lassen, und sättigendes Essen als Zukauf anzubieten.

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