Cathay Pacific will Crews am Verlassen der Hotelzimmer hindern

Bei Cathay Pacific zu arbeiten war über Jahre ein Traum für viele Menschen in der Aviation Industry, allerdings hat sich dies spätestens mit der Corona Krise geändert, denn inzwischen ist es sicherlich nicht mehr lustig ein Crew Mitglied bei der Airline aus Hongkong zu sein.

Grund hierfür sind die extrem strikten Auflagen von Hongkong, welche auch für die Crews gelten. Diese beinhalten eine extrem enge Überwachung der Crews, inklusive sehr teils langwieriger Quarantänen, wenn auch nur der leiseste Verdacht auf einen Kontakt mit COVID- 19 besteht.

Die strikten Vorschriften von Hongkong sorgen dafür, dass die Crews teils Monate in Isolation verbringen. Auch wenn Hongkong und Cathay Pacific es nicht gerne haben, wenn öffentlich darüber gesprochen wird, ein Pilot der Airline hat vor kurzem öffentlich geteilt, dass er in den letzten 12 Monaten über 150 Tage in Quarantäne verbracht hat. Sei es in der Quarantäne Einrichtung Penny Bay in Hongkong, welche von den Crews auch gerne als Gefängnis bezeichnet wird oder in Hotelquarantäne im Ausland.

Den Crews von Cathay Pacific ist es im Layover aktuell verboten das Hotelzimmer zu verlassen, was auch dazu führt, dass man teils mehrere Tage in einem 20 Quadratmeter großen Hotelzimmer verbringen muss.

Nachdem es einen Corona Fall bei zwei Cathay Pacific Piloten gab, welche im Layover in Mainz wohl das Hotelzimmer (und möglicherweise sogar das Hotel) verlassen haben, will Cathay Pacific nun die Zügel anziehen und hat bei den Hotels angefragt, ob es möglich ist, die Crews am Verlassen der Zimmer zu hindern.

So gab es am 7. Dezember eine Mail von der Service Agentur, welche für Cathay Pacific die Crew Hotels organisiert an das JW Marriott in Dubai. Hier wurde im Auftrag von Cathay Pacific angefragt, ob es möglich sei Einweg-Zimmerkarten zu erstellen, welche es den Crews nur einmal erlaubt das Zimmer zu betreten, sodass sie dieses nicht mehr unbemerkt verlassen können.

Öffentlich wurde diese Mail nun, da sie in einem eigentlich internen Chat bei Marriott geteilt und wohl als absurd betitelt wurde.

Cathay Pacific will Crews am Verlassen der Hotelzimmer hindern | Frankfurtflyer Kommentar

China und Hongkong wurden für einige Zeit für ihre strikte Durchsetzung der Zero Covid Strategie bewundert, denn in den Ländern gibt es wohl wirklich kaum Corona Fälle. Dies kommt aber mit einem hohen Preis, welcher drakonische Maßnahmen verlangt, über welche wir im Rest der Welt wohl nur noch den Kopf schütteln können.

Dass Cathay Pacific nun aktiv auf die Hotelpartner zugeht und sie bittet, die eigenen Crews quasi im Layover einzusperren, zeigt recht deutlich, wo man sich hier inzwischen bewegt. Vertrauen gibt es keines in die eigene Besatzung und offensichtlich müssen auch die Maßnahmen immer strenger werden.

Was kommt nach den Einwegschlüsseln? Die Frage, ob man die Zimmertüren auch verschließen kann? Es ist nicht wirklich überraschend, dass Cathay Pacific inzwischen die Crews weglaufen, welche es sich auch nur irgendwie leisten können. Gerade im Cockpit bei Cathay haben immer viele Europäer und auch US Amerikaner gearbeitet, welche inzwischen im Großteil nicht mehr bei der Airline arbeiten.

Aktuell gibt es Spekulationen darüber, dass Cathay Probleme bekommen könnte, ihren Flugplan aufrecht zu erhalten, weil man nicht mehr genügend Piloten zur Verfügung hat, sei es durch verhängte Quarantänen oder die schnelle Flucht der Crews aus Hongkong.

1 Kommentar

  1. Die Zero Covid Strategie macht aus den Menschen Gefangene mit gelegentlichem Freigang. Ich war gerad in NYC. Dort kann man draußen ohne Masken gehen. In geschlossenen Räumen ist Maske Pflicht. Bei Starbucks z.B. reicht für den Außer-Haus-Verkauf die Maske. Nur wenn man im Lokal essen will muss der Impfnachweis und die ID-Karte vorgezeigt werden. In Manhattan waren an jeder Ecke Teststationen an denen man sich kostenlos mit einem Schnell(Antigen)- oder einem PCR-Test(!) auch als Besucher testen lassen konnte. Wir haben uns bei so einer Station für den Rückflug testen lassen. Mit dem Tablet wurde unsere Pässe fotografiert und unsere E-Mail Adresse aufgenommen. Nicht mal 15 Minuten später hatten wir das Resultat.
    Man kann den Cathay-Mitarbeitern nur wünschen, dass sie alle eine andere Arbeitsstelle bekommen und der rote Kaiser mit seiner Gefängnisstrategie scheitert. Wer kann, sollte aus Honkong verschwinden und sich nach Taiwan oder Südkorea absetzen. Offensichtlich soll das System „ein Land, drei Systeme(Festlandchina,Hongkong,Macao)“ aufgehoben werden. Wir konnten China und Hongkong noch freier erleben(2017). Unter den jetzigen Umständen gibt es attraktivere Reiseziele und Fluggesellschaften.

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