Condor Rettung: EU genehmigt Hilfspaket in Höhe von 550 Millionen Euro

Foto: Condor

Condor ist nicht nur Deutschlands beliebtester Ferienflieger und die zweitgrößte Airline des Landes, sondern eigentlich auch wirtschaftlich erfolgreich. Entsprechend ungünstig ist es, dass Condor nun unverschuldet in Not geraten ist. So kam man Ende letzten Jahres in schwere Schieflage, als die Condor Muttergesellschaft Thomas Cook, als einer der größten Reiseveranstalter der Welt, Insolvenz anmelden musste.

Zur Rettung von Condor wurde ein Schutzschirmverfahren eröffnet und Condor selbst wurde mit einem Brückenkredit von 380 Millionen Euro gestützt, damit man einen neuen Käufer für die Airline finden kann. Im Januar hat man dann mit der Muttergesellschaft der polnischen LOT, PLG, einen Käufer für Condor gefunden, welcher Großes mit der Airline vor hatte. Der Verkauf sollte eigentlich bis Mitte April vollzogen werden und der Kredit aus dem Verkaufserlös zurückbezahlt werden.

Leider ist die polnische LOT aufgrund der Coronakrise nun selbst in Schwierigkeiten gekommen und kann Condor nun nicht mehr übernehmen. Seither ist man auf der Suche nach einer neuen Lösung für Condor, denn nun war die Zeit knapp und Condor drohte das Geld auszugehen und damit auch der Zusammenbruch. Nun hat die europäische Kommission erneute Staatshilfen für Condor in Höhe von 550 Millionen Euro genehmigt, welche den Fortbestand der Airline vorerst sicherstellt und Zeit schafft einen neuen Käufer zu finden.

LOT hatte Großes mit Condor vor, leider ist die Übernahme aufgrund des Coronavirus nun geplatzt.

550 Millionen Euro als Corona Hilfspaket

Insgesamt wurde Condor eine Kreditsumme von 550 Millionen Euro als Coronahilfen gewährt. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um Subventionen, sondern Kredite, welche zurückgezahlt werden sollen. Hierfür ist auch wieder der Erlös aus einem Verkauf von Condor vorgesehen.

256 Millionen Euro des neuen Kredites werden zur Refinanzierung des ausgelaufenen Brückenkreditetes benötigt und weitere 294 Millionen Euro werden zur Sicherung von Condor während der Coronakrise benötigt, wobei noch nicht klar ist ob diese Summe ausreichend ist, denn die Dauer und Auswirkung der Krise sind noch nicht vollständig abzusehen.

Sowohl in Brüssel, im Wirtschaftsministerium, sowie bei Condor zeigt man sich von dieser Lösung für Condor nun sehr zufrieden und betont aber noch einmal, dass diese Maßnahmen nun der sehr besonderen Situation geschuldet sind.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier:

Das Unternehmen war in normalen Zeiten operativ gesund und profitabel und hat eine gute Zukunftsperspektive.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager:

Wir bemühen uns in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten um Lösungen, wie Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten im Einklang mit den EU-Beihilfevorschriften unterstützt werden können.

Condor-Chef Ralf Teckentrup:

Wir sind der Bundesregierung und der hessischen Landesregierung sehr dankbar für ihre Unterstützung.

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Für Condor ist dies noch keine dauerhafte Lösung, allerdings hat man nun wenigstens wieder etwas Luft bekommen um sich nach der Krise neu aufzustellen. Wie es dauerhaft mit Condor weiter geht, kann sicher noch niemand sagen, denn die Auswirkungen der Krise sind in ihrer Absolutheit noch lange nicht abzusehen.

Wichtig ist nun aber das Signal in die Branche, dass man gesunde Unternehmen, welche von der Coronakrise schwer getroffen werden, nicht fallen lässt. Grundsätzlich sehe ich Condor als zweite große Airline in Deutschland auch als sehr wichtig an, wobei ich nicht überrascht wäre, wenn die Airline am Ende der Krise in den Konzern der ehemaligen Mutter Lufthansa integriert wird.

3 Kommentare

  1. LH und DE gehören wieder zusammen. Da soll der CEO der LH mal über seinen eigenen Schatten springen und dies zulassen. Hat in der Vergangenheit schon geklappt. Warum nicht auch in der Zukunft.

    • Wenn es nach LH gehen würde, hätte man Condor schon im Januar übernommen. Das war aber damals aus kartellrechtlichen Gründen nicht denkbar. Möglicherweise ändert sich die Einschätzung nun aber durch die Coronakrise.

  2. Was die EU großzügig verteilt , haben WIR mit Steuern und auch „Luftverkehrsabgaben“ bezahlt .
    Interssant ist , daß Belgien die weitaus höchste Zahl von Corototen in der EU hat (Tote pro Million) , trotzdem die teuren EU-Experten doch so nahe sind…

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