Die Lufthansa Business Class irgend etwas zwischen peinlich und extrem beeindruckend

Lufthansa Business Class in der Boeing 747-8 auf dem Main Deck.

Ich bin in den letzen Jahren Hunderte von Flügen in der Lufthansa Business Class geflogen, sowohl auf Kurzstrecken, also auch auf Langstrecken und damit kann ich wohl mit Fug und Recht behaupten, dass ich dieses Produkt sehr gut kenne. Wann immer ich mit jemanden darüber spreche, dass es wohl keine Business Class gibt, in welcher ich in meinem Leben je mehr geflogen bin, ernte ich nicht selten auch mittleidige Blicke.

An der Lufthansa Business Class scheiden sich durchaus die Geister. Sie ist in der breiten Masse durchaus beliebt und wird gerne genutzt. Dies gilt dabei nicht nur für Privatreisende und Wenigflieger, sondern auch für Vielflieger. Daneben gibt es eine nicht ganz kleine Gruppe, welche wirklich kein gutes Haar an der Lufthansa Business Class lassen. Doch wo liegt jetzt eigentlich die Wahrheit?

Wenn ich gefragt werde, was ich von der Lufthansa Business Class halte und ob ich ein uneingeschränkter Fanboy bin, wenn ich sie so viel fliege, dann antworte ich immer dass ich finde, dass die Lufthansa Business Class irgend etwas zwischen peinlich und extrem beeindruckend ist und ja, ich bin ein Fanboy. Warum ich diese Meinung vertrete, will ich in diesem Beitrag etwas genauer erklären.

Grundsätzlich muss man zwischen Business Class auf Lang- und Kurzstrecke unterscheiden

Wie bei allen Airlines, gibt es auch bei Lufthansa eine Unterscheidung der Business Class auf Kurz- und Langstrecken. Daran ist auch überhaupt nichts falsch und bis auf ganz wenige Ausnahmen, wenn Airlines ein sehr besonderes Geschäftsmodell haben, wie z.B. Emirates, wird man solch ein Unterscheidung immer finden.

Dabei bietet Lufthansa auf Kurz- und Mittelstrecken in den Flugzeugen Airbus A320 Familie eigentlich eine ein Klassen Bestuhlung, nur aus Economy Class Sitzen an. Hierbei werden lediglich die ersten Reihen mit einem Vorhang abgetrennt, der Mittelsitz frei gelassen und ein besseres Catering geboten. Damit hat es schon die Business Class auf Kurz- und Mittelstrecken bei Lufthansa beschrieben und dies rechtfertigt dann offensichtlich schon Preise von bis zu 1.000 Euro auf einem Flug unter einer Stunde. (Ja, es geht auch deutlich günstiger!)

Für Euch getestet: Lufthansa Tasting Heimat | Äpfel für die Business Class

Auf Langstrecken sieht die Welt dann doch etwas anders aus, denn hier hat Lufthansa in allen Flugzeugen einen Sitz, welcher sich in ein vollständig flaches Bett verstellen lässt und man bietet auch einen ansprechenden Business Class Service. Natürlich ist man teilweise hinter den Wettbewerbern zurück, aber warum mich die Lufthansa Business Class dennoch beeindruckt, will ich gleich erklären.

Review: Lufthansa Business Class im Airbus A350-900 München nach Newark

Warum die Lufthansa Business Class irgendetwas zwischen peinlich und extrem beeindruckend ist

Um es direkt zu sagen, dass die Lufthansa Business Class „peinlich“ ist, ist durchaus sehr überspitzt, aber sie ist nicht das, was man von einer 5 Sterne Airline erwarten würde. Auch wenn dieser 5 Sterne Vergleich immer sehr hinkt, denn die Lufthansa selbst hat zwar in dem Bewertungssystem von SkyTrax als Airline gesamt die 5 Sterne erhalten, die Business Class der Lufthansa hat aber keine 5 Sterne!

Und das kann sie im jetzigen Zustand auch nicht bekommen. Schaut man sich die Business Class auf Kurzstrecken an, dann sind die Sitze natürlich ein Trauerspiel im Vergleich zu dem, was man in fast jedem anderen Teil der Welt auf den vorderen Reihen findet. Selbst in den USA, die nun wirklich nicht für die innovativen Luxus Airlines bekannt sind, hat man auch auf den kürzesten Kurzstrecken eine Business Class mit unterschiedlichen, deutlich besseren Sitzen in den ersten Reihen.

So sieht eine Business Class in der Boeing 737 bei United Airlines aus.

Im Vergleich mit dem Rest der Welt ist es durchaus peinlich was Lufthansa oder besser alle Airlines aus Europa (mit wenigen Ausnahmen), als Business Class auf Kurzstrecken anbieten. Wirklich unangenehm wird es dann aber auf längeren Strecken wie nach Kairo oder Tel Aviv, welche mit vier Stunden Flugzeit ausgewachsene Mittelstrecken sind, aber immer noch faktisch einen Economy Class Sitz in der Business Class bieten.

Auf der Langstrecke bietet Lufthansa dann natürlich ein richtiges Business Class Produkt und wenn man die Positionierung gegenüber vielen Wettbewerben sieht, kann man hier auch wieder zu dem Schluss kommen, dass der Deutsche Flag Carrier einfach peinlich ist, denn inzwischen steht man gegenüber den Wettbewerbern durchaus nach.

Dabei muss man eine Sache bei Lufthansa wirklich loben, denn das Produkt ist in allen Langstreckenflugzeugen gleich, was man bei fast keiner anderen Airline behaupten kann. Hier kann man natürlich argumentieren, dass man besser ein leicht unterdurchschnittliches Produkt hat, als z.B. Emirates, die neben einem top Business Class Sitz mit 1-2-1 Anordnung auch noch Rutschen durch die Gegend fliegen, welche zweifelsohne doch schlechter sind als die Lufthansa Business Class (wobei, auch hier gibt es sicherlich jemanden der es anders sieht).

Was macht die Lufthansa Business Class auf Langstrecken nun aber so „peinlich“ oder wenn man es weinger überspitzt sagen will: unterdurchschnittlich?

Nun ich habe bereits einmal beschrieben, welchen Fehler Lufthansa in meinen Augen bei der aktuellen Business Class gemacht hat und ich bleibe dabei. Während man für die Boeing 747-8 ein eigentlich noch gutes Produkt (für 2012) hatte, hat man bei allen weiteren Flugzeugen die Kabine so stark weiter optimiert, dass sie immer schlechter wurde. So ist man von einer 2-2-2 Bestuhlung in der Boeing 747-8, irgendwann zu einer 2-3-2 Bestuhlung in der Boeing 747-400 gekommen, hat also einen weiteren Sitz hineingepresst, bei identischem Rumpfdurchmesser.

Inzwischen hat sich die Welt der Business Class allerdings so massiv gewandelt, dass die Lufthansa Business Class nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist. Zu eng sind die Sitze, mit zu wenig Privatsphäre und dass nicht jeder Passagier direkten Zugang zum Gang hat, ist in der Business Class inzwischen einfach nicht mehr zeitgemäß.

Der Service und das Essen in der Lufthansa Business Class sind dagegen durchaus in Ordnung, auch wenn es hier sicherlich Airlines wie Qatar Airways oder ANA gibt, welche deutlich mehr anbieten. Man muss sich einfach von dem 5 Sterne Gedanken in der Lufthansa Business Class verabschieden, dann ist das Gebotene eigentlich ganz in Ordnung, wenn man mal davon absieht, dass Getränke zwischen den Mahlzeiten gerne mal im Plastikbecher angeboten werden, was in einer Business Class einfach nicht sein sollte darf. Womit wir wieder bei peinlich wären, denn genau das ist es dem ein oder anderen Crem Member bei Lufthansa durchaus.

Wenn wir schon von den Crews sprechen, diese machen bei Lufthansa immer einen großen Unterschied und man hat hier wirklich eine ganze reihe von unglaublich guten, angeeigneten Mitarbeitern. Leider gibt es aber auch die andere Seite und diese wenigen Flugbegleiter, welchen es massiv an Motivation fehlt, können einem wirklich den Spaß am fliegen rauben. Gerade in den letzten Jahren ist leider die Motivation und damit auch die Servicebereitschaft bei manchen der Damen und Herren deutlich abgerutscht.

Warum ist die Lufthansa Business Class extrem beeindruckend?

Nach all der Meckerei: Wie kann ich hier eigentlich zu der Aussage vom Anfang kommen, dass die Lufthansa Business Class extrem beeindruckend ist? Die Sache ist recht einfach, denn ich bin schwer beeindruckt, dass man sich bei Lufthansa solch eine Business Class leisten kann!

Grundsätzlich ist es die Aufgabe einer Airline, nicht das best mögliche Produkt zu bieten, was man auch nur irgendwie in die Luft bekommen kann, koste es was es wolle. Wir würden uns dies zwar alle wünschen, aber in der Realität sind es Wirtschaftsunternehmen, welche Geld verdienen sollen.

Vor der Pandemie lief das mit dem Geld verdienen bei Lufthansa auch sehr gut und dies, obwohl man nun mal ein manchen Wettbewerbern unterlegenes Produkt angeboten hat. Man darf sich hier keiner Illusion hingeben, denn Lufthansa ist dies auch durchaus bewusst, aber es war gut genug, um die Margen zu erzielen, welche man wollte und man rechnete erst einmal nicht damit, dass eine deutlich bessere und damit auch teurere Business Class den Erlös deutlich steigert. Der Erfolg gibt Lufthansa hier Recht!

Lufthansa hat aber auch verstanden, dass die Tage der aktuellen Business Class auf Langstrecken gezählt sind und gerade da auch innerhalb Europas die Mitbewerber jetzt schon neue Produkte bringen, hat man bereits eine neue Business Class angekündigt. Wie gut, schlecht oder durchschnittlich sie sein wird, werden wir beurteilen können wenn sie da ist, aber ein Fortschritt wird sie zweifelsfrei.

 

Neue Business Class Lufthansa – (c) Lufthansa

Wenn man sich aber noch einmal vor Augen führt, welche Preise Lufthansa für das sehr durchschnittliche Business Class Produkt sowohl auf Kurz-, als auch auf Langstrecken durchsetzen kann und wie voll die Flugzeuge hierbei oft sind, dann ist dies durchaus extrem beeindruckend.

Warum nenne ich mich selbst Lufthansa Fan Boy?

Vielleicht ist die Bezeichnung Lufthansa Fan Boy schon zu überspitzt, denn ich bin durchaus in der Lage Kritik an Lufthansa zu üben und wenn es eine Airline gibt, welche in Summe ein besseres Produkt bietet, dann fliege ich auch nicht mit Lufthansa, wenn sie dazu auch noch teurer ist.

Aber ich fliege sehr gerne mit Lufthansa und dies hat einen einfachen Grund, welcher auch die Tatsache begründet, dass Lufthansa so erfolgreich mit ihrer Business Class ist und das ist Zeit. Keine andere Airline bietet so viele non stop Flüge ab Deutschland an wie Lufthansa und auf vielen Strecken auch mit hoher Frequenz. Alleine dieses Streckennetz gibt Lufthansa einen enormen Wettbewerbsvorteil, welchen der Kranich auch ausspielt.

Dazu kommt auch, dass nicht alles bei Lufthansa so schlecht ist, wie gerne getan wird. Im Vergleich zu vielen anderen Airlines funktionieren die Prozesse sehr gut, Lufthansa ist sehr zuverlässig und wenn mal etwas passiert, wird einem eigentlich immer gut geholfen. Gerade in der Pandemie hat es hier einige Rückschläge gegeben, aber ich gehe davon aus, dass man bemüht ist den Status Quo wieder herzustellen.

Vielleicht bin ich auch kein Lufthansa Fan Boy, sondern einfach nur ein Vielflieger, der in Frankfurt seine Reisen startet und damit nicht an Lufthansa vorbei kommt, aber keinen irrationalen Hass auf die Airline entwickelt hat? Möglich ist es und ich will darüber nicht weiter urteilen, denn ich bin einfach froh, dass ich mich bei Lufthansa an Bord immer sehr wohl fühle. Es wäre schon ein sehr unangenehmes Leben für mich, wenn dem nicht so wäre.

Die Lufthansa Business Class irgend etwas zwischen peinlich und extrem beeindruckend | Frankfurtflyer Kommentar

Die Lufthansa Business Class ist sicherlich nicht die beste der Welt, aber auch nicht das Schlimmste was einen passieren kann, denn wir reden hier immer noch über eine Business Class. Klar ist aber auch, dass man dem führenden Premium Anspruch, den Lufthansa gerne verkauft, gerade in der Business Class nicht gerecht wird und dass man hier eigentlich deutliche Verbesserungen bringen muss, welche aber auch kommen sollen (irgendwann, vermutlich ab 2023).

Auf der anderen Seite ist es extrem beeindruckend, dass Lufthansa gerade mit diesem doch inzwischen unterdurchschnittlichen Produkt noch so erfolgreich ist. Am Ende des Tages ist es genau das, was das Management von Lufthansa erreichen soll: Bei möglichst geringen Kosten möglichst hohen Profit zu erreichen. Gut für die Share Holder, schlecht für die Passagiere. In den letzten beiden Jahren hatten wohl beide Seiten keinen Spaß, aber das ist noch einmal ein Thema für sich.

 

18 Kommentare

  1. Ich geb weitgehend recht, wobei ich selten alleine Fliegend keine 1-2-1 Bestuhlung auf der Fernstrecke möchte, mir eine 2er Aussenbank lieber ist. Während der freie Mittelsitz in der Kurzstrecke irgendwoärmlich ist, auch verglichen mit asoatischen Airlines, lob ich die LH im europäischen Vergleich, dass bei einer 2-2 Bestuhlung (Embraer) der Nachbarsitz frei bleibt, was bei anderen Gesellschaften nicht geschieht

  2. Der wirklich zuverlässige und gute Service der LH hat mich im Dezember gerettet, als ich eigentlich mit BA von Los Angeles über London nach Frankfurt zurück sollte. UK wurde plötzlich Virusvariantengebiet und meine Weihnachtsferien wären in Quarantäne gewesen. Darauf mit 3 Tagen Vorlauf einen Meilenflug direkt von LAX nach FRA in der Business Class gebucht, die tolle Star Alliance Lounge in LAX genutzt, nach Express Dinner noch 8h im Oberdeck der 747-8 gut geschlafen und ganz entspannt mit der tollen Crew in Deutschland angekommen. Immer wieder gerne

  3. Unabhängig von Sitzen etc. hat man die Wahl zwischen dem gekünstelten Lächeln der FA einer asiatischen oder arabischen Airline oder dem – seltenen- herzlichen und tollem persönlichem Touch bei LH, KLM, Austria etc.. Meist bekommt man jedoch nur einen gelangweilten und 08/50 Service, wenn überhaupt. Den Vogel schoß die LH ab, als ich in der Business von Punta Cana nach Ffm nach Karte Barsch bestellt habe, mir die Stewardess dann Lachs brachte (warum dann Barsch auf der Karte stand wußte sie auch nicht) und auf meine Bitte, wegen meiner Lachsallergie dann doch den Fleischgang zu bringen bedauernd sagte, der wäre aus, obwohl ich in Reihe 1 als erster bestellt habe. Meine Wahl: entweder den Lachs trotz Allergie oder gar nichts.Nachdem ich der LH eine Notlandung wegen akuten Kreislaufversagens ersparen wollte saß ich als mit knurrendem Magen im Flieger. Bis heute keine Entschuldigung, weder in Form von Punkten (wie kann ich das erwarten, lach).) noch schriftlich. Offensichtlich war ich das Papier nicht wert.
    Nein, die goldenen Zeiten der Luftfahrt sind bei der LH lange vorbei. Von der stolzen „Stewardess“, die teilweise auch so im Telefonbuch stand, zum „flight attendant“ bis zur „Flugbegleiterin ( nicht mehr „attendant“ sonden nur noch „begleitend“!) Ich fliege LH nur noch, wenn es sonst keine Möglichkeit gibt. Lieber steige ich einmal um. Den Ausdruck „Saftschubser“ finde ich zwar sprachlich und inhaltlich daneben aber ob es mit der „Sicherheitskompetenz“, die sie ja immer so betonen, so weit her ist? Im medizinischen Bereich, in dem sie ja auch irgendwie notfallmäßig ausgebildet werden, und in dem ich das „Privileg“ hatte, ein paar Mal helfen zu dürfen, allenfalls die Note: naja!

  4. Während Cabin Layout und vielleicht der Sitzt nicht mehr wettbewerbsfähig ist, ist es das Catering.
    Wirklich punkten kann die Lufthansa aber mit dem top Personal. Ich habe es nur so erlebt und hoffe, dass die hier vermutlich mitlesenden Lufthanseaten ein wenig stolz sind…

    • Kann ich so durchgehend nicht bestätigen. Kommt immer auf die Motivation und aktuelle Stimmungslage des Personals an. Schon in C erlebt, das auf dem gegenüberliegenden Gang ausgelassene Stimmung herrschte und mein freundlich bestellter Wein widerwillig in Platik serviert wurde. Also immer 5* ? Eher nicht.

  5. Aud der Langstrecke , YVR, SEA, JFK,EWR, MIA,MCO,TPA … immer gute Erfahrungen. Das Angebot ist gleichbleibend gut, die Crew`s waren in C immer gut bis sehr gut. Wer in den Genuss amerik. Airlines ( Delta, AA, USAir .. ) in C gekommen ist, der liebt die LH.

  6. Ja, Christoph, das mit dem Komfort auf Nordafrikaflügen stimmt. Das ist mir auch besonders aufgefallen. Und auch sonst teile ich Deine Beurteilung.

    Ich bin pro Jahr mit ca. 50 Flügen – vorwiegend in Europa – unterwegs. M.E. ist der Stressfaktor für ‚die Kabine‘ auf Strecken mit diesen Distanzen erheblich höher als auf Mittel- und Langstrecken. Ich erlebe dabei ein – bis auf extrem wenige Ausnahmen – solides und verlässliches Produkt, das mit der Crew vor allem dann Spaß macht, wenn „Danke“, „Bitte“ und Augenkontakt eine Rolle spielen.

    Allerdings finde auch ich , daß ein zugegebener Maßen erfolgreiches Yield-Management in letzter Zeit übertrieben wird. Das unbedingte Erreichenwollen von unternehmerischen Bonuszielen schadet dem Image und der Kundenzufriedenheit. Da würde ich ein absolut wichtiges Augenmerk drauflegen.

    Sorgen macht mir das Outsourcen von Stationsdienstleistungen, die sich vor allem im Ausland oft sehr auffällig nicht mit den LH-Qualitätsstandards decken.

    N.B.: Die Konzerntochter LX ist eigentlich ein gutes ‚bench-mark‘. Man muss eigentlich nur mal hinsehen, was die besser machen.

    • Das mit LX stimmt nur bedingt. Bin gerade nach Sao Paulo in C mit denen geflogen. Ich habe vergessen, wie eng ihr bester Sitz- der sog Thronsitz – ist. Ich konnte mich ja kaum ohne Verletzung umdrehen (ich 1m86, 80Kg). Die Sitze sind so eng ineinander verschachtelt, dass du den vorsitzenden einen Kopfnuss verpassen kannst, ohne dich vom Sitz zu bewegen. bei LX typisch und fast immer: chaotisches Boarding. Welcome Drink nur am rechten Gang serviert und die Höhe, sie haben vergessen das Entertainment System einzuschalten. Es ist denen erst nach Meckern der Kunden 30 Minuten nach (!) Abflug aufgefallen. Ach ja. Die Originalbuchung von MUC aus mit einer Umstiegzeit von 55 Min. Zubringer haben die Schlauberger umgebucht und ich musste 6 stunden in ZRH herumlungern und Zeit totschlagen. Die Sparfüchse von LX machen die Lounge in der E-Gate (da wo noch mehrere Langstrecken am Abend rausgehen) um 14:00 (!) zu.

  7. Es ist ja surreal, dass man hier händeringend Pluspunkte für Lufthansa Business class sucht und am Ende nur gequält feststellt: direkte Verbindungen und konsistentes Produkt.
    Warum das überall konsistent schlechte Produkt ein Vorteil für den Kunden sein soll, ist mir rätselhaft.
    Es gibt nur ein einziger Grund mit LH in Business Class auf Langstrecke zu fliegen: direkte Verbindungen und dies gilt übrigens nur für jene die um München oder Frankfurt wohnen und das auch noch bedingt. Preisevergleich gefällig (google/flights) für ein Flug MUC-New York vom 18.04 zum 23.04:
    Icelandair: 1760€, Reisezeit 11h5m
    KLM, AF: 2000€, Reisezeit 11h15m
    Iberia: 2100€, Reisezeit 13h25m
    LH: 3300€, Reisezeit 8h
    und das sind nicht die Firmentarife, denn diese sind bis zu 2 mal höher. Selten kostete meiner Firma eine Atlantiküberquerung weniger als 5k bei Lufthansa. Da nehme ich doch KLM und spare mir 1300€ für dreistunden längere Reisezeit und dafür habe ich mehr Unterhaltung mit dem süßen holländischen Akzent.
    Wohnt man in Hamburg so ist der Vergleich noch vernichtender für LH
    KLM/AF: 1940€, Reisezeit 10h35m
    BA/AA: 2108€, Reisezeit 11h40m
    IB/AA: 2070€, Reisezeit 13h50m
    LH: 3340€, Reisezeit 14h40m

    Also bei aller Liebe. Die Lufthansa hat auf allen Ebenen versagt und was Service-Orientierung betrifft so können die Herren und Damen vom Checkin, über die Lounge bis hin zum Flugbegleiter und Pilot das verdammte Wort „Service“ nicht mal buchstabieren.

    Und die letzten zwei Witze: onboard delights und tasting heimat.

    • Das Tasting Heimat ist kein Witz sondern Geschmackssache und grundsätzlich keine schlechte Idee wie ich finde. Und wenn ich schaue was ich auf Kurzstrecke München nach CDG in C bei AF bekommen habe und was bei LH, dann ist LH da aktuell definitiv besser.

      • Naja Tasting Heimat ist zwar nett gedacht, aber wenn man wie ich an einem Tag dann 4x mehr oder weniger das gleiche kriegt (zu verschiedenen Destinationen) und dann auch immer nur kaltes Essen macht das keinen Spaß mehr. Bei AF und BA hab ich besseres Catering gehabt (bei BA sogar 3 verschiedene Varianten).

      • Ich finde Tasting Heimat eigentlich eine tolle Idee, teilweise aber schlecht umgesetzt, z.B. wenn einem nicht klar ist was es ist (gut inzwischen gibt es Karten) oder man als jemand der in Deutschland aufgewachsen ist sagen muss….. Habe ich noch nie gesehen.

        Ich persönlich finde es auch zu Fleischlastig, aber genau dass ist halt nunmal deutsch. Ich verstehe immer nicht, warum wir Kartoffel genannt werden, eigentlich sollte man Deutsche doch Bratwurst (oder Schweinenacken) nennen.

  8. Ich bin in den letzten Jahren nur noch mit American Airlines geflogen und hatte durchweg nur gute und sehr motivierte Crews. Teilweise sogar extrem herzlich, vor allem bei den Damen älteren Semesters. Bei LH war von sehr gut bis absolut grottig alles dabei.

    • Bei den US Airlines auf Langstrecken fliegen meistens die sehr erfahrenen Flugbegleiter und da sind viele dabei die müssen nicht fliegen, sondern machen es weil sie sehr viel Spaß daran haben. Da sind wirklich herzliche „Omis“ dabei die tollen Service machen, das sehe ich genau so. Aber auch hier gibt es echte unterschiede und die Bandbreite ist noch weiter als bei Lufthansa in meiner Erfahrung, was auch daran liegt, dass wenn einer wirklich keinen Bock hat, der Perser kaum Möglichkeiten hat zu sanktionieren.

      Bei LH hat spätestens ein ernstes Wort mit der/dem P2 immer zu einer massiven Verbesserung geführt.

  9. Als Gelegenheitsflieger finde ich die Kommentaren und Aussagen hier immer wieder lustig (oder auch spannend).
    Es mag daran liegen, das ich ganz selten mal das Privileg habe Business Class zu fliegen und wenn auch nur das Produkt von LH kenne, da ich mir das immer als Premienflug via Meilen zusammen spare. Aber auch hier schon zwei Varianten von der Bestuhlung erlebt (in der 747-4 ist IMHO noch die alte verbaut) und für mich war es an sich immer ‚gut‘. Gerade was den Service und das Essen angeht. Vielleicht hatte ich immer Glück, aber bei mir war (für mich) das Personal immer Nett, Freundlich, Zuvorkommend und in meinen Augen auch Motiviert.
    Und genau darum freue ich mich auch auf meinen nächsten BC Flug, der Wahrscheinlich sogar mit EW Discover passieren wird (so der Plan)

  10. Lufthansa Business steht und fällt mit dem Personal.
    Hinflug MUC-JFK: mega gelangweilte FA, im Habitus und Servicebereitschaft noch tief in der Behördenhansa verwurzelt, muffelige Atmosphäre, Essen vertauscht, etc
    -> Fazit: Nie wieder
    Rückflug: Alles top, Crew voll motiviert, alle freundlich und herzlich ohne jede Verkünstelung, es hat einfach alles gepasst – und ein „Schüppchen mehr“ über dem Erwarteten war auch noch drin.
    -> Fazit: Besser geht fast nicht

    • Die LH ist beim Softprodukt in C auf der Langstrecke einfach viel zu inkonstant.
      Das Hardprodukt war schon bei der Einführung des A350 nicht mehr wirklich up to date, aber die häufig sehr gut gebuchte C auf der Langstrecke trotz 2-2-2 Konfiguration gibt der LH auch irgendwie recht, aus unternehmerischer Sicht.

      Bei der Kurzstrecke wird sich in Europa beim Hardprodukt nicht so schnell was ändern. Bei keiner Fluggesellschaft. Das lohnt sich einfach nicht, da die C in der Kurzstrecke ja auch jetzt gut gebucht sind. Egal ob AF, LH oder BA etc.

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