Dieser Deal zwischen Emirates und Airbus beendete das Airbus A380 Programm

Gestern hat Airbus bekanntgegeben, dass man das Airbus A380 Programm 2021 einstellen wird und dass hier der letzte Airbus A380 an Emirates ausgeliefert wird. Der Grund hierfür ist, dass es keine Nachfrage mehr für den Airbus A380 gibt und Airbus nicht in der Lage war, neue Kunden zu gewinnen. Den Todesstoß für das Airbus A380 Programm haben allerdings Emirates und Airbus ausgehandelt, denn mit einem neuen Deal wurde das Airbus A380 Programm letztlich beendet.

Schon vor einigen Tagen wurde darüber berichtet, dass Airbus und Emirates Gespräche über die Airbus A380 Bestellungen der Airline aus Dubai führen, da Emirates offensichtlich ihre Flottenpolitik überdacht hat und gerne kleinere Flugzeuge hätte. Gestern wurde dann bestätigt, dass der größte Airbus A380 Betreiber der Welt einen Großteil seiner Airbus A380 Bestellungen storniert hat, wodurch nur noch 14 offene Bestellungen von Emirates in den Orderbüchern von Airbus stehen.

 

Emirates Airbus A380

Etwas überraschend kam dieser Schritt von Emirates durchaus, denn man hatte gerade vor wenigen Monaten das Airbus A380 Programm mit 20 Festbestellungen noch für ein paar Jahre gesichert.

Nun hat man nicht nur diese 20 Airbus A380 Bestellungen storniert, sondern man will nun gleich 39 Maschinen dieses Typs nicht mehr haben. Diese Abbestellungen waren zwar der Sargnagel für das Airbus A380 Programm, allerdings waren sie auch ein Teil eines für Airbus extrem wichtigen Deals, denn man konnte hierdurch Airbus A350 und Airbus A330neo Bestellungen bei Emirates platzieren.

40 Airbus A330neo und 30 Airbus A350 für Emirates

Direkt mit der Abbestellung der 39 Airbus A380, verkündete man auch, dass Emirates 40 Airbus A330neo und 30 Airbus A350-900 fest bei Airbus bestellt hat. Diese Bestellung war für Airbus vermutlich sogar wichtiger, als das krampfhafte Aufrechterhalten des Airbus A380 Programms, denn es sichert Airbus auch in den nächsten Jahrzehnten weitere Bestellungen des Großkunden aus Dubai.

Eigentlich sah die Flottenpolitik von Emirates vor, dass man neben den Airbus A380 nur Flugzeuge von Boeing fliegen wird und stornierte sogar 2014 ganze 70 Airbus A350 Bestellungen bei Airbus, zugunsten der Boeing 777-9X, von welcher Emirates gerade 150 Maschinen bestellt hat. Auch 40 Boeing 787-9 hat Emirates bestellt und Airbus war, bis auf die Airbus A380 Bestellungen, leer ausgegangen.

Mit diesen Airbus A330neo und den Airbus A350 Bestellungen von Emirates hat man nun den sprichwörtlichen Fuß in der Tür bei Emirates und es ist nicht unwahrscheinlich, dass es nur bei diesen Bestellungen bleibt. Momentan wird sogar darüber spekuliert, dass Emirates die Boeing 787 Bestellungen wieder, zu Gunsten des Airbus A350, stornieren könnte.

Emirates verändert die Strategie

Bis jetzt hat Emirates besonders darauf gesetzt, Massen über den Hub in Dubai zu Zielen in der ganzen Welt zu transportieren. Mit den Airbus A350 will man nun flexibler agieren können, um auch in auslastungsschwachen Zeiten noch profitabel fliegen zu können.

Zusätzlich will man mit den Airbus A330neo neue Strecken eröffnen, auf welchen man mit weniger Nachfrage rechnet. Hierfür benötigt man ein kleineres Flugzeug. Aktuell ist das kleinste Flugzeug von Emirates die Boeing 777 mit 266 bis über 400 Sitzen, je nach Ausstattung. Der Airbus A330-900neo wird deutlich kleiner sein.

Dieser Deal zwischen Emirates und Airbus beendete das Airbus A380 Programm | Frankfurtflyer Kommentar

So traurig ich die Einstellung des Airbus A380 Programms auch finde, für Airbus könnte es nun sogar ein guter Deal sein. Man wird Emirates vermutlich nur mit massiven Rabatten dazu bewogen haben, doch noch einmal Airbus A380 Maschinen zu bestellen, um die Produktion künstlich aufrecht zu erhalten.

Mit diesem Deal zwischen Airbus und Emirates wird man vermutlich deutlich mehr Geld verdienen, als mit dem wirtschaftlich gescheiterten Airbus A380 Programm.

Auch für Emirates machen die neuen kleineren Flugzeuge enorm viel Sinn, denn auch wenn Emirates es verstanden hat, wie keine andere Airline, ihren gesamten Flugbetrieb auf den Airbus A380 auszulegen hat man hiermit einige Grenzen. So kann man einige kleinere Märkte einfach nicht wirtschaftlich mit dem Airbus A380 oder einer Boeing 777-300 anfliegen. Für Emirates entstehen hier neue Möglichkeiten für Wachstum.

2 Kommentare

  1. Die sogenannte „Bestellung über 40 787-9“ meines Wissens nach eine Absichtserklärung über 40 787-10. Somit muss hier auch nichts storniert werden. Die Wahrscheinlichkeit dass EK die in eine feste Bestellung umwandelt geht nach diesem Deal aber gegen 0.

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