Ende der Subventionen: Ryanair verlässt Frankfurt wieder

Ryanair trefft Ihr häufiger am Flughafen Hahn an. Foto: Ryanair

Seit 2017 ist Ryanair erstmals auch vom Flughafen Frankfurt selbst gestartet, nachdem die Rhein Main Metropole immer über den mehr als 100 Kilometer entfernten Flughafen Hahn angesteuert wurde. Damit hat man sich auf den Spielplatz von Lufthansa gewagt und den Kranich mächtig geärgert.

Besonders die niedrigen Gebühren, welche Ryanair als neue Airline in den ersten Jahren eingeräumt wurden, waren immer wieder ein Streitpunkt zwischen dem Frankfurter Flughafen und der Lufthansa. Nun ist die Gebührenreduktion für Ryanair ausgelaufen und der irische Billigflieger kehrt damit auch Frankfurt wieder den Rücken.

zum 31. März 2022 wird Ryanair die Basis am Frankfurter Flughafen schließen und alle Flüge einstellen. Die fünf in Frankfurt stationierten Boeing 737 werden an andere Basen verlegt und das Personal aus Frankfurt kann innerhalb des Ryanair Netzwerkes an eine andere Basis wechseln.

Passagiere, welche nach dem 31. März schon Flüge mit Ryanair ab Frankfurt gebucht haben, sollen in den kommenden Tagen informiert werden, dass die Flüge ersatzlos gestrichen sind und man das Geld erstatten würde.

Und zurück bleibt nur verbrannte Erde

Dass Ryanair einen Flughafen aufgibt, bzw. eine Basis wieder schließt ist bei weitem nicht das erste Mal und wirklich überraschend kommt das Ganze nicht. Ryanair ist als Subventionsritter bekannt, welcher immer von einer Vergünstigung zur nächsten zieht.

Der Flughafen Frankfurt ist nicht der erst, welcher nun diese Erfahrung machen muss, allerdings dürfte der Preis für Frankfurt doch recht hoch gewesen sein. Zu hoch waren die Erwartungen, welche man wohl in die Billigflieger gesteckt hatte, allen voran Ryanair, welche in Frankfurt eigentlich wachsen sollten.

Im neuen Terminal 3 in Frankfurt entsteht gerade ein eigener Flugsteig, welcher komplett auf die Bedürfnisse der Billigflieger zugeschnitten sein soll. Dieser wird wohl noch in diesem Jahr fertig gestellt, weit vor dem Rest des neuen Terminal 3.

Dabei wird man auch den Billigflieger Flugsteig wohl bis auf weiteres nicht brauchen und der Rückzug von Ryanair macht es nicht gerade wahrscheinlicher, dass der neue Flugsteig bald gebraucht wird. Vorerst soll er in einen ruhenden Betrieb gehen, was bedeutet, dass der Flugsteig betriebsbereit ist, aber nicht verwendet wird.

Darüber hinaus hatten die reduzierten Gebühren für Ryanair zu massiven Streitigkeiten zwischen dem Flughafen Frankfurt und der Lufthansa geführt, denn Ryanair hat noch deutlich bessere Konditionen als der Kranich selbst bekommen.

Die maximale Eskalation dieser Streitigkeiten war wohl erreicht, als Lufthansa die halbe Airbus A380 Flotte von Frankfurt nach München verlegt hatte, mit der Begründung, dass München bessere Konditionen liefern würde.

Ende der Subventionen: Ryanair verlässt Frankfurt wieder | Frankfurtflyer Kommentar

Das Gastspiel von Ryanair in Frankfurt ist nun vorbei und fast wie ein Uhrwerk hat man es beendet, als die günstigen Konditionen ausgelaufen sind. Wirklich überraschend ist dies nicht, aber wirklich vermissen wird Ryanair wohl auch niemand in Frankfurt.

Leider haben es die Iren auch nicht geschafft einen gewissen Preisdruck in Frankfurt selbst zu schaffen, denn auch auf den Strecken welche Ryanair bedient hat, konnte man keine signifikant sinkenden Ticketpreise sehen. Das Konzept von Ryanair in Frankfurt scheint damit wohl gescheitert.

10 Kommentare

  1. Ryanair ist das absolut Letzte!
    Wie kann man mit einer derart dreisten Abzockerairline, die ihre Kunden verachtet, überhaupt fliegen? Nicht mal geschenkt…

  2. Ersatzlos streichen ist schon hart. Die Erstattung der Ticketgebühren ist da noch der allerkleinste Kummer.

    Ich bin nicht betroffen, aber natürlich neugierig. Könnte man eigentlich eine Umbuchung verlangen, notfalls gerichtlich durchsetzen? Immerhin kommt die Einstellung für die Fluggesellschaft nicht aus heiterem Himmel, ist auch keinerlei höhere Gewalt, sondern war langfristig geplant.

  3. Michael O’Leary bezeichnet bei Reklamationen die Kunden*innen gerne als A…löcher. Leider sitzen viele dieser Pax später wieder in seinen Flugzeugen.
    Hassliebe ? Der Preis ? Ich weiss es nicht.
    Dann schon lieber mit EasyJet ans Ziel !

  4. Der Erfolg gibt ihm aber recht. Keiner will damit fliegen oder geflogen sein, aber die Maschinen sind trotzdem voll. „Ein Phänomen“
    Geschäftlich erfolgreicher als Lufthansa.
    Kann aber sonst nicht mitreden, da ich noch nie damit geflogen bin.

  5. M.E. passt das Preis-Leistungsverhältnis bei Ryanair nicht und wie man sieht, ist der Umgang mit den Kunden mehr als übel. Ich bin zwei Mal mit Ryanair geflogen( das erte und das letzte Mal), weil es keine andere Verbindung gab. Erstens nahm der Flughafen Lübeck für eine sauere Wiese Geld wie für einen Parkplatz und zweitens änderte Ryanair die Abflugzeit kurzfristig, so dass wir erst am späten Abend in Pisa landeten. Das man die Sitzplätze nicht reservieren kann rundet das ungünstige Bild noch ab.

  6. Wenn jetzt noch ein paar sogenannte „Manager“ der Fraport und ein paar sogenannte „Mitarbeiter der Hessischen Staatsregiergung“ gekuendigt werden und einen Prozess bekommen, dann wird die Sache rund fuer mich. Es ist mir unerklaerlich, wie es sein kann, dass eine Flughafen nach dem anderen auf die Tricks von Ryanair reinfaellt…. das ist alles bekannt, solange es Zuschuesse gibt, fliegt FR, danach gehen sie. Jeder der an der Ansiedlung der Ryanair beteiligt war, musste wissen, dass es so kommt und hat somit NICHT im Sinne des Unternehmens, noch der Aktionaire gehandelt. Fraport ist eine Aktiengesellschaft, da koennten auch die Aktionaire eine Klage starten, FR hat offensichtlich nicht nachhaltig zum Gewinn der Fraport AG beigetragen.Es bleibt spannend….

  7. Ryanair verachtet Kunden? Achja, gibt’s eine Airline, die das nicht tut? Schon eher zählt das Argument „Ryanair verachtet Arbeitnehmerrechte“ – Firmen die immer alles so arrangieren, dass es gerade noch am Rande der Legalität durch geht bzw. „ohne Kläger keinen Richter“ sind ja 2022 nicht ungewöhnlich sonder fast normalität. Leider ist unsere gute Lufthansa jetzt auch nicht mehr aussen vor bei diesen Spielchen. Überall zählt Lobbyimus und Vetternwirtschaft mehr als das Gesetz.

    Hier müssen zuerst mal einige „player“ zugrunde gehen, aber bitte die, die sich illegal verhalten und ohne Comliance Regeln agieren!

  8. Man sollte das ganze mit einer Zeit festsetzen. Und das es sich für beide Seiten auch Lohnt. Man sollte denn vertrag so festesetzten das man als neue Fluglinie mindestens 5 Jahre am Standort bleibt. Und nicht nach 1 Jahr wieder geht.

    Denn das schreckt so manche Billigflieger doch etwas ab.

    Und sie überlegen sich es dann 2 mal ob sie wirklich das Risiko eingehen wollen.Lufthansa hat die frapor verloren.

    Und auch die ganze Arbeitsplätze die dahinter stehen.

    Es sind nicht nur die Flüge die jetzt weg fallen. Was machen denn die Menschen die mit Raynair fliegen. Die haben doch auch ein Hotel gebucht und oder ein Auto angemietet.

    Dafür sollte man Raynair haftbar machen.

  9. „zum 31. März 2022 wird Ryanair die Basis am Frankfurter Flughafen schließen und alle Flüge einstellen. Die fünf in Frankfurt stationierten Boeing 737 werden an andere Basen verlegt und das Personal aus Frankfurt kann innerhalb des Ryanair Netzwerkes an eine andere Basis wechseln.

    Passagiere, welche nach dem 31. März schon Flüge mit Ryanair ab Frankfurt gebucht haben, sollen in den kommenden Tagen informiert werden, dass die Flüge ersatzlos gestrichen sind und man das Geld erstatten würde.“

    Ersten dürfe es nur sehr wenige Passagiere geben die in Mitten einer Pandmie bereits Flüge mit FR nach dem 31.3. gebucht haben. Reiseveranstalter ggf. – die müssen halt umplannen bzw. die Kosten für Alternative-Airlines umlegen. Darin sind die aber Profis, so was machen die seit 50 Jahren!

    Es wird alles erstattet und dann kann der Kunde ja statt von FRA von STR, FKB, FMM etc. fliegen. Alles halb so wild.

    Einzig schlecht ist es für den Wettbewerb, denn LH hatte schon teils Kampfpreise auf den konkurrierdenen Strecken. Die Robots dürften bereits heute wieder umprogrammiert worden sein, dass man ab dem 1.4. wieder kräftig draufschlagen kann bei den EU-Strecken ab FRA…

  10. Ist die Gebührenreduktion nicht schon vor zwei Jahren ausgelaufen?

    Diese galt nämlich nur für 3 Jahre, FR war aber 5 Jahre am FRA. Im Gegensatz dazu hat W6 unmittelbar nach Ablauf der 3 Jahre die Basis am FRA dichtgemacht.

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