Fliegen mit Maske, wie schlimm ist es wirklich?

Endlich ist es Zeit die Maske wieder abzulegen. Foto: Sebastian

Die Maskenpflicht kennen wir inzwischen nur all zu gut und jeder wird inzwischen auch bemerkt haben, dass es nicht übertrieben angenehm ist, wenn man eine Schutzmaske für längere Zeit trägt. Nicht wirklich überraschend war allerdings, dass die Maskenpflicht nun weitestgehend auf der ganzen Welt im Flugzeug eingeführt wurde.

Aufgrund der Nähe zu anderen Passagieren ist dies zur Vermeidung möglicher Infektionen vermutlich auch sinnvoll, allerdings ist es besonders im Flugzeug für viele Passagiere eine schreckliche Vorstellung, über Stunden eine Maske tragen zu müssen. Hierbei stellt sich die Frage, wie schlimm oder gar unerträglich ist es, wenn man im Flugzeug eine Maske tragen muss.

Nachdem ich in den letzten Wochen schon mehrfach mit Masken, auch auf Langstreckenflügen, fliegen durfte musste und auch in der letzten Woche einige Flüge mit Lufthansa seit der offiziellen Einführung der Maskenpflicht im Flugzeug absolviert habe, wollte ich in diesem Beitrag meine Erfahrungen mit Euch teilen.

Um eines vorweg zu nehmen, es ist nicht unendlich angenehm mit einer Maske zu fliegen, jedoch ist es auch nicht das Ende der Welt, denn man kann es durchaus aushalten!

Die Wahl der richtigen Maske ist entscheiden!

Inzwischen wissen wir alle vermutlich deutlich mehr über Schutzmasken und auch deren medizinischen Klassifizierung, als wir es uns je hätten träumen lassen und ich habe tatsächlich gelernt, dass die Wahl der richtigen Schutzmaske durchaus eine Rolle spielt.

Meine ersten Flüge hatte ich mit einer FFP3 und FFP2 Maske durchgeführt. Das sind die Masken, welche komplett abschließen und eine recht guten Schutz vor einem Virus bieten. Inzwischen wissen wir, dass es wohl mehr als überzogen ist, da man nur in Ausnahmefällen mit einer ausreichenden Viruskonzentration in Kontakt kommt, dass man diese Maske braucht. Daher sollte sie sicher medizinischen Personal vorbehalten bleiben, denn hier herrscht immer noch ein gewisser Mangel, insbesondere wenn die breite Bevölkerung nun diese Masken trägt.

FFP3 Maske

Wenn man sich auch einmal durchliest, wie diese Masken genutzt werden sollen, dann ist auch klar, dass sie für eine Flugreise eigentlich unbrauchbar sind, denn man bekommt hier durch die Dichtigkeit deutlich schlechter Luft. Eigentlich soll man diese Masken nur 15 Minuten am Stück tragen und auch nur im Sitzen und Liegen. Damit über den Flughafen zum Anschlussflug zu sprinten ist also nicht wirklich eine gute Idee und man merkt auch schnell, wie viel schlechter man Luft bekommt.

Die Alternative, welche man auch tragen soll, sind Community-Masken, welche meist selbst genäht werden oder eben Einweg OP-Masken. Hier kommt es sehr auf das verwendete Material an, denn wie viele sicher schon gemerkt haben, wird es unter solchen Masken schnell warm und die Atemluft sammelt sich im Stoff, wodurch dieser durchfeuchtet.

Ich selbst habe tatsächlich auf Flügen bis jetzt die beste Erfahrung mit mit Einwegmundschutzen gemacht. Diese sind aufgrund des verwendeten Materials recht lange sehr angenehm zu tragen, zumindest nach meinem Empfinden.

Eine sehr interessante Feststellung musste ich allerdings bei dem Gummi machen, welches man hinter dem Ohr trägt. Bei einem sehr langen Flug kann es durchaus anfangen zu reiben und ich hatte hier nach einem Langstreckenflug, auf welchem ich den Mundschutz für etwa 14 Stunden fast ununterbrochen auf hatte tatsächlich rote Stellen hinter dem Ohr.

Daher möchte ich mir nun einen OP Einwegmundschutz besorgen, welchen man hinter dem Kopf knotet und nicht über das Ohr zieht, zumindest für lange Flüge.

Masken im Flugzeug | Essen und Trinken

Die Frage, welche mir oft gestellt wurde im Zusammenhang mit dem Mundschutz war: „Wie ist das eigentlich beim Essen und Trinken im Flugzeug? Darf ich dann bis zu 14 Stunden nichts trinken?“

Die Antwort ist ganz klar nein, man kann natürlich etwas essen und trinken, denn Langstreckenflüge ohne Getränke für die Passagiere würden zweifelsfrei ein enormes Risiko für die Passagiere darstellen, denn gerade Dehydration ist ein nicht zu unterschätzendes Problem und kann auch richtig gefährlich werden.

Je nach Airline wird auch immer noch mehr oder weniger Service geboten und fast alle Airlines servieren auf Langstrecken noch Getränke und ein warmes Essen, auch wenn der Service aktuell etwas anders aussieht.

Das Essen und Trinken muss man sich dann auch nicht unter die Maske schieben, sondern alle Passagiere legen hierfür die Maske ab. Über den Sinn und Unsinn überhaupt eine Maske zu tragen kann man dann vortrefflich streiten, allerdings spielt für ein Infektionsgeschehen auch immer die Dauer eines möglichen Kontaktes eine Rolle und hier wird bei Coronakontaktfällen in geschlossenen Räumen immer die Zeitspanne von 15 Minuten angesetzt, wobei in einem Flugzeug noch sehr positiv die gute Durchlüftung und der schnelle stetige Austausch der Kabinenluft hinzu kommt.

Fliegen mit Maske, wie schlimm ist es wirklich? | Frankfurtflyer Kommentar

Ich war den Masken im Flugzeug gegenüber sehr skeptisch und habe mich wirklich gefragt ob dies auszuhalten ist auf einem langen Flug. Nachdem ich mehrere Erfahrungen hiermit sammeln konnte kann ich ganz klar sagen, es ist nicht das Angenehmste, aber es ist gut auszuhalten und ich kann mit einer Maske im Flugzeug sogar schlafen.

Es hilft, wenn die Kabine nicht gar zu warm ist, denn unter der Maske wird es tendenziell eher warm, wie wir alle wissen. Aber selbst in einer eher warmen Lufthansa Kabine konnte ich es gut aushalten, wobei ich bei der unterkühlten United Kabine auch mit Maske gefroren habe. Genau in diesem Fall war die Maske angenehm, um die Nase warm zu halten. Man muss auch mal das Positive sehen.

Für mich zählt bei der Maskenpflicht tatsächlich der Selbstzweck, dass hiermit wohl endlich wieder Flugreisen in einer nennenswerten Zahl möglich werden, denn der aktuelle Zustand ist nicht dauerhaft hinnehmbar und ein riesiges Problem.

Die große Frage für mich ist: Soll uns die Maske auch über die Coronakrise hinaus beim Fliegen begleiten? Denn auch gegen eine „normale“ Influenza wäre sie durchaus als Prophylaxe brauchbar. Eine Antwort auf diese Frage werden wir wohl aber erst in der Zukunft bekommen.

13 Kommentare

  1. Denke nicht, dass die Masken ausschlaggebend dafür sind, dass Flugreisen in nennenswerter Zahl wieder möglich werden. Da spielen die Reisebeschränkungen eine viel größere Rolle. Ich denke die Maskenpflicht im Flugzeug gibt es vor allem um rechtfertigen zu können warum man trotz der aktuellen Lage und Beschränkungen, Passagiere auf so engem Raum über Stunden hinweg ohne Mindestabstand befördert. Diese Tatsache ist nämlich total konträr zu allem was die Bundesregierung sonst gerade an Auflagen erlässt. Aber ich verstehe, dass das Fliegen auch irgendwie weitergehen muss. Denn auch daran hängen massig Arbeitsplätze und somit auch das Wohlergehen vieler Menschen.

  2. Ja das wohlergehen vieler Menschen hängt davon ab. Nicht zu vergessen die durch Flugreisen infizierten die dann das Virus zuhause an Oma und Opa weitergeben. Ob die das dann überleben ist fraglich. Alle Todesfälle die dadurch ausgelöst werden sind nicht zu vermeiden! Es zählt ja die wirtschaftlichkeit. Ich frage mich wirklich kann man so denken? Dann müssen wir in D mal kleinere Brötchen backen und eben mit weniger Geld auskommen. Das ewige Klagen geht mir auf den Senkel.

  3. Ich denke, daß Fliegen mit Maske nur erlaubt sein sollte, wenn zertifizierte Masken getragen werden, die erstens auch schützen und zweitens Atmen zulassen. Das ist nach meiner Kenntnis mit den selbstgebastelten und auf den Markt geworfenen „Community-Masken“ keinesfalls gewährleistet. Auch wenn immer behauptet wird die schützen die anderen wohl ein bisschen. Solch eine Aussage zu treffen bezüglich Maske, die nie jemand geprüft hat, ist lächerlich. Nur Flüge erlauben, die mit aufgesetzter Maske erträglich sind, also <2 h, bei zertifizierter Filterleistung der Bordlüftung des Fliegers!

  4. Ich wundere mich über jeden, der ohne Not bereit ist, mit Maske zu fliegen. Da verzichte ich lieber auf den Urlaub, ebenso, wie wenn ich am Urlaubsort Maske tragen muss. Ich würde das Fliegen, wenn es nicht mehr ohne Maske möglich wäre, regelrecht boykottieren. Angeblich soll doch der Luftaustausch im Flugzeug besser sein als in vielen anderen geschlossenen Räumen. Und wenn man zum essen und trinken die Maske absetzen kann, dann erübrigt sich meines Erachtens der Sinn, sie die übrige Zeit aufzusetzen. Entweder jemand ist infektiös oder nicht, das ist genauso idiotisch wie die Regelungen für die Gastronomie, die wegen Corona nur zu bestimmten Zeiten öffnen durfte. Das Virus hält sich nicht an bestimmte Zeiten. Genauso idiotisch ist es, am Sitzplatz Maske ab, aber sobald man aufsteht, Maske wieder an, wie z.B. in Kino oder Theater. Man kann es noch nicht mal nachvollziehbar wissenschaftlich begründen. Warum sind so viele Menschen bereit, begierig die armseligen Brocken aufzunehmen, die man ihnen als so grossartige Lockerungen schmackhaft machen möchte?

    • Hallo Silvia,

      Das ist eine Gewohnheitsfrage und findet nur im Kopf statt. Es ist kein Problem und besonders im Flugzeug ist es weniger ein Problem als an anderen Orten.

      LG
      Christoph

      • Hey Christoph,

        dass das nur im Kopf stattfindet ist nicht korrekt. Es gibt auch Menschen die das nicht einfach so können, z.B. weil Sie ohne Maske den Sauerstoffgehalt aufnehmen den sie brauchen und ohne wäre es zu wenig.
        Daher rate ich zu Vorsicht mit solchen Aussagen.

        LG
        David

        • Hallo David,

          Op Masken stellen keinen nennenswerten Atemwiderstand dar und senken nachweißlich NICHT die Sauerstoffsättigung im Herz- Kreislauf- System.

          Ja es gibt Erkrankungen, bei denen das Tragen einer Maske nicht Sinnvoll oder möglich ist, allerdings können diese Menschen auch nicht ohne weiteres fliegen. Wenn eine einfache OP Maske bereits eine gesundheitsgefährdende Absenkung der Sauerstoffsättigung hervorrufen soll, dann soll man mir bitte erklären, wie dann eine Flugreise, ohne zusätzliche Sauerstoffgabe möglich sein soll. Der Sauerstoff in der Kabinenluft ist reduziert zum Normaldruck am Boden.

          LG
          Christoph

  5. Die Masken sind m.E. nicht mehr notwendig. Erstens erfolgt der Luftaustausch in den Fliegern sehr schnell und vertikal. Zweitens sind die sog. OP-Masken überhaupt nicht dafür vorgesehen über Stunden getragen zu werden und wenn sie durch die Atemluft durchfeuchtet sind helfen sie auch nicht mehr. Drittens dürfen nur immunisierte Personen fliegen(zweifach geimpft oder genesen), wodurch das Ansteckungsrisiko ohnehin extrem gering ist. Corona ist da und wir müssen endlich einen dauerhaften Umgang damit finden. Die Staaten, die wie Australien Corona aussperren wollten, sind durchweg gescheitert. Last but not least starben laut RKI während der Grippe 2017/2018 rd. 25.000 Bürger in Deutschland. Damals krähte kein Hahn danach. Mich nervt die Maske, obwohl ich eine spezielle beschichtete FFP2 Maske trage. Auch während der Hochphase von Coroan brauchten Menschen, die ein Attest hatten weder eine Maske noch eine Gesichtschild tragen, als wenn das Virus wüßte, dass es diese Menschen nicht anstecken darf. Merkwürdigerweise gabe es nie in der veröffentlichten Meinung Widerstand gegen diese verrückte Situation.

  6. Maskentragen bei Fernreisen auf Dauer macht kein Spass,auch an saemtlichen Flughaefen nicht .Ob die alte Normalitaet wieder einkehrt ,wie 2019 ,wage ich zu bezweifeln ; sollte eine weltweite Herdenimmunitaet von 85% und mehr nicht erreicht werden .Saemtliche Impfgegner muesste man einmal fragen ,ob die Pandemie noch laenger andauern soll ?

  7. Bei vollstaendig Geimpften vor Abflug noch einen negativen PCR Test oder einen Anitgen Test zu verlangen ,ist langsam auch schon sehr fragwuerdig und endet auf Dauer nur in einer Geldmacherei !

  8. Das sehe ich genauso. Selbst die Omikron-Variante ist nur eine Ausrede. Zumal die Tests, sowohl PCR- als auch Antigen-Tests, relativ hohe Fehlerquoten haben und zwar in beide Richtungen: Negativ, obwohl tatsächlich positiv und positiv, obwohl tatsächlich negativ. Die Israelis können sich bald an einen Tropf hängen, wenn sie jetzt schon die vierte Impfung machen.

  9. Vielen Dank, dass Sie diesen Beitrag geteilt haben. Die Lektüre hat mich auf den neuesten Stand zum Fliegen mit Maske gebracht. Ich denke, dass ich darüber nun genug Informationen gefunden habe.

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