Flug LH 2574 HAM-MPN | Passagiere & Crew seit einer Woche in Quarantäne

Foto: Lufthansa

Im vergangenen Jahr erreichte die Lufthansa eine ungewöhnliche Charteranfrage. Die Vorbereitungen für den längsten Passagierflug in der Geschichte der Airline befinden sich gerade in der finalen Phase. In gut einer Woche, am 1. Februar startet ein Airbus A350 in Hamburg mit Ziel Mount Pleasant auf den Falklandinseln.

Foto: Great Circle Mapper

Auftraggeber für den ungewöhnlichen Flug ist das Alfred-Wegener-Institut. An Bord des Charterfluges LH2574 werden sich voraussichtlich 92 Passagiere befinden. Darunter Forscher der Polarforschungsstation Neumayer III, sowie die Besatzung für die kommende Expedition mit dem Forschungsschiff „Polarstern“. Normalerweise findet der Austausch des Teams mit einem Stopp in Südafrika statt, dies kann jedoch derzeit aufgrund der Pandemie und der dortigen Situation nicht dargestellt werden.

Anspruchsvolles Projekt

Die Herausforderungen sind in vielerlei Hinsicht extrem hoch. Neben dem fliegerischen Aspekt gehört die umfangreiche Planung dazu. Hinzu kommt die Sorge vor einer Covid19-Infektion auf der Forschungsstation und dem Schiff, daher versucht man eine Ausbreitung so gut wie möglich auszuschließen. Daher begeben sich sowohl die Passagiere des Sonderfluges, als auch die LH-Crew vor der Abreise in eine Quarantäne. Zum Team der Airline gehören auch Techniker und Bodenpersonal für die Abfertigung. Alle befinden sich bereits seit einer Woche in Isolation.

Trotz der Einschränkungen für die Crew haben sich allein 600 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter um diesen Flug beworben.

Der Airbus A350-900, der zum Einsatz kommen wird, ist in München stationiert und wird dort für den Flug vorbereitet und nach Hamburg überführt. Dann wird die Maschine mit weiterer Fracht und Gepäck beladen, umfassend desinfiziert und bis zum Abflug versiegelt. An Bord werden sich neben dem Catering auch zusätzliche Container für den Restmüll befinden, denn dieser kann erst nach der Ankunft in Deutschland entsorgt werden. Darüber hinaus mussten im Vorfeld auch zusätzliche Trainings für die Piloten stattfinden. Auch die Frage nach geeignetem Kerosin auf der Militärbasis Mount Pleasant war ein Punkt der langen Liste.

Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben auf den Falklandinseln wird sich die Crew nach der Landung erneut in Quarantäne begeben müssen. Der Rückflug ist zwei Tage später, am 3. Februar unter der Flugnummer LH2575 vorgesehen. An Bord ist dann die Besatzung der Polarstern, die jetzt abgelöst wird. Ziel des Rückfluges wird München sein.

Flug LH 2574 HAM-MPN | Frankfurtflyer Kommentar

Mit 15 Stunden wird die Flugzeit des Sonderfluges angegeben, damit wird die Strecke von 13.700 Kilometer zum Rekord in der Geschichte der Gesellschaft. Das sind etwa 2.000 Kilometer mehr als der längste regelmäßige Linienflug. Selbst andere bisherige Vollcharter wie von ein nonstop-Flug von Hawaii nach Deutschland waren kürzer.

Das Drumherum ist nicht ohne und erforderte viel Vorbereitung. Immerhin scheitert es derzeit nicht an Personalmangel, auch der Airbus kann ohne weiteres für einige Tage entbehrt werden.

11 Kommentare

  1. Schon wieder ein Beispiel journalistisches Glanzleistung von Dr. Christoph!

    Jeder liest „Passagier und Crew“ was denn alle?? und „Quarantäne seit 1 Woche“ wow, da war einer infiziert?

    Und dann gäääähn: alles gut!

    Ist interesant ja, aber schon wieder click-bait vom feinsten. Gratulation, wir werden dich für den deutschen Journalistenpreis vorschlagen!

    • Hallo Jimmy,

      Wie immer danke ich dir für dein Kommentar. Schade dass der Inhalt des Artikels nicht deine selbst erschaffene Fantasie und Hang zur Dramaturgie erfüllt hat.

      Ich danke dir auch dafür, dass du mir die Lorbeeren zuschustern willst. Das du noch nicht einmal genug gelesen hast, um den Autor zu identifizieren, lässt mich aber darauf schließen wie ernst ich dich nehmen darf.

      Grüße
      Christoph

  2. Also ich lese: Passagiere (Plural) und Crew. Ansonsten m.E. alles gut verständlich und informativ ! Wäre auch gerne mitgeflogen.
    Dank an Robert — nur weiter so, nur nicht beirren lassen, denn Motzer in dieser Zeit gibt’s je länger je mehr !!

  3. Auch ado abtut nötig. Möchte nicht wissen was der ganze Spaß kostet. Ein Affenzirkus für nichts und wieder nichts. Quarantäne, Desinfektion, Versiegelung, Isolation. Klingt ja schlimmer wie im Film Outbreak. Wahrscheinlich bin ich im Film, einer Real-Satire.

    • Ich habe keine Informationen darüber, wie genau man es bei genau dieser Station um welche es hier geht vor Corona gehandhabt hat, aber es ist hier bei Isolierten Stationen nicht unüblich, dass man sich vor eintreffen in der Station in eine Quarantäne begibt, um das einschleppen von Krankheiten (es gibt ja nicht nur Corona) zu vermeiden. Ins extrem wird dies bei Astronauten getrieben, die auf die ISS fliegen.

      Das die Crew eines Fluges in Quarantäne vor dem Flug muss ist tatsächlich neu, aber so dramatisch wie von dir beschrieben ist es auch nicht, zumal alle es freiwillig machen!

    • Much ado about nothing. Gib das mal ein und schau was die Auto-Korrektur daraus macht. Wahrscheinlich die gleiche Korrektur, die täglich die Nachrichtenkanäle bespeist mit vorgegebenen Panik-Phrasen

  4. Nun streitet doch nicht, das Leben nervt gerade schon genug. Ich freue mich über solche Berichte, Robert und Christoph. Absolut interessant, welche Logistik dahinter steckt.

    • Ja, ich finde das auch interessant. Überschrift könnte aber auch lauten „Expedition in die Antarktis, wie unsere Lufthansa das meistert“

      Positiv, optimistisch und faktenbezogen!

      Wenn die Staaten in Europa jetzt wieder dicht machen, sehe ich für Lufthansa wieder dunkle Wolken aufziehen. Diese Berichte hier könnten dazu beitragen, etwas Optmismus zu verbreiten – die Überschrift ist einfach zu reisserisch und zu sehr auf unser aller aktuelles Befinden bezogen (=beschissen)

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