Hilton Honors streicht Status-Frühstück | Ein Erfahrungsbericht

Hilton hat mit Honors eines der attraktivsten Bonusprogramme für Menschen mit hoher Reisetätigkeit. Einer der größten Vorteile ist bzw. war das gratis Frühstück für Gold und Diamond Mitglieder. Dieses Benefit ist – zumindest temporär in Hotels der USA – entfallen. Stattdessen bekommen Statusgäste der Hotelkette bis zum Ende des Jahres bei jedem Aufenthalt ein Guthaben für Essen und Getränke.

Seit Juli 2021 gibt es in den Vereinigten Staaten nun schon kein Frühstück mehr für Gäste der höchsten HH-Stufen. Stattdessen wird die Gutschrift in Höhe von 10$ bis 25$ pro Tag und Person dem Zimmerkonto hinzugebucht. Der Betrag richtet sich nach Hotelmarke und Standort, so gibt es in einigen Budget-Hotels nur 10$ und bei den High-End Labels in den großen Metropolen 25$, also bis zu 50$ für zwei Reisende pro Nacht.

Nachteile bei günstigen Labels

Gerade in den USA werden generell relativ hohe Preise in Restaurants verlangt. Für Dinge wie Kaffee, Saft & Bagel ist man schnell 20$ los, in vielen Hotels würde das Guthaben für ein Frühstück gar nicht mehr reichen- je nachdem was man für die erste Mahlzeit des Tages benötigt. Es gibt Gäste, die gar nicht frühstücken oder mit einem Getränk glücklich sind, für andere gehört ein ausgiebiges Frühstück zum Start in den Urlaubstag zwingend dazu.

Ein Frühstück wird sowohl von den Gästen als auch von den Hotels selbst ganz unterschiedlich definiert. Das Buffet wie man es von zahlreichen Hotels in Europa oder Asien kennt, ist in den USA eher seltener zu finden. Die Pandemie war in diesem Punkt alles andere als zuträglich, manche Hotels haben das Buffet oder gar den Roomservice im Frühling 2020 komplett abgeschafft.

In den Häusern einiger günstig-Labels wie Garden Inn oder Hampton gab es jedoch für alle Gäste ein kostenfreies Buffet. Das Angebot war durchaus akzeptabel, wenn auch vereinzelt spärlich. Dort konnte man sich aber mehrere Kaffee und andere Getränke holen, einen Bagel & Toast machen, Eier essen und Obst mitnehmen. Über Qualität und Vielfalt will ich hier nicht näher eingehen, die 10-15$ Guthaben gleichen diesen Verlust dort aber absolut nicht aus!

Ich war in den vergangenen Tagen in einem Garden Inn, doch das Hotel in Honolulu fällt etwas aus dem Standard und entspricht nicht dem Angebot anderer HGI’s. Dort war ein Restaurant angeschlossen, Gäste konnten mehrere Frühstücksgerichte a la Carte bestellen, wobei keines davon günstiger als 15$ war. Zusätzlich konnte man sich an einem kleinen Tisch mit Toast, Bagels, Cerealien, Saft und Kaffee bedienen- dies allein gab es für 12$. Mit Tax und Tip ging es also in etwa auf. In einem anderen Hotel gab es einen Starbucks, dort haben ein Latte plus Sandwich schon den Betrag von 15$ überstiegen.

Aktuell befinde ich mich in einem Ferienresort von Hilton auf Hawaii. Dort werden uns täglich 18$ pro Person gutgeschrieben, die auch jeden Tag verbraucht werden müssen und sonst verfallen. Ein Buffetrestaurant gibt es nicht- auf der Speisekarte des Frühstücklokals sind Pancakes für 24$ und Eiergerichte ab 27$ zu finden- Getränke kommen extra. Mit Filterkaffee (4$) und Orangensaft (8$) ist man zu zweit schnell in Richtung 100$ unterwegs.

Es gibt ein zwar ein Café im Starbucks-Stil, doch dieses wird von einer externen Firma betrieben und das Guthaben kann dort nicht genutzt werden. Wir haben während der 5 Übernachtungen dort nur einmal gefrühstückt und an zwei Abenden die Bar besucht und die Gutschriften damit verrechnet. An zwei Tagen sind die 36$ also leider verfallen, da das Guthaben täglich neu aufgebucht und nicht kumuliert wird.

Zuvor waren wir in einem Curio im Washington State und haben zu zweit ebenfalls 18$ pro Nacht und Person erhalten. Es gab allerdings in der Lobby am Morgen kostenfreien Kaffee für alle, im hoteleigenen Restaurant hätten die 36$ für 2 Gerichte nur knapp gereicht. Wir sind in einen kleinen Supermarkt, haben uns Sandwiches geholt und den Credit als Anzahlung für das Dinner genutzt.

Ein Gewinn für Frühstücksmuffel

In der Vergangenheit habe ich in den Staaten aber auch schon meine eigenen Frühstücks-Erfahrungen vor der Pandemie gesammelt. Nicht selten war ein Hilton-Buffet für Statuskunden eingeschränkt und beinhaltete nur kalte Optionen. Für die warme Theke musste ein Aufpreis bezahlt werden.

Der Wert eines Buffet ist in dem Sinne aber so oder so immer schwer als Benefit zu beziffern. Der Vorteil wird von Gast zu Gast ganz unterschiedlich bewertet, manche die gar nicht frühstücken oder nur einen Kaffee brauchen, messen diesem Benefit weniger Bedeutung zu. Zudem muss man manchmal das Frühstück sausen lassen, weil man vor 6 Uhr morgens zum Termin oder Abflug muss. Einige Gäste schlafen auch lieber bis um 10 Uhr und verzichten dann ebenfalls auf das Angebot.

In diesem Fall ist die Gutschrift sinnvoller, da diese für ein Lunch, ein Aperitif, Zimmerservice oder Drink an der Bar verwendet werden kann. Bei einem mehrtägigen Aufenthalt muss man jedoch vorsichtig sein und darauf achten dass das Guthaben nicht aufaddiert wird und täglich verbraucht werden muss. Andernfalls verfällt dieses, genauso wie das Inklusiv-Frühstück- wenn man es denn nicht wahrnimmt.

Hilton Honors streicht Status-Frühstück | Frankfurtflyer Kommentar

Ich bin durchaus ein Frühstücksfan und freue mich wenn ich ausreichend Zeit habe um das Buffet auszukosten. In den meisten Hotels gibt es ein ähnlich gutes Angebot, insbesondere in den besseren Häusern ist die Auswahl üppig und reichhaltig. Dort werden aber auch teilweise 30€ und mehr pro Person verlangt, entsprechend hoch ist der Gegenwert dieses Statusvorteils.

Die USA bilden da schon länger eine Ausnahme, Buffets waren oft mit Fussnoten versehen. Statuskunden mussten manchmal einen Aufpreis für das volle Frühstück bezahlen oder/und haben ein eigenes restriktives Angebot erhalten. Mit Corona haben viele Hotels das Buffet eingestellt oder verkleinert. Die Einführung der Gutschrift statt Frühstück wurde in den USA von HH-Teilnehmern überwiegend als eine radikale und meist negative Änderung im Programm wahrgenommen, die zunächst bis Ende 2022 befristet ist.

Hotelgäste, die gerne morgens viel essen haben nun ein Limit gesetzt bekommen. In den meisten Fällen reicht das Guthaben so oder so nicht für das was sich viele Kunden unter Frühstück vorstellen. Gerade in den USA, wo ein Kaffee, Saft oder ein kleiner Becher mit Obst schon jeweils 5$ und mehr kosten. Ich habe mich schnell daran gewöhnt und gehe nun morgens lieber zu meiner Wunschzeit in ein Cafe meiner Wahl. Dort wird man sein Geld natürlich auch schnell los, dafür bekommt man meist einen besseren Kaffee und hochwertigeres Gebäck oder Sandwiches und dergleichen.

Die Gutschrift kann dann am Abend für einen Cocktail oder als Anzahlung für das Dinner im Hotel genutzt werden. Vorausgesetzt das Hotel hatte ein entsprechendes Cafe, Restaurant oder Bar. Dies zu nutzen muss man allerdings täglich im Kopf behalten und daran denken wenn man Guthaben nicht verfallen lassen möchte.

20 Kommentare

    • Ist tatsächlich die Frage ob es da besser ist. Bei Marriott gibt es ja auch einige Marken bei denen es nur einen Gutschein gibt und dann sind es nur 10 Dollar pro Tag und das reicht nicht für Frühstück.

      Hyatt ist eigentlich die einzige Ausnahme in den USA und bei IHG muss man schauen wie es wird mit IHG one.

    • für mich kein Grund HHonors den Rücken zu kehren. Kürzlich in Zürich gab es ganz normal die Statusbenefits als Diamond und da ich den über die Hilton-KK qualifiziere, bleibt der bestehen und wird außerhalb der USA fleißig genutzt.
      Ich habe schon im Doubletree Orlando in 2019 trotz Buchung meines Arbeitgebers über ein Reisebüro trotzdem das Diamond Frühstück vom Buffet bekommen inkl. der Eierspeisen von der Live Cooking Station. Es gab auch positive Überraschungen.
      Erstmal schauen, ob in 2023 das von Hilton wieder normalisiert wird und wie das Diamond Frühstück bei IHG One ausfällt.

  1. Ich wuerde mir eher die Option wuenschen: Fruehstueck oder Credit Voucher, aber das waere noch teurer fuer die Hotels, und es geht ja hier ums Kostensenken….. leider. Gerne kann der Voucher auch niedriger vom Wert sein, als das Fruehstueck, da dieses bei einer Handvoll Statuskunden kaum ins Gewicht faellt (besonders bei Buffets) und, wie im Artikel geschrieben auch nicht immer gleich ausgenutzt wird.

    • Man rechnet ja sicherlich auch mit Gästen die das Frühstück nicht nutzen bzw. die Voucher verfallen lassen. Ich bin mit dem Guthaben ganz glücklich, würde mir aber natürlich auch wünschen dass dieses täglich aufaddiert wird und z.B. auch fürs Spa oder den Parkplatz gilt…

  2. Ist bekannt wie es sich mit Frühstück in der Lounge verhält? Dürfen Statusgäste dort frühstücken, sofern es in der Lounge ein Frühstück gibt?

    • Wenn es eine Lounge gibt, gilt diese Regel: Jeder der Diamond-Status hat oder Executive gebucht hat (oder darauf upgegraded wurde) kann in die Lounge.

      • Das stimmt leider nicht. Die Hiltons in Kanada haben das wohl seit dem 1.4. adaptiert. Wir wurden Mitte April bereits in Montreal, Toronto und Niagara Fälle zur Kasse gebeten. Das Guthaben von 15-18 CAD war ein Witz im Vergleich zu den Preisen.
        Wäre das bei Buchung ersichtlich gewesen, hätten wir kein Hilton gebucht. Klärung läuft immer noch!

  3. In den USA bin ich seit dem Schmarrn von Hilton nur mehr im Hyatt untergebracht und habe es bis dato nie bereut. Außerhalb der USA bin ich aber noch bei Hilton abgestiegen. Die Betonung liegt auf noch.

  4. Wir waren für knapp 1 Woche in New York und Washington und haben im Hilton JFK, Hilton The Mall, 2 HGI und 2 Hamptons übernachtet. Lounge waren geschlossen, so wie auch z.B. in Frankfurt am Flughafen. Das „Frühstück“ im Hilton JFK konnte man sich mitnehmen und ein Guthaben wurde angerechnet. Im Hilton DC The Mall kostete das All-you-can-eat USD 28 pro Person und hatte das Niveau eines Hampton-Frühstücks. Als Guthaben gab es hier USD 18 pro Person. Am zweiten Tag war das Frühstücksrestaurant geschlossen. Da durfte man dann Kaffee, Säfte, diverse Müsliriegel raussuchen um mit dem Guthaben verrechnen. HGI Times Square war erbärmlich. Dieses Jahr noch 4 Übernachtungen zur Verlängerung des Diamond. Wenn sich da nächstes Jahr nix ändert, geh ich auf den Goldstatus zurück und such mir ggfs. billigere Unterkünfte, die meistens auch mehr Charme haben.

  5. Sind seit vielen Jahren sind wir immer im Residence Inn in Florida unterwegs. Die Übernachtungspreise sind ca. 30% gestiegen. Dafür gibt es die Socializing Evenings von Montag bis Donnerstag nicht mehr. Frühstück auf ca. 30% des Umfangs reduziert. Und Housekeeping statt täglich nun nur noch einmal am Mittwoch. Das Hotel wird mit 22 anstelle 35 Leuten geführt. Zimmer sind nicht renoviert, sehr abgeranzt. Selbst als Lifetime Bonvoy Titanium Mitglied bleibt einem da nur Schulterzucken. Jetzt holen sich die Hotelketten das zurück, was sie in den letzten zwei Jahren an Verluste einfuhren. Ach ja, die Mietwagenpreise, da haut‘s einen fast vom Hocker. Aber gut zu wissen, dass ich mit Hilton nun nicht mehr rechnen muss. Ist Hyatt so viel besser?

    • Ja Hyatt ist besser, aber dass lässt man sich in den USA auch bezahlen. Wie bei allen Ketten gibt es Hotels in unterschiedlichen Preisklassen und auch bei Hilton kann man sehr gut wohnen, essen und trinken, in den USA muss man es aber bezahlen.

      • Wir sind ja gerade in Florida unterwegs. Will ja nicht jammern. Allerdings ist alles wirklich spürbar teuerer geworden. Benzin. Der Einkauf von Lebensmitteln im Publix. Und dann noch der mäßige Wechselkurs. Da überlegt man es sich schon zweimal, ob man gut Fisch oder Steak essen geht. Und das gibt‘s I.d.R. nicht unter 100 USD für zwei.

  6. Was mich interessieren würde, wenn ich einen Aufenthalt über Impressario mit kostenl. Frühstück und 100 Dollar Kredit z.B. bei Conrad in der USA buche, bekomme ich dann trotzdem den 25 Dollar F&B Credit pro Tag?

  7. Auch gerade in Florida gewesen im Urlaub. Hilton Kette generell zu teuer im Vergleich zum freien Markt! In kleineren Hotels bekommt man eigentlich immer einen brauchbaren bis guten Kaffee aus dem Automaten umsonst 24/7. Benzin ca. 50% billiger als in Deutschland, also für USA erheblich teurer. Der Hammer ist Essen gehen: Zu dritt mit Sohn eigentlich immer so um 100 US-Dollar mit Trinkgeld, aber nichts besonderes, halt normale Ami-Hausmannskost, also Burger und Chicken. Nächste Destination für die Familie ist wieder Asien oder Italien (selbst in Rom oder Florenz Super Essen mit Wein und Antipasti für weit unter 100 zu dritt!)

  8. Bin in wenigen Wochen in Kalifornien und ab 20.6. für 5 Tage auf Hawaii (Oahu). Gibt es Hoteltips von Euch? Als Community und gerne auch von Robert, der wohl auch kürzlich in Honolulu war und deshalb aus erster Hand die aktuellen Hotels bewerten kann.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.