HOSHINOYA Tokyo

Bei meinem letzten Besuch in Tokio hatte ich die Möglichkeit zwei Nächte im HOSHINOYA Tokyo zu wohnen. Das HOSHINOYA Tokyo ist ein 5-Sterne Haus im Herzen der Stadt. Das Besondere am Hotel ist wohl das Ryokan Konzept, welches die trationellen japanischen Elemente, Design und Traditionen in den Vordergrund stellt.

Im Interesse der Transparenz möchte ich darauf hinweisen, dass ich vor dem Aufenthalt mit dem Hotel in Kontakt stand und die Review angekündigt habe. Um das Hotel vollumfassend vorstellen zu können, würde ich für den Aufenthalt eingeladen.

Es wurde vom Hotel kein Einfluss auf den Inhalt dieser Review genommen und sie wurde auch nicht vor der Veröffentlichung vorgelegt.

Die HOSHINOYA Hotels gibt es nur in Japan. Die einzige Ausnahme bildet das HOSHINOYA in Ubud auf Bali. Die anderen Resorts befinden sich außerhalb von Tokio an bedeutenden landschaftlichen Locations. Dies sind unter anderem Kyoto, der Mount Fuji, der Insel Okinawa, oder in den Bergen.

Ich habe zwar in den letzten Jahren viele Hotels in der ganzen Welt bereist, der Aufenthalt im HOSHINOYA Tokyo war jedoch einzigartig und besonders. Im heutigen Review möchte ich euch auch zeigen wieso.

Das HOSHINOYA Tokyo – Die Lage

Wer schon einmal in Tokio war, der weiß, dass es eigentlich nicht nur ein Stadtzentrum gibt. Die Stadt ist dafür einfach zu groß. Wenn man allerdings einen zentralen Punkt wählen müsste, dann wäre dies wohl der Kaiserpalast – der Imperial Palace. Nur wenige Meter östlich davon liegt das HOSHINOYA Tokyo. Der Hauptbahnhof liegt eine U-Bahn Station (Otemachi), oder 10 Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt. Insgesamt wird der gesamte Stadtteil Ginza genannt und gehört zu den wohl bekanntesten in Tokio. Kurz gesagt, das HOSHINOYA Tokyo hat eine sehr zentrale Lage.

 

Das HOSHINOYA Tokyo – Anreise

Vom Flughafen Tokio Narita oder Tokio Haneda ist die Anreise eigentlich recht einfach. Es gibt Züge, die direkt zum Hauptbahnhof fahren. Alternativ kann man auch per Bus, Taxi oder Uber anreisen. In meinem Fall habe ich ein Taxi ab dem Haneda Airport genommen. Ich bin mit Qatar Airways in der Business Class von Brüssel nach Tokio geflogen. Bis zum Hotel kostet die Fahrt in etwa 6650 Yen, oder rund 50 Euro. Dies ist zwar nicht billig, allerdings ist es die schnellste und komfortabelste Lösung. Ein Uber ist zwar günstiger, allerdings war an jenem Abend leider keines verfügbar.

Das HOSHINOYA Tokyo – Empfang und die Lobby

Wenn man das HOSHINOYA Tokyo betritt, merkt man, dass es hier etwas anders ist als in den meisten Hotels. Nachdem sich die Holztüre öffnet, wird man zunächst freundlich begrüßt und gebeten die Schuhe auszuziehen. Im gesamten Hotel trägt man keine Schuhe. Diese werden im Erdgeschoss abgegeben und in eigenen Holzfächern verstaut.

Dies klingt zunächst ungewöhnlich und befremdlich. Allerdings ist fast jeder Bereich im Hotel mit Tatami Matten ausgelegt. Diese Bambusmatten sind warm und weich, so dass auch die Damen keine kalten Füße bekommen.

Die Lobby befindet sich im zweiten Stock. Hier wurde ich freundlich begrüßt und habe meinen Zimmerschlüssel erhalten. Wobei ein Schlüssel der falsche Ausdruck wäre. Der Gast erhält ein kleines geknüpftes Säckchen, in dem ein Stück Holz mit einem Sensor ist.

Das zentrale Element der Lobby ist wohl der große und auffällige Empfang. Die Angestellten sind extrem hilfsbereit, freundlich und zuvorkommend. Verlässt man die Lobby um mit dem Aufzug zu fahren, begleitet einen immer jemand und verabschiedet sich beim Einsteigen.

In der Lobby gibt es noch einen Sitzbereich. Es befinden sich mehrere Sessel und Couchelemente in der Lobby. Hier lässt es sich hervorragend sitzen oder am Abend die kostenlose Sake Verkostung genießen.

Das HOOSHINOYA Tokyo – Das Ryokan Design

Ein Ryokan ist ein traditionell eingerichtetes japanisches Hotel. Der Boden ist hier meist mit Tatami Matten ausgelegt und die Türen und Wände sind mit Waschi, einer Art Papier bespannt. Die meisten Elemente sind recht flach, wie zum Beispiel die Tische, Betten oder auch Sitzgelegenheiten. Insgesamt sind Ryokan Hotels sehr puristisch und minimalistisch eingerichtet. Das HOSHINOYA Tokyo schafft es jedoch den Komfort eines modernen Hotels mit dem traditionellen Stil zu vereinen. Der Gast muss hier auf nichts verzichten und auch nicht auf den sonst üblichen, harten Matten auf dem Boden schlafen. Ein Besuch in einem Ryokan gehört bei jedem Urlaub in Japan dazu. Die Erfahrung ist sehr einzigartig und etwas besonderes.

Das HOSHINOYA Tokyo – Das Zimmer

Insgesamt gibt es 17 Stockwerke im Hotel. Die Gästezimmer befinden sich zwischen dem dritten und dem 16. Stockwerk. Da sich auf jedem Stockwerk nur sechs Zimmer befinden, hat das HOSHINOYA Tokyo recht überschaubare 84 Zimmer.

Während meines Aufenthaltes hatte ich die Möglichkeit beide Zimmerkategorien anzuschauen. Es gibt die Kiku Corner Rooms, diese sind mit gut 80 qm größer als die Yuri oder Sakura Zimmer.

Die Kiku Zimer dienen in erster Linie als Familienzimmer. Vom Design her sind diese genau wie die anderen Zimmer eingerichtet, allerdings gibt es hier zusätzlich ein großes Liegesofa sowie einen Esstisch für drei Personen. Auch das Bad ist etwas größer und vollständig von dem eigentlichen Zimmer abgetrennt. Es verfügt über eine große begehbare Dusche und eine quadratische Wanne.

Außerdem gibt es in den Kiku Zimmern noch einen begehbaren Kleiderschrank.

Während meines Aufenthaltes habe ich zwei Nächte im Sakura Zimmer gewohnt. Das Zimmer verfügt über ein großes und extrem bequemes Bett. Links und rechts daneben befinden sich die Nachttische mit kleinen Lampen, Steckdosen und den Controllern um das Licht zu dimmen, sowie die Jalousien einzustellen.

Gegenüber befindet sich eine kleine Sitzecke. Ich finde die Sessel unglaublich cool und bequem noch dazu. Auf der gegenüberliegenden Wand befindet sich ein Spiegel, in dem ein TV integriert ist. Während meines Aufenthaltes habe ich diesen jedoch nicht benutzt und kann nichts über die Programme sagen.

Das Zimmer ist in sehr warmen Farben gehalten. Die Wand hinter dem Bett ist dunkelrot. Die vielen Holzfarben und die Tatmi-Matten verleihen dem Raum ein sehr angenehmes Flair, ohne altmodisch oder konservativ zu wirken.

Das Bad befindet sich im Zimmer und ist durch eine Glaswand zum Schlafbereich abgetrennt. Allerdings lässt sich das Glas auf Knopfdruck in eine undurchsichtige Wand verwandeln. Im Bad befindet sich eine große Badewanne und ein Waschtisch mit einem einzelnen Waschbecken. Alle nötigen Amenities sind in den Schubladen verstaut.

Die große Dusche ist begehbar. Leider verfügt sie über keinen großen „Regenwald“ Duschkopf an der Decke, sondern nur über die üblichen Armaturen.

Die Toilette befindet sich rechts vom Eingang und ist durch eine Tür vom Rest des Zimmers getrennt. Es wäre nicht Japan, wenn die Toilette nicht alles vollautomatisch machen würde, von beheizter Klobrille bis hin zum Öffnen des Deckels per Sensor kann diese hier alles.

Insgesamt sind die Zimmer klasse eingerichtet. Der minimalistische Stil gefällt mir wirklich sehr gut.

Das HOSHINOYA Tokyo – Die Lounge

Jedes Stockwerk verfügt übere eine eigene Lounge. Dieser zentrale Bereich soll als semi-privates Wohnzimmer dienen. Hier kann man entspannt etwas arbeiten, entspannen oder sich mit anderen Gästen unterhalten.

Neben zwei großen Liegecouches ist der Tisch das zentrale Element. Hier gibt es den ganzen Tag über auch kleine Snacks für die Gäste.

Zudem gibt es auch kostenlos alkoholische und nichtalkoholische Getränke, sowie einen Kühlschrank mit Eis.

Vormittags wird den Gästen auch frischer Kaffee zubereitet. Allein dies ist schon ein kleines Spektakel. Zudem gibt es auch eine Auswahl an Tees.

Ich selbst habe hier einige Stunden gesessen und etwas gearbeitet. Die Atmosphäre ist sehr entspannt und ruhig.

Das HOSHINOYA Tokyo – Die Speisen und Getränke

In Japan gibt es unglaublich gutes Sushi und Seafood. Leider kann ich das aufgrund von einer Allergie nicht essen. Allerdings wurde das alles berücksichtigt und das Menü wurde entsprechend angepasst.

Insgesamt hatte ich drei Mahlzeiten im Hotel.

Am ersten Abend habe ich auf dem Zimmer eine traditionelle Bento-Box bekommen. Diese besteht aus vielen verschiedenen Gerichten. Neben Geflügel und Salat war das Menü recht fleischlastig. Für mich war es aber perfekt. Das Pferdefleisch-Tatar war ein Traum und auch das Rind war wirklich perfekt. Dank des hohen Fettanteils ist es sprichwörtlich auf der Zunge zergangen. Als Dessert gab es noch eine Creme Brullée, sowie einen kleinen Obstsalat.

 

Das Konzept war gänzlich neu für mich und ich wusste nicht so recht wo ich anfangen soll. Die Qualität und der Geschmack des Abendessens war aber absolut genial.

Am nächsten Morgen habe ich ein japanisches Frühstück bestellt. Dies mag für uns Europäer etwas gewöhnungsbedürftig sein, da wir in der Regel lieber süß als herzhaft essen. Neben diversen kleinen Gerichten wie Tofu und Salat in allen möglichen Variationen wurde Lachs und Ei gereicht. Dazu gab es eine Miso-Suppe, Reis und grünen Tee.

Wie auch das Abendessen, war das Frühstück echt schön angerichtet und auch von der Qualität her sehr gut. Allerdings bleibe ich wohl doch ein Fan von westlichem Frühstück. Aber ich finde man sollte auch mal was Neues probieren. Das gehört schließlich zum Reisen dazu.

Die dritte Mahlzeit, das Frühstück am letzten Tage, war dann die erste westliche Mahlzeit seitdem ich in Japan gelandet war. Neben einem Omelett gab es auch noch süße Teilchen und Brötchen. Passend dazu gab es eine kleine Auswahl an Käse, sowie etwas Obst. Dazu wurden frisch gepresster Orangensaft, sowie eine Kanne Kaffee gereicht. Auch diese Mahlzeit war wieder sehr lecker und mit viel Liebe zum Detail vorbereitet worden.

Im Keller des HOSHINOYA Tokyo befindet sich noch ein sehr exklusives japanisches Restaurant. Leider konnte ich hier nicht essen, da es Aufgrund meiner Allergie nicht möglich gewesen wäre ein komplettes Menü zuzubereiten. Allerdings habe ich es mir angeschaut und das Set-up wirkt sehr beeindruckend. Jeder Gast, beziehungsweise jede Gruppe sitzt in einem kleinen Separee. Insgesamt gibt es nur 10 Tische. Chefkoch Noriyuki Hamada ist mehrfach ausgezeichnet und kombiniert in seinem Restaurant japanische Zutaten mit französischem Kochstil.

Das HOSHINOYA Tokyo – Das Onsen

Ein typisches Japanisches Spa, Onsen genannt, findet man in Tokio doch recht selten. Die heißen Quellen, an denen sich die meisten Onsen befinden, liegen in den Bergen. Dort hat auch die Hoshino Hotel Gruppe ihren Ursprung. 1914 eröffnete das erste Onsen der Hoshino Familie. Natürlich darf auch im HOSHINOYA Tokyo ein solches Spa nicht fehlen.

Das Besondere ist, dass das Wasser für das Bad aus einer heißen Quelle in 1500m Tiefe gepumpt wird. Das Wasser wird lediglich von den natürlichen 38 Grad auf 40 Grad erwärmt.

Das Onsen befindet ich im 17. Stock des Hotels. Es ist ein warmes Bad, welches man nackt betritt. Es gibt jeweils ein Bad für Männer und Frauen.

Es gibt einen großen Bereich, in dem man sich vor dem Baden abduscht un reinigt. Danach kann man in dem heißen Pool entspannen. Es gibt einen inneren und einen äußeren Teil. Letzterer ist nach oben hin komplett offen und man kann den Himmel sehen.

Besonders nach einem langen Tag mit Sightseeing oder mit einem Jetlag ist ein Besuch im Onsen sehr entspannend und man kommt super zur Ruhe.

Das HOSHINOYA Tokyo – Die Aktivitäten

Im Hotel geht es in erster Linie darum, den traditionellen japanischen Einrichtungs- und Lebensstil zu erfahren. Es gibt auch einige Aktivitäten, denen man nachgehen kann. In jedem Zimmer gibt es einen Kimono für die Gäste. Viele tragen diesen im Hotel und gehen sogar damit auf die Straße. Natürlich habe ich das auch einmal ausprobiert und muss sagen, dass es sehr ungewohnt, aber auch bequem ist. Bei der Sakeverkostung, die jeden Tag am frühen Abend stattfindet, habe ich viele Gäste im Kimono gesehen.

Bei der Sake und Weinverkostung gibt es auch immer einen Künstler, der eine kleine Show für die Gäste aufführte.

Am letzten Tag habe ich noch eine traditionelle Teezeremonie mitgemacht. Hier lernt man, wie in Japan der traditionelle Matcha, beziehungsweise Grüntee zubereitet wird. Dies war interessant und sehr entspannt anzuschauen.

Das HOSHINOYA Tokyo – Fazit

Ryokan Hotels, wie das HOSHINOYA Tokyo eines ist, sind sicherlich nicht die günstigsten Hotels in Japan. Allerdings ist es ein klasse Erlebnis in solch einem Hotel zu wohnen. Das HOSHINOYA Tokyo dürfte aber wohl das beste Ryokan Hotel in Japan und somit weltweit sein. Das Design und die Einrichtung wirken auf der einen Seite traditionell aber auch modern. Was einem auffällt, ist der Drang zur Perfektion. Hier ist wirklich alles perfekt und äußerst akkurat angeordnet, geplant und ausgeführt. Dies geht von der Einrichtung, dem Essen bis hin zum Service. Ich habe ja wirklich gesucht um etwas suboptimales zu finden, aber außer dem Internet, das an einem Abend etwas langsamer war, habe ich schlichtweg nichts gefunden. Der Service und die japanische, zuvorkommende Art haben mir hier sehr gefallen. Es ist wirklich schwer die Erfahrungen diesmal in Worte zu fassen. Schließlich kann man die Gefühle und die persönlichen Erfahrungen nur ganz schwer in Worte fassen. Eins steht jedoch fest: Das HOSHINOYA Tokyo ist ein wahnsinns Hotel und ich kann es nur jedem empfehlen es einmal zu besuchen und einige Nächte dort zu verbringen.

2 Kommentare

    • Danke dir Alice,
      ja das HOSHINOYA war wirklich klasse. Auch der Counterpart in Kyoto war super, wenn auch etwas anders vom Layout und Design. Ich kann es definitiv empfehlen.

Antworten

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