Lufthansa Airbus A380 wird vermutlich nicht mehr fliegen | Lufthansa muss Flotte radikal umplanen

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Die Lufthansa befindet sich aktuell in der schwerste Krise seit der Neugründung nach dem zweiten Weltkrieg. Noch nie hat die Airline einen derartigen Einbruch erlebt und inzwischen rechnet man auch nicht mehr mit einer raschen Erholung, sondern viel mehr mit einem schleppenden Wiederaufbau.

Während man am Anfang der Krise noch von einer Erholung bis Ende 2022 gesprochen hat, hat man diese Zeitspanne nun auf 2024 verlängert, was Lufthansa nun auch dazu zwingt die Flottenplanung neu zu überdenken. Gerade bei den älteren Langstreckenmaschinen werden wohl ganze Teilflotten dem Rotstift zum Opfer fallen und nie wieder beim Kranich abheben.

Hiervon werden wohl neben den noch 13 Boeing 747-400, auch alle verbleinenden Airbus A340-300 und A340-600, sowie der Airbus A380 betroffen sein. Diese Flugzeuge sollen die Lufthansa Flotte wohl baldmöglichst verlassen und werden nicht mehr in den normalen Liniendienst zurückkehren.

Offiziell gibt es noch keine Bestätigung von Lufthansa, allerdings evaluiere man diese Szenarien. Laut Lufthansa Insidern werden aus den ersten eingelagerten Flugzeugen bereits die Sitze und Kabinen ausgebaut, wobei hier auch die Airbus A380 betroffen seien. Hier hat man aber schon vor einiger Zeit beschlossen, dass mindestens sechs Superjumbos die Lufthansa Flotte verlassen müssen und die restlichen acht nach der Krise in München stationiert werden. Dies wird nun wohl nicht mehr passieren.

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Keine Rückkehr aus dem Long Term Storage zu Lufthansa

Aktuell hat Lufthansa einen Großteil der Langstreckenflotte in das sogenannte Long Term Storage überführt. Hierbei werden die Flugzeuge für mindestens ein Jahr eingelagert und nicht mehr flugfähig gehalten. Hiervon betroffen sind alle Airbus A380, Airbus A340-600, Boeing 747-400 und fast alle Airbus A340-300.

Als man sich zur Einlagerung dieser Flugzeuge entschlossen hat, ging man noch davon aus, dass man Ende 2021 wieder mit der Inbetriebnahme einiger Widebodys beginnen kann. Dies wird nun wohl nicht mehr passieren, da man mit einer sehr langsamen Erholung rechnet, was die Langstrecken angeht. Dies ist besonders auf die globalen Reisebeschränkungen zurückzuführen.

Lufthansa hat vor der Krise eine ganze Reihe von neuen Langstreckenflugzeugen bestellt, darunter noch 27 weitere Airbus A350-900, 20 Boeing 787-9 Dreamliner und 20 Boeing 777-9X. Anstelle die alten Flugzeuge aus der Einlagerung zurück zu holen, wird man sie direkt mit den neuen Maschinen ersetzen.

Dabei sind wohl nicht alle Flugzeuge für Lufthansa selbst gedacht und einige werden auch an Austrian Airlines und Swiss gehen.

Auch versucht man bei den Herstellern aktuell die Auslieferung der neuen Flugzeuge zu verzögern um sie langsamer als geplant zu erhalten, was die erwartete langsame Erholung wiederspiegelt.

Neue First- und Business Class könnte beschleunigt werden

Es ist kein Geheimnis, dass Lufthansa eigentlich schon dieses Jahr mit der Boeing 777-9X eine neue Business Class einführen wollte. Dies wird sich nun aber bis mindestens 2022 verzögern, wobei es dem Vernehmen nach die Option gibt, die neue Business Class auch mit einem anderen Typ, wie dem Airbus A350-900 einzuführen.

Der Vorteil der vorzeitigen Ausflottung vieler alter Jets ist auch, dass die neuen Flugzeuge direkt mit der neuen Business Class geliefert werden.

Durch den Wegfall der Airbus A380 und der Airbus A340-600 ergibt sich für Lufthansa allerdings auch das Problem, dass die First Class Kapazitäten fast komplett weggefallen sind. Durch die neue Flottenpolitik kann man das Luxusprodukt nur noch auf der Boeing 747-8 anbieten, welche aktuell das einzige Flugzeug ist, das über eine First Class bei Lufthansa verfügt.

Besonders für München bedeutet dies wohl den Wegfall der First Class auf absehbare Zeit, denn die Boeing 747-8 soll weiterhin komplett in Frankfurt verbleiben.

Lufthansa arbeitet wohl schon seit Jahren an einer neuen First Class, welche auch in den Airbus A350-900, die Boeing 787-9 und die Boeing 777-9X eingebaut werden kann. Hierbei soll es sich um ein neues Konzept handeln, welches wohl nur noch über vier Sitze in einer Reihe verfügen wird.

Wann und ob diese Kabine wirklich kommt ist jedoch unklar. Hier könnte schon in absehbarer Zeit eine Ankündigung kommen.

Dies könnte eine Design Studie für die neue Lufthansa First Class sein.

Lufthansa Airbus A380 wird vermutlich nicht mehr fliegen | Frankfurtflyer Kommentar

Die aktuelle Pandemie führt zu enormen Verwerfungen in der Airlinebranche und wir werden wohl viele massive und auch schnelle Veränderungen sehen. Besonders der Airbus A380 wird ein großes Opfer sein, denn viele Airlines wollen den Riesen nun schnell los werden.

Aber solche Prozesse haben immer auch ein paar gute Seiten. So werden zum Beispiel die neuen Flugzeuge auch neue Kabinenprodukte bringen und hier teilweise eine deutliche Aufwertung.

Was die Zukunft wirklich bringen wird müssen wir allerdings noch abwarten, denn aktuell ändert sich einfach zu viel zu schnell.

Danke: aero.de

11 Kommentare

  1. Schade!!!! IMHO die Koenigin des Skys was never the 747 but the A380 especially when Lufthansa First – imho the most egalitarian yet classy First Class weltweit! Ach KoronaVID!

  2. Vielleicht sieht die Sache schon anders aus, wenn die USA bald wieder die Grenze aufmachen sollte.

    Des Weiteren kann ich mir schwer vorstellen, dass ALLE A340-300/600, A380 und B747-400 per SOFORT gar nicht mehr zurückkommen, anders ausgedrückt, dass die gesamte Langstrecke nur mit 747-800, A330 und 350 durchgeführt wird.

    Mal sehen. Ich kann verstehen, dass spekuliert wird.

    • Auch wenn die USA extrem wichtig für Lufthansa sind, geht man inzwischen davon aus, dass hier nicht schnell etwas nach der Grenzöffnung erholt. Viele Passagiere wollen auch einfach nicht fliegen.

      Mit den A330, B748 und A350 kann LH schon einige abdecken und man wäre sicher happy wenn man wenigstens diese Langstreckenflugzeuge halbwegs ausgelastet bekommt. Zusätzlich sind aktuell auch noch ein paar A340-300 aktiv, welche ab Frankfurt für die Reichweite gebraucht werden, z.B. nach Singapur.

      • Na das sind ja tolle Ausssichten, wenn es tatsächlich so kommt.

        Wenn die Langstreckenverbindungen so stark ausgedünnt sind, fliegen auch weniger Zubringer. Da muss man dann durchaus mal 4 Stunden in FRA/MUC warten oder eine Verbindung ist gar nicht realisierbar. Ich wünsche mir, dass sich in 1-2 der Jahren der Flugplan wieder normalisiert.

  3. Die Info zur First bei der LH stimmt so nicht, denn aktuell ist diese neben der B748 auch in einigen A333 verbaut.

    Diese Entscheidung wundert mich keineswegs, denn man hat schlichtweg zu viele große Flugzeuge in der Langstreckenflotte, die dann auch noch vier durstige Triebwerke besitzen. Die neue Strategie ist daher sehr nachvollziehbar und ich hatte dies genauso erwartet. Ich könnte mir mittlerweile sogar recht gut vorstellen, dass auch einige der bestellten 787 bei der Lufthansa landen werden, denn die A333 hat für lange, dünne Strecken bspw. nach Asien nicht die notwendige Reichweite, während die A359 für diese Strecken vorerst mit knapp 300 Sitzplätzen recht groß ist. Das obere Ende der Kapazität werden demnach die B748 und die B779 abbilden, wobei diese, schaut man sich die Performancedaten einmal genauer an, auch recht dicht beieinander liegen, so dass man -eigentlich- mittelfristig auch über die B748 nachdenken könnte.

    Wenn man darüber hinaus davon ausgeht, dass auch die Kapazitäten bei der Swiss und der AUA zurückgefahren werden, dann dürften die getätigten Bestellung (359, 789, 779) durchaus ausreichen, alle drei Gesellschaften adäquat auszurüsten. Und aus den Restbeständen der Eurowings Langstrecke dürfte sich auch ein brauchbarer Flugzeugpark für die touristische Lufthansa Langstrecke sowie die Sabena zusammenstellen lassen. Das innerhalb des Konzerns Flugzeuge hin und her geschoben werden, kann ich mir alleine aufgrund der damit verbundenen Kosten absolut nicht vorstellen, ist doch die Umrüstung in der Kabine mit hohen Aufwendungen verbunden.

    • Hallo Klaus,

      Die Airbus A330 haben bei Lufthansa schon seit zwei Jahren alle keine First Class mehr, diese wurde komplett entfernt. Aktuell gibt es nur noch in der Boeing 747-8 eine First Class, denn die A380 und Airbus A340-600 stehen zu 100% am Boden.

      Lufthansa plant aktuell die Flugzeuge so auszustatten, dass man sie schnell und einfach zwischen den Airline hin und her schieben kann. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass man für zwei Tage einen Airbus A350 zur Austrian stellen kann, aber für eine Saison durchaus.

      • Moin Christoph!

        Du könntest durchaus recht haben, denn wenn ich so darüber nachdenke, auf welche Strecken die LH einen A333 mit F einsetzte, dann fällt mit ehrlich gesagt auch keine ein (Ante-Corona). Allerdings: auf ihrer eigenen Webseite gibt es die A333 mit F noch immer: https://www.lufthansa.com/de/de/333 .
        Auch auf SeatGuru (ok, oft veraltet) wird diese noch aufgeführt. Dann scheint planespotters.com offensichtlich die richtige Info bereitzustellen, denn dort werden alle LH 333 mit 3-Klassen Layout aufgeführt.

  4. Eigentlich war mein Ziel immer Round the World in Business. Als ich die Meilen dafür hatte kam die Pandemie……. Bezweifle, dass es in den nächsten 24 Monaten sinnvolle Flugpläne gibt, um das zu realisieren. Alleine die Strecke AKL-YYR wird so schnell nicht wieder kommen.. 1St Class nach Asien wäre auch eine Option. Vielleicht als 3 Segmente Flug…. Nur welche Staralliance Airline bietet mir dass noch an? Und ICN + HND hätte ich schon gern wieder dabei?

    • Hier wird man abwarten müssen….. Ich hoffe dass sich die Grenzen bald wieder öffnen, dann könnten die Airlines sinnvoll den Flugplan wieder hochfahren.

  5. tja ich hoffe auch das die usa bald zumindest ihre wichtigen drehkreuze für europaflieger öffnet da ich immer über lax nach hause fliege …momentan würde mir das aber auch recht wenig nützen da fiji sich ebenfalls für ausländische flüge komplett abgeschottet hat bis vorr. weihnachten ??

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