Gehaltserhöhung & Friedenspflicht | Lufthansa einigt sich mit Piloten

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Lufthansa und die Vereinigung Cockpit haben sich auf eine Gehaltserhöhung für die etwa 5.000 Piloten bei Lufthansa und der Cargo Tochter geeinigt. Damit gilt auch eine umfassende Friedenspflicht bis zum 30. Juni 2023, Pilotenstreiks sind also bis dahin ausgeschlossen.

Die Cockpit-Crews erhalten in zwei Stufen eine Erhöhung der monatlichen Grundvergütung von je 490 Euro, die erste gilt rückwirkend zum 1. August, die zweite Steigerung erfolgt am 1. April 2023. Insbesondere die Einstiegsgehälter sollen von dieser Vereinbarung profitieren, die Grundvergütung der Berufseinsteiger erhöht sich laut der Airline über die Laufzeit um etwa 20 Prozent.

Auch alteingesessene Mitarbeiter bekommen das Gehaltsplus zu spüren, prozentual beziffert die Airline die Erhöhung der Grundvergütung eines Kapitäns in der Endstufe auf ca. 5,5 Prozent. Beide Tarifpartner werden in der Zeit der Friedenspflicht den Austausch fortsetzen, zahlreiche Themen sind noch offen. Zu dem Inhalt und den Details haben Lufthansa und die Vereinigung Cockpit Vertraulichkeit vereinbart.

Der Personalvorstand der Lufthansa, Michael Niggemann dazu:

„Wir freuen uns, dass uns diese Einigung mit der Vereinigung Cockpit gelungen ist. Die Erhöhung des Grundgehalts mit einheitlichen Sockelbeträgen führt zu der gewünschten überproportionalen Anhebung der Einstiegsgehälter. Die nächsten Monate wollen wir nun im vertrauensvollen Dialog mit der Vereinigung Cockpit nutzen, um nachhaltige Lösungen zu finden und umzusetzen. Das gemeinsame Ziel ist, unseren Pilotinnen und Piloten auch in Zukunft attraktive und sichere Arbeitsplätze mit Entwicklungsperspektiven zu bieten.“

Erfreut zeigte sich auch die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit, man befinde sich auf einem guten Weg.

Foto: Lufthansa

Lufthansa einigt sich mit Piloten | Frankfurtflyer Kommentar

Eine Einigung zwischen der Lufthansa und ihren Piloten wendete im letzten Moment eine zweite Streikwelle ab. Die ersten Details sind nun bekannt, neben einem Gehaltsplus gibt es eine Friedenspflicht von nur zehn Monaten.

Immerhin können in dieser Zeit die Verhandlungen weiterlaufen ohne dass es zu neuen Streiks kommt. Den Flugbetrieb könnten aber andere Berufsgruppen lahmlegen, als nächstes stehen Verhandlungen mit den Flugbegleitern der Airline an.

8 Kommentare

  1. Oh, da bin ich ja froh, dass der alteingessene Flugkapitän mit einem Jahresgehalt von 200k Euro, nun auch endlich seine Stromrechnung für seine Klimaanlage, Tesla, Whirlpool bezahlen kann…Hakle hat Insolvenz angemeldet, aber manche Berufsstände kriegen einfach nicht den Hals voll!

    • Dem Kommentar ist eigentlich nichts hinzuzufügen 🙂 in der Tat eine Berufsgruppe, welche völlig den Bezug zur Realität verloren hat. JA, Lufthansa ist menschlich tatsächlich nicht nur als Arbeitgeber sondern auch als Dienstleistungsunternehmen alles andere als „sympathisch“ (um es milde auszudrücken) – nichts desto trotz sollte man in der gegenwärtigen Situation „kurz nach Corona“ und den allg. Dunklen Aussichten für die Wirtschaft und privaten Haushalte etc. mal lieber die Füße still halten. Noch dazu bei dieser enormen Gehaltsklasse inkl. Einstiegsgehalt. (jaja, „ihr seid für Menschenleben verantwortlich“…. Intensivpfleger auch!). Abartige Einstellung! Aber es ist Euch auch scheiß egal, ob Familien rechtzeitig zum ersten Schultag wieder zuhause sein können – betrifft Euch ja nicht (eure unehelichen Kinder sind wahrscheinlich irgendwo bei Hubs im interkontinentalen Ausland ….)

      • Ehrlicherweise unterstütze ich jede Berufsgruppe, die dazu bereit ist ihren Marktwert so durchzusetzen, wie sie es kann. Und dazu zähle ich Intensivpfleger auch. Aber, um Dein Beispiel aufzugreigen, bei Intensivpflegern habe ich zuletzt (aber das ist natürlich auch nur ein Auszug) eher das Gefühl gehabt, dass lieber großflächig „Bitte tragt eine Maske, damit wir nicht mehr so viel zu tun haben“ gejammert wurde, als halt einfach mal eine Klinik auf Eis zu legen. Damit setzt man allerdings keine höheren Gehaltsforderungen durch.

    • Ach komm Tim, schon wieder Angst, dass das Toilettenpapier knapp wird? 😉

      Aber jetzt mal ehrlich und ich habe mir den Fall Hakle wirklich nicht angeschaut. Wer aber zu einem Zeitpunkt, an dem er quasi jeden x-beliebigen Preis für ein (bei den meisten Menschen) dringend benötigtes Gut festlegen kann, in Insolvenz gerät, der hat vielleicht auch irgendwo eine unternehmerisch falsche Entscheidung getroffen. Was der Flugkapitän, der jetzt sagt „ich will meinen gewohnten Lebensstil nicht einschränken“, damit zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

  2. Über die Gehaltserhöhung kann man natürlich diskutieren und ich halte 5,5 % für absolut zu hoch. Aber die persönlichen Bemerkungen von Phil und Tim sollten eigentlich nicht unser Niveau sein.

  3. Ich finde 5,5 Prozent völlig in Ordnung. Das lieg immerhin unter der aktuellen Inflation und bedeutet damit einen Kaufkraftverlust. Dabei ist unerheblich, dass die Piloten bei LH gut verdienen: Nach mehr Zeit weniger Reallohn zu haben, ist nicht gut.

  4. die Gespräche im Cockpit, welches Motorrad, welche Eigentumswohnung und welcher SUV es als nächstes werden soll, kann ich mittlerweile nicht mehr ertragen. diese Berufsgruppe geht mir so auf den Trolley… und dann wird vor den Passagieren noch denen das Essen weggefressen, weil sie zu geizig sind, sich selbst Essen mitzubringen oder zu bestellen!! keine Gerechtfertigung für diese Erhöhung der Gehälter. NULL.
    Gruß aus der Mitte …

  5. Klar sieht der Verdienst erstmal hoch aus, aber wenn man sieht das die Piloten in den USA momentan mit einigen 100.000USD gelockt werden und das jährliche Startgehalt bei jungen Piloten über 200.000 USD liegen, der sollte froh sein das die LH noch Piloten hat, die loyal sind und nicht abwandern.

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