Lufthansa erwartet Gewinn in 2022 und weitere, schnelle Erholung in 2023

Foto: Lufthansa 787

Corona war für alle Airlines und auch für die Lufthansa die schwerste Krise, welche man je zu bewältigen hatte, denn noch nie musste der Flugbetrieb über Monate quasi komplett eingestellt werden. Nun geht die Erholung aber doch deutlich schneller als es noch vor wenigen Monaten alle Analysten vorhergesagt haben und Lufthansa rechnet sogar für 2022 wieder mit einem operativen Gewinn.

Dabei hat das Jahr 2022 noch sehr schleppend angefangen, allerdings konnte man im Sommer nun eine Erholung verzeichnen, welche man so nicht erwartet hatte, was zu allerlei operativen Problemen führte. Besonders positiv entwickeln sich aktuell die Premium Klassen für Lufthansa, denn in der First-, Business und Premium Economy Class liegt die Auslastung bereits über der, welche man in 2019, also vor der Krise, hatte.

Getrieben wurde diese Entwicklung vor allem von den aktuell massiv wieder stattfindenden Geschäftsreisen. Gerade in diesem Feld haben viele vorhergesagt, dass es nie mehr zu einer Erholung kommen könnte, was eine fälschliche Annahme war.

Im zweiten Quartal 2022 hat Lufthansa bereits wieder 74 Prozent der Kapazitäten im Markt, welche man 2019 hatte (was immer die Benchmark ist). Dabei liegt die Auslastung der Flüge im Schnitt bei 80% im zweiten Quartal, was nur knapp unter 2019 mit 83% liegt. Aktuell liegt die Auslastung sogar bei fast 100%.

Lufthansa ist es hierbei allerdings schon gelungen die Ticketpreise deutlich zu erhöhen und man konnte eine durchschnittliche Preiserhöhung von 10% gegenüber 2019 durchsetzen, was sicherlich auch an dem fehlenden Angebot bei gleichzeitig höherer Nachfrage liegt.

Für Lufthansa hat es nun Priorität die Kapazitäten hoch zu fahren, denn durch das reduzierte Angebot ist der Kranich weniger effizient und die Stückkosten liegen trotz aller Sparmaßnahmen noch 8,5% über denen von 2019.

Noch dieses Jahr will man das Angebot an Flügen nun wieder auf 80% unter das Niveau von 2019 bringen und im kommenden Jahr plant man sehr konservativ mit 85-90% dessen, was man 2019 geflogen ist. Hierbei sieht man die Inflation und steigenden Energiepreise als Risiko, welches Lufthansa in der Planung zurückhaltend gemacht hat. Dennoch muss man nun auch Flugzeuge wie den Airbus A380 reaktivieren um überhaupt die Nachfrage decken zu können.

Foto: Lufthansa

Hoffnung auf USA und Asien

Besonders beflügelt wird die Situation bei Lufthansa gerade durch die Öffnung der USA. Das riesige Land in Nordamerika ist traditionell der wichtigste Markt für Lufthansa und hier verbucht man aktuell eine extrem hohe Nachfrage.

Aktuell geht man bei Lufthansa davon aus, dass diese Nachfrage auch auf diesem Niveau bleibt, auch wenn es sich in 2023 etwas verschieben könnte, denn aufgrund des starken US Dollar sind Reisen nach Europa aktuell für US Amerikaner sehr attraktiv und die Amerikaner wollen auch wieder reisen.

Daneben schaut man vor allem nach Asien. Hier beobachtet man gerade viele Öffnungsschritte und man geht sogar davon aus, dass China teilweise öffnen wird. Dabei rechnet Lufthansa dass vor allem Geschäftsreisende wieder in das Land dürfen (vermutlich unter Auflagen) und dies zu einer deutlichen Erholung des Asiengeschäfts in 2023 führen wird.

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Dass die Erholung der Luftfahrt schneller kommt als man oft geglaubt hat, merken wir gerade jeden Tag an den Flughäfen dieser Welt, denn man ist mit dem Passagieransturm überfordert. Dabei wird sich die Lage aber hoffentlich bald wieder normalisierten und man darf für das kommende Jahr damit rechnen, dass wir ein Niveau fast von 2019 erreichen werden.

Ich bin nun sehr gespannt, wie sich Lufthansa in den kommenden 18 Monaten entwickeln wird, denn neben den sehr positiven Aussichten, was die Erholung des Marktes angeht, hat der Kranich noch eine ganze Reihe anderer Baustellen zu bewältigen.

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