+++ Lufthansa News Update | No.3/09 +++

+++ LH Group bald stärker in Südamerika? +++ Oktoberfest bei den Onboard Delights +++ Kein Platz für Antisemitismus +++ Discover drückt beim Recruiting auf die Bremse +++ Erster Airbus A320neo für Austrian +++

LH Group bald stärker in Südamerika?

Portugal will TAP wieder privatisieren, Lufthansa hatte sich bereits vor der Pandemie interessiert gezeigt. Laut Medienberichten werden wieder mögliche Übernahmeszenarien trotz des veränderten Marktumfelds durchgerechnet. Auch ein gemeinsamer Einstieg von United Airlines ist denkbar.

Lufthansa könnte TAP Air Portugal übernehmen

Nach der Covid bedingten Rettungsaktion ist TAP wieder beinahe vollständig in staatlicher Hand. Nun sucht man geeignete Käufer, im Fokus stehen auch Air France KLM. Die Airlinegruppe aus dem Konkurrenzbündnis Skyteam könnte am lukrativen Verkehr nach Südamerika interessiert sein, für TAP gehört dieser Markt zum Kerngeschäft.

Die Star Alliance ist im Vergleich der Bündnisse das Schlusslicht, auf den Airports in Südamerika ist oneworld führend.

Oktoberfest bei den Onboard Delights

Passend zum Oktoberfest bringt Lufthansa wieder einige Spezialitäten in die Lounges und an Bord. Auf vielen Langstrecken werden Klassiker wie Leberkäs, Weißwürste oder Lebkuchenherzen gereicht. Auch auf Kurzstrecken will man etwas Wiesn-Feeling verbreiten, dafür hat man das Onboard Delights Sortiment erweitert.

So werden derzeit auf einigen Fliegen mit dem Verkaufsangebot Brezeln und Münchner Bier angeboten. Die beiden Artikel sind auch im Paket zu haben und wurden auf einem unserer Flüge in der vergangenen Woche per Flyer beworben.

Kein Platz für Antisemitismus

Lufthansa-Vorstandsmitglied Christina Förster hat vergangene Woche die Erklärung der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) zum Antisemitismus unterzeichnet. Weitere Teilnehmer waren Regierungsvertreter aus den USA, Deutschland und Israel sowie führende Vertreter der jüdischen Gemeinschaft. Nach eigenen Angaben ist Lufthansa damit die erste Fluglinie weltweit, die sich in dieser Form gegen den Judenhass engagiert.

Ich spreche aus Überzeugung, wenn ich sage: Es gibt keinen Platz für Antisemitismus, Diskriminierung und Rassismus jedweder Form – weder in der Gesellschaft noch in der Lufthansa Group. Um sich gegen Antisemitismus zu engagieren, muss man verstehen, was Antisemitismus ist und wie er sich manifestiert, sowohl in direkter Form als auch aufgrund unbewusster Vorurteile. Die IHRA-Definition berücksichtigt all das – das ist ihre besondere Stärke.

Auslöser war ein Vorfall, der im Frühjahr weltweit Schlagzeilen gemacht und auch zu Protesten geführt hatte. Am Frankfurter Flughafen wurden über 100 Passagiere aus New York vom Weiterflug nach Budapest ausgeschlossen. Mitarbeiter hatten dies damit begründet, dass sich die Fluggäste den Anweisungen des Kabinenpersonals des Vorfluges widersetzt hätten. Die an ihrer Kleidung erkennbaren Passagiere wurden u.a. von Polizisten am Gate in Empfang genommen. Die Lufthansa-Führung entschuldigte sich später für den Vorfall, man hatte die Übernahme der entstandenen Kosten zugesagt.

Discover drückt beim Recruiting auf die Bremse

Im kommenden Jahr könnte die hohe Nachfrage nach Urlaubsreisen abflachen, die Planungen für 2023 gestalten sich als schwierig. Laut einem Bericht der aero.de hat man bei Eurowings Discover gerade das Personalmarketing zurückgefahren. Einige Bewerbungsgespräche wurden demnach vertagt, die sogenannten Recruiting Days in Frankfurt sollen aber weiter stattfinden.

Edelweiss und Eurowings Discover bekommen gemeinsame Führung

Gleichzeitig sollen im Konzern aber bis Ende 2023 etwa 20.000 neue Mitarbeiter eingestellt werden- rechnerisch über 1.000 jeden Monat. Bei Discover zeichnet sich derzeit eine Umstrukturierung ab, der Ferienflieger soll enger mit Edelweiss arbeiten, die Gesellschaften bleiben zunächst eigenständige Unternehmen, erhalten aber einen gemeinsamen Chef.

Erster Airbus A320neo für Austrian

Ein Überstellungsteam hat den ersten Airbus A320neo im Airbus-Werk abgeholt und in die neue Heimat nach Wien gebracht. Der Jet mit der Kennung OE-LZN wird in die Austrian Airlines Flotte übernommen und ab Mitte Oktober auf Kurz- und Mittelstreckenflügen der eingesetzt. Bis Frühjahr 2023 sollen drei weitere A320neo in die AUA-Bestandsflotte integriert werden.

Vier werksneue Airbus A320neo für Austrian Airlines

Die Maschinen stammen aus einer Lufthansa-Bestellung und sollen das Durchschnittsalter der österreichischen Flotte senken und für mehr Effizienz sorgen. Auch die Kabinen wurden neu konzipiert und bieten mehr Freiraum im Sitzbereich, überarbeitete Ablagefächer mit bis zu 60 Prozent mehr Volumen und ein neues Lichtkonzept für mehr Wohlbefinden.

Lufthansa News Update | Frankfurtflyer Kommentar

Mit der TAP im Haus könnte die LH Group die Marktanteile in Südamerika deutlich ausbauen, dennoch fehlt auf dem riesigen Kontinent ein starker Partner für Anschlüsse. Der ehemalige Star-Partner TAM ist nach der Fusion mit LAN zunächst als neue Airline in die oneworld und steht inzwischen an der Seite von dem Skyteam Carrier Delta.

In Südamerika bleibt nur noch die schwächelnde Avianca, die Airline hat als Folge der Krise Gläubigerschutz beantragt und Kapazitäten zurückgefahren. Das Drehkreuz in Bogota ist zudem für viele Ziele in Brasilien oder Argentinien außerdem ziemlich unattraktiv.

4 Kommentare

  1. Den Vorfall am Flughafen Frankfurt mit den 100 Passagieren aus New York hätten sie ruhig nochmal in allen Einzelheiten schildern können ! Aus meiner Sicht haben die Mitarbeiter richtig gehandelt ! Das hatte nun wirklich nichts mit Antisemitismus zu tun !!

    • Nun man kann das natürlich richtig finden, aber bei dem Vorfall in Frankfurt wurde (vermutlich auch aus Überforderung) teils recht willkürlich gehandelt. Lufthansa hat sich hier nicht grundlos entschuldigt und auch entschädigt. Dies mag auch mit sorge vor potenziellen Klagen zusammenhängen, aber sauber war das alles nicht am Gate.

      Ich will den Mitarbeitern sicher nicht unterstellen, dass sie aus antisemitischen Gründen gehandelt haben, aber „Sippenhaft“ ist ebenfalls eine unzulässige Begründung.

  2. Wenn ich im öffentlichen Nahverkehr bei einer Kontrolle ohne Maske erwischt werde , muss ich 50€ Strafe zahlen ! Möglicherweise hätte man in Frankfurt weniger Ärger gehabt , wenn die Personalien der Maskenverweigerer schon an Bord festgestellt worden wären !!!
    Eine Maskenpflicht an Bord gilt für ALLE !
    Aber nach wie vor sind einige eben gleicher als gleich !

    • Ich verstehe dein Argument nicht! Wenn du jemanden sanktionieren willst, dann sollten du den Grund hierfür aber auch nachweisen können. Das Argument, dass man auf einem gewissen Flug war ist hier nicht haltbar.

      Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Im Bus verweigern mehrere Passagiere das Tragen der Maske und die Lösung ist, dass alle Passagiere 50 Euro Strafe zahlen müssen? Sehe nur ich hier eine gewisse Willkür?

      Man hätte hier an mehreren stellen besser handeln können, aber am ende werfe ich auch mal die Frage in den Raum, warum eigentlich Mitarbeiter von Airlines die Maskenpflicht durchsetzen müssen? Es ist nicht ihr Job, sie sind dafür nicht ausgebildet und eigentlich auch nicht befugt (zumindest in teilen). Kontrolle und Durchsetzung der Maskenpflicht ist eigentlich eine hoheitliche Aufgabe….. Aber egal.

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