Lufthansa Piloten stimmen für Streik | Noch mehr Chaos diesen Sommer?

(c) Lufthansa

In einer Urabstimmung der Lufthansa Piloten, welche in der Vereinigung Cockpit (VC) organisiert sind, haben die Piloten der Lufthansa und Lufthansa Cargo mit einer überwältigenden Mehrheit für die Unterstützung der Tarifkommission und damit auch für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Lufthansa drohen nun diesen Sommer weitere Streiks und damit noch mehr Chaos als man ohnehin schon hat.

Dabei hat die VC am Abend des 31. Juli bekanntgegeben, dass von den in ihr organisierten Piloten, die an der Urabstimmung teilgenommen haben 97,6 Prozent (DLH/ Lufthansa Passage) beziehungsweise 99,3 Prozent (Lufthansa Cargo) der Piloten für den Arbeitskampf gestimmt haben. Die Beteiligung an der Abstimmung war mit 93,2 Prozent (DLH/ Lufthansa Passage) beziehungsweise 95,7 Prozent (Lufthansa Cargo) sehr hoch.

Im Detail kämpfen die Piloten um eine Gehaltssteigerung im Bereich des Reallohnverlustes. Man strebt einen Inflationsausgleich bei den Gehältern an, was bei den aktuellen Inflationsraten eine prozentual sehr üppige Gehaltssteigerung bedeuten würde, wobei man hoffen darf, dass sich die aktuelle Inflationsrate nicht über Jahre fortsetzt.

Ein weiterer zentraler Punkt der Forderungen ist die Angleichung der Vergütungssystematik im Personalkörper bei gleichzeitiger Steigerung der Attraktivität der unteren Lohnstufen.

Für Lufthansa könnte ein Arbeitskampf der Piloten in diesem Sommer nun sehr unangenehm werden. So ist das System Luftfahrt in der aktuellen fragilen Situation schon belastet genug und ein Arbeitskampf in Form auch nur eines mehrstündigen Streiks, sorgt hier für tagelanges Chaos, insbesondere für die Passagiere, welche nach dem letzten Streik des Bodenpersonales teils tagelang auf Ersatzflüge warten mussten.

Lufthansa Piloten stimmen für Streik | Frankfurtflyer Kommentar

Wir alle können uns sicherlich noch an die langen Streikphasen der Piloten vor wenigen Jahren erinnern, als man bis zu 14 Streiktage in einem Jahr hatte. Dies hat die Airline, die Mitarbeiter und die Passagiere bis aufs Letze belastet und dies war schon während „normalen“ Zeiten.

Der aktuelle Sommer ist sicherlich chaotisch genug, sodass Streiks das Letzte sind, was die Lufthansa aktuell gebrauchen kann. Es ist nun an beiden Seiten dafür zu sorgen, dass es nicht zu Pilotenstreiks bei Lufthansa kommt. Wichtig für die Zukunft der Airline wäre nun vor allem eine langfristige Lösung zwischen den Tarifparteien und der Lufthansa, sodass man Streiks über die nächsten Jahre vermeiden kann.

8 Kommentare

  1. Es wird Zeit, dass dieser Laden endlich Pleite geht und abgewickelt wird – auf der einen Seite ein inkompetentes Management, welches seit je her auf Größenwahn getrimmt ist und gleichzeitig an allen Ecken und Enden sparen will, auf der anderen Seite eine Bande raffgieriger Piloten, welche den Hals nicht voll bekommen können und denen sowieso schon immer die Belange der Kunden (Fluggäste) scheißegal war. Es wäre schön, ausländische Carrier hätten vollumfänglich Zugang zu innerdeutschen und innereuropäischen Strecken, aber siehe Emirates neulich ist unsere Bundesregierung nicht gewillt, mehr Konkurrenz zuzulassen. Auch wenn der Status Quo langfristig der Wirtschaft schadet. Ich verbrauche nach und nach meinen Meilenberg und muss mangels Verfügbarkeit auf LH „vertrauen“, aber regulär Flüge buchen bei diesem Dr***s-Laden will ich nur noch im absoluten Notfall.

  2. Das hätte man sich mit der Planinsolvenz alles sparen können. Insgeheim habe ich drauf gewartet.
    Dank Staatshilfe schön die (reduzierten) Gehälter fürs Nichtstun weiterbezahlt und jetzt bedankt man sich beim Steuerzahler – in dieser sowieso schon desolaten Situation – mit Warnstreiks. Einige haben den Knall wohl noch nicht gehört. Aber sollen sie ruhig so weitermachen, irgendwann haben sie nichts mehr zu bestreiken, denn irgendwann kann auch der Staat sie nicht mehr retten.

  3. Wenn die LH wirklich so schlecht wäre, müssten FR und U2 ja wahnsinnig erfolgreich sein in Deutschland. So wie in Italien und Frankreich. Sind sie aber nicht.
    Im Gegenteil: Nach jedem wilden Expansionsplan werden anschliessend die Kapazitäten wieder heruntergefahren, so wie jetzt bei U2 am BER.
    Warum wohl?

  4. Es gibt inzwischen nach einem Pilotenüberschuss wieder einen Pilotenmangel. Ganz einfach. Und da kann man es sich leisten zu pokern, nicht nur bei LH. Bei BA steht mit der BALPA das gleiche Drama an.

    Mal geschaut, was Regional Carrier in Nordamerika z.B. ihren Piloten 2020 und jetzt 2022 teilweise bieten? Da ist das doch kein Wunder.

    Ist halt immer Angebot und Nachfrage. Was soll dieses Bashing? Futterneid? Ich kann es echt nicht mehr hören.

    PS: Mich nervt die Streikerei auch. Und vor allem die Machtspielchen der Gewerkschaften. Aber so ist es nun mal. Entweder will man das oder eben nicht. Der Blick in die USA ist da wie so oft sehr interessant, wo man Airlines mit und ohne Union hat.

    • Wohl wahr. Kleine Ergänzung zu dem letzten Streik in letzter Woche: nachdem ein Umbuchen meines Mittwochsflugs weder im Web, in der App noch am Telefon ging wurde ich am First Class Schalter in München ( nein, ich hatte nur BER – MUC zum Umbuchen ) erstklassig bedient. Somit ging‘s halt am Donnerstag Vormittag von Berlin zurück nach München. Leider wieder mit fast einer Stunde Verspätung.

  5. Irgendwann wurde es auch mir (uns) zu viel. Am WE haben wir LOT Business anstelle LH/LX First gebucht. Jetzt sitzen wir noch auf 12 eVoucher und knapp 1,4 Mio. Prämienmeilen – beides ja aktuell so gut wie gar nicht (kurzfristig) einlösbar.
    Ob die Streiks beim Bodenpersonal oder jetzt bei den Piloten gerechtfertigt sind, ist mir als Fluggast egal.

    • Das geht uns leider genauso. Irgendwann sind die Meilen und Voucher nichts mehr wert. Aber wenn ich die Tickets sowiso alle zahlen muß, dann flieg ich wenn irgend möglich nicht mit Fluggesellschaften die zur LH Guppe gehört

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