Lufthansa schult eigene Piloten fremd

Foto: Lufthansa

Noch sind die von Lufthansa bestellten Boeing 777-9 und Boeing 787 Dreamliner nicht Teil der Flotte. Mit der Boeing 777-9 wird allerdings nicht vor Sommer 2023 gerechnet. Im Sommer diesen Jahres hoffte Firmenchef Carsten Spohr noch, dass die 787 dieses Jahr zu Weihnachten bereits die ersten Flüge im Dienste des Kranichs unternehmen würde. Doch Probleme bei Boeing haben den Auslieferungstermin bereits weit in das Jahr 2022 verschoben. Dennoch hat Lufthansa bereits begonnen die ersten zukünftigen Ausbilder auf beiden Mustern zu schulen.

Lufthansa schult eigene Piloten fremd | 777 Training bei Swiss und Air France

Wenn die Boeing 777-9 im Jahr 2023 zur Flotte stößt, wird sie die erste Tripple Seven bei der Lufthansa Passage sein. Zwar betreibt die Lufthansa Cargo ausschließlich den modernen Zweistrahler Boeing 777F, doch der Unterschied zu der zukünftigen wesesntlich längeren 777-9 wäre zu enorm. Aus diesem Grund griff man hier auf das Fluggerät der Swiss und Air France zurück. Beide Airlines betreiben die zurzeit modernste Version 777-300ER.

Lufthansa schult eigene Piloten fremd | 787 Training bei TUIfly Belgium

Im Gegensatz zu der B777 konnte Lufthansa bei der Schulung auf den Dreamliner nicht auf konzerneigene Flugbetriebe zurückgreifen. Deshalb fand das Training auf die B787 bei der TUIfly Belgium in Brüssel statt.

Lufthansa schult eigene Piloten fremd | Nutzen auf beiden Seiten

Natürlich versuchen Fluggesellschaften ihr Personal möglichst mit eigenem Fluggerät und im eigenen Konzern zu schulen. Doch dies ist vor allem bei der Einführung neuer Flugzeugtypen oft nicht möglich. Damit zur Auslieferung an die Airlines bereits ein kleiner Teil der Piloten geschult ist, greift man gern auf das Fluggerät der Konkurrenz zurück. Denn auch Simulatoren sind für die Airlines eine extrem teure Anschaffung.

Dies ist von Vorteil für beide Airlines. Lufthansa kann zur Einführung bereits geschulte Piloten einsetzen und größenteils auf häufig leere Schulungsflüge verzichten. Für die anderen Airlines ergeben sich hier noch gute Nebeneinkünfte, denn die Nutzung der Flugzeuge und die Ausbildung der Piloten durch die Fremdairline wird von Lufthansa gezahlt.

Lufthansa schult eigene Piloten fremd | Frankfurtflyer Kommentar

Der Wettbewerb in der Luftfahrtbranche ist hart. Dennoch treibt die Konzerne nicht das reine Konkurrenzdenken an, man unterstützt sich auch. Mit Einführung der 787 und später der 777-9 wird Lufthansa zwei weitere moderne Jets in der Flotte besitzen, welche ältere Maschinen ablösen.

Die Schulung bei Swiss, Air France und TUIfly bringt hier vor allem wirtschaftliche aber auch umwelttechnische Vorteile. Es kann auf Leerflüge verzichtet werden und es wird während der Ausbildung der Piloten kein CO2 sinnlos in die Atmosphäre geblasen, da die Flugzeuge im regulären Liniendienst unterwegs waren. Bleibt zu hoffen, dass das Warten auf die 787 bei der Lufthansa bald ein Ende haben wird.

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