Lufthansa stationiert die Philippine-Airbus A350 in München

Seit dem Sommer läuft das Rätselraten um die Stationierung der zusätzlichen vier Airbus A350 bei Lufthansa. Im Juli wurde bekannt, dass der Kranich einige Jets von Philippine Airlines bekommt. Obwohl Lufthansa den Flugzeugtyp in München gebased hat, tat sich mit der Übernahme der zusätzlichen Maschinen auch Frankfurt als Option auf. Dies ist nun vom Tisch.

Lufthansa ist mit dem modernen Twin-Jet mehr als zufrieden. Während der Pandemie war dieser auf zahlreichen Langstrecken die erste Wahl, da die Maschinen kaum Einschränkungen bei der Reichweite haben, eine Kapazität für knapp 300 Passagiere bieten und extrem sparsam im Betrieb sind. Die Gesellschaft hat daher Mitten in der Krise ältere Flugzeuge geparkt und vorzugsweise den A350 eingesetzt. Schon seit November 2020 ist dieser am Hub in Frankfurt „zu Gast“ und wird von Crews aus München bereedert. Zeitweise starteten mehr A350 in Frankfurt als an der bayerischen Homebase.

Review: Lufthansa Airbus A350-900 Business Class | Frankfurt nach San Francisco

Die Parameter änderten sich in den letzten Monaten mehrfach, die Planungen mussten immer wieder angepasst werden. Die temporäre Stationierung der Airbus A350 in Frankfurt wurde in diesem Zug immer wieder verlängert. Inzwischen sind die meisten Jets wieder zurück in München, aktuell wird nur noch die Route von Frankfurt nach Toronto mit dem Zweistrahler bedient. Kurzzeitig stand zur Debatte auch Frankfurter Personal auf den Typ zu schulen und dauerhaft einige A350 in Hessen zu belassen. In diesem Zusammenhang wurde auch die künftige Stationierung der vier A350 von Philippine Airlines in Frankfurt geprüft.

Im November schien die Sache bestätigt, die Meldung machte in der Presse die Runde. Doch die Entscheidung wurde erst vergangene Woche getroffen, die vier Philippine-Maschinen werden nun doch in München abheben. Diese werden noch umlackiert, die ursprüngliche Bestuhlung der Vorgängerairline bleibt. Die 1-2-1 Anordnung der Sitze in der Business Class bietet ein deutliches Upgrade zum aktuellen Lufthansa-Produkt.

Foto: Philippine Airlines
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Lufthansa stationiert die Philippine-Airbus A350 in München | Frankfurtflyer Kommentar

Es gab diverse gute Gründe, die für eine feste A350-Stationierung in Frankfurt gesprochen haben. Zum einen besteht dort Anfang 2022 der Bedarf an Langstreckenmaschinen, da sich der Dreamliner verspätet. Außerdem hat man in der Pandemie den Fokus deutlich auf das Drehkreuz in Hessen gelegt und den Umsteigeverkehr bevorzugt in Frankfurt gebündelt.

Auf der anderen Seite stehen die Kosten, die reine Airbus A350-Flotte in München generiert Synergien. Das lizensierte Personal muss nicht extra eingeflogen und im Hotel untergebracht werden, durch die Wartung an einem einzigen Ort entstehen zusätzliche Vorteile. Bleibt die Frage welche Aufgaben der Flottenzuwachs bekommen wird. Reicht die gestiegene Nachrage die bald 21 Maschinen zu beschäftigen? Oder sind neben der Aufstockung von Frequenzen auch neue Ziele geplant?

6 Kommentare

  1. Interessant wird das betriebswirtschaftliche Ergebnis. Die geringere Platzdichte muss ja irgendwie erwirtschaftet werden.

    Gut möglich, dass das angenehmere Flugerlebnis mehr Geschäftsreisende zu Full-Flex-Tarifen anzieht. Mal sehen.

    „Restpostenverwerter“ wie meinereiner sind weder in der alten noch der neuen Bestuhlung profitabel.

    • Kann mir nur schwer vorstellen dass diese Sitze gesondert vermarktet werden. Aber es sind ja nur 30 Plätze in der Business, was für Strecken mit höherer Economy-Nachfrage interessant sein könnte.

    • Ich bin gerade dabei, meinen Urlaub nach Kanada zu planen. Und siehe da. Bei der Flugsuche von München nach Montreal wird mir ein Direktflug mit LH angezeigt. Der Sitzplan zeigt in C eine 1-2-1 Bestuhlung an. Das wird dann wohl „der“ A350 sein. LH474: MUC-YUL und LH475: YUL-MUC. Dann werde ich wohl doch mit LH diese Strecke fliegen. Die Bestuhlulung ist um einiges besser als bei der „normalen“ C-Klasse bei LH.

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