Lufthansa verdient wieder Geld

Foto: Lufthansa

Lufthansa verdient wieder Geld, das war wohl eine der interessantesten Aussagen des Lufthansa Finanzvorstandes Remco Steenbergen in einem Call mit Investoren. Hierbei sollte man diese Aussage aber auch in Relation setzen und nicht direkt als bereits wieder erreichte vollkommene Erholung der Lufthansa, denn bis man aus der aktuellen Krise heraus ist, wird es wohl noch Jahre dauern.

Im Detail hat Lufthansa in den Sommermonaten wieder einen operativen Gewinn gemacht, was nur bedeutet, dass man mehr mit Ticket und Fracht Verkäufen eingenommen hat, als das Fliegen gekostet hat. Dies ist für Lufthansa allerdings schon ein riesiger Erfolg, denn zu Beginn der Pandemie hat man noch eine Millionen Euro pro Stunde verbrannt und nur durch massive Sparmaßnahmen diesen Wert halbieren können.

Der Lufthansa Vorstand, Carsten Spohr, musste damals auch eingestehen, dass Fliegen aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn mehr ergab, entsprechend bewertet er die nun eingesetzte Entwicklung aber auch als sehr positiv.

Das ist ein großer Meilenstein auf unserem Weg nach vorne, und wir betrachten es als etwas Historisches.

Lufthansa selbst steckt nun große Hoffnung in den weiteren Fortschritt der weltweiten Impfkampagne und damit einhergehenden Öffnungen von vielen Ländern. Besonders die Öffnung der USA zum November sind für Lufthansa entscheidend, denn kein Markt war vor der Pandemie so wichtig wie die USA Flüge für den gesamten Konzern.

Neben den USA haben aber auch Singapur, Thailand und Kanada für geimpfte Reisende geöffnet, womit immer mehr Langstrecken wieder möglich und auch besser gebucht werden.

Das Europageschäft selbst würde sich bereits sehr positiv entwickeln, allerdings fehlen hier noch die Anschlusspassagiere auf die Langstrecken, was sich nun aber nach und nach ändern wird. Aktuell verzeichnet Lufthansa bereits wieder 40% der Passagiere, welche man noch zum selben Zeitpunkt in 2019 hatte und man geht davon aus, dass man bis zum Jahresende auf 60% kommt, was eine spürbare Erholung darstellt.

Nach wie vor sind es aber vor allem die privaten Reisenden, welche den Großteil der Passagiere ausmachen, da die Erholung bei den Business Traveller deutlich langsamer vonstatten geht. Man rechnet aber bei Lufthansa damit, dass 80-90 Prozent der Geschäftsreisenden auch bald wieder zurückkommen werden, wenn Reisen wieder in vollem Umfang möglich ist.

Lufthansa verdient wieder Geld | Frankfurtflyer Kommentar

Es ist ein extrem positives Signal, dass Lufthansa diesen Sommer wieder operative Gewinne erwirtschaften konnte, allerdings ist die Airline noch lange nicht aus dem Krisenmodus hinaus. So läuft gerade eine Kapitalerhöhung, mit welcher Lufthansa die Staatshilfen der Bundesregierung schneller als geplant komplett zurückzahlen will. Zusätzlich wird man vermutlich noch durch die Emission einer weiteren Anleihe am Kapitalmarkt weiteres Geld beschaffen.

Aber auch der Verkauf von Töchtern steht nach wie vor zur Debatte um den Konzern zu sanieren. So will man die Catering Tochter LSG und den Finanzdienstleister AirPlus verkaufen und auch ein Verkauf der Lufthansa Technik steht zur Debatte.

Danke: aero.de

15 Kommentare

  1. Wundert mich nicht. Letzte Woche noch VLC geflogen. Die Maschine war bis auf den letzten Sitz ausgebucht. Vor allen Lounges standen Schlangen von Menschen.
    Es muss ja weiter gespart werden.

    • Bei den Lounges kritisiere ich vor allen, dass man nicht mehr öffnet, allerdings ist leider bei den Schlangen der Gesetzgeber ein Problem. Die LH Lounges dürfen leider in vielen Bundesländern noch nicht voll besetzt werden.

      Europa Flüge kenne ich auch als sehr voll aktuell.

      • In Sachen Lounges wäre schon etwas machbar. Es gibt ja neben den Lounges in den Flughäfen einen ganz normalen Gastronomiebereich, der zumindest in München tadellos funktioniert. Man könnte durchaus an Gutscheine denken.

        Das ersetzt nicht den abgeschlossenen Bereich, wobei natürlich die Frage offen bleibt, ob der immer nötig ist. Zumindest die LH-Standard-C-Lounges in MUC sind nun nicht so sonderlich erhebend, Senatur und höher kenne ich nicht.

        Die Lounge World in T1 spielt da schon in einer anderen Liga in Sachen Aufenthaltskomfort und natürlich dem grandiosen Ausblick.

  2. Die Lufthansa muss beim Verkauf aufpassen, nicht das Tafelsilber mit zu verkaufen. Ich halte es für leichtsinnig, wenn die Lufthansa Technik verkauft würde. Das Know-how in diesem Bereich ist auch für den Flugbetrieb m.E. wichtiger als die Rechenkünste der BWLer es erfassen können. Die Stadt Hamburg hat es mehrfach vorgemacht, wie man sich von ertragreichen Unternehmen wegen kurzfristige Einnahmen trennt, um dann für viel Geld wider in das Geschäft einzusteigen(vgl. Verkauf der HEW mit Netz).

    • Der Verkauf von LSG, LH Technik oder auch Air Plus ist ganz klar das verkaufen des Tafelsilbers, dass kann man anders nicht mehr nennen, allerdings ist der Konzern auch in wirklichen Problemen durch die Corona Krise und man muss sich anschauen, wie man hier Gelder beschafft.

      Den verkauf von LH Technik sehe ich auch kritisch, allerdings muss man dann auch sehen welche teile verkauft werden. LH Technik ist ja nicht nur für LH da, sondern hat mehr externe Kunden an weltweiten Standorten, wie in Malta, Manila oder in China. Schaue wir mal.

  3. hilft alles nichts: wer Geld verdient muss auch einen funktionierenden Kundenservice bieten.

    Die aktuelle Nicht-Existenz der hotline ist ein unrühmliches Beispiel von altbekannter Lufthansa-Arroganz: „was interessiert mich was der Kunde will, ich bestimme wie die Regeln sind“

  4. Ich fliege regelmäßig nach Kiew und die Flüge sind oft ausgebucht und teilweise mit Warteliste. Trotzdem fliegt man statt 3 mal täglich vor Corona nur noch 1 bis 2 mal und streicht sogar aktuell wieder Flüge wie den zweiten Mittwochsflug. Ich verstehe den Sinn davon einfach nicht. Lounges sehe ich genauso, absolut überfüllt und mit Minimalangebot (zumindest zum Frühstück, Rührei ohne alles und trockenes Brot, mehr gibts selbst in der Senator Lounge nicht). Keine 5* sondern maximal 3*.

  5. Ja das sehe ich und viele meiner Kunden genau so. Habe vor geraumer Zeit einen Flug gebucht, muste aber leider umbuchen . Jetzt kann ich fliegen habe auch im Reisebüro genau umbuchungsangaben gemacht ….. aber nach tagelangem warten noch kein Bescheid…. haben sie warscheinlich auch nicht nötig das der Flug ja schon bezahlt ist.

  6. Nichts, den Boing baut gute Flugzeuge. Die 737 Max ist eine Entgleisung, die das Unternehmen noch lange verfolgen und sehr viel Gled kosten wird. Mit Sicherheit muss Boing bei Vrkäufen ziemlich viele Federn lassen gegenüber den Listenpreisen. Ich habe keim Problem damit für die Flüge mit LH/United nach NYC im Dezember mit Boing-Flugzeugen zu fliegen. Dies Anti-Boing-Panik ist lächerlich.

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