Review: British Airways Premium Economy Class Boeing 777-200 London Heathrow nach Delhi

British Airways Premium Economy Class.

Die British Airways World Traveller Plus, wie man in London die British Airways Premium Economy Class offiziell nennt, war eine der ersten ihrer Art. So hat British Airways die Zwischenklasse zwischen Economy Class und Business Class schon vor über 20 Jahren eingeführt, während wir diese in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch immer als „die neue Reiseklasse“ kennen.

Nachdem es die Premium Economy Class bei British Airways schon so lange gibt, gibt es bei den Sitzen auch verschiedene Produkte. British Airways ist gerade dabei die Flotten auf einen einheitlichen Standard zu bringen, allerdings hatte ich bei meinem Flug von London Heathrow nach Delhi noch eine nicht umgebaute Boeing 777-200 erwischt, welche den World Traveller Plus Sitz verbaut hatte, den man bei British Airways auch schon vor über 15 Jahren vorgefunden hat.

Da aber auch die alte British Airways World Traveller Plus Kabine recht bequem ist und die Preise, welche British Airways immer wieder in Sales für dieses Produkt aufruft sehr überschaubar sind, macht ein Blick auch auf die alte British Airways Premium Economy Class durchaus Sinn.

British Airways Premium Economy Class Boeing 777-200 | Lounge & Boarding

Ich bin für diesen Flug aus Deutschland mit British Airways angereist und dementsprechend nach der Landung nur noch durch die Transit Sicherheitskontrolle gegangen und habe der British Airways Galleries First Lounge einen Besuch abgestattet, welche ich aufgrund meines oneworld Emerald Status von American Airlines benutze durfte. In einem normalen World Traveller Plus Ticket ist der Loungebesuch nicht inbegriffen.

In der Lounge hat man mir bereits gesagt, dass mein Flug „vermutlich“ von den C-Gates starten würde, was dann auch der Fall war und ich habe mich etwa 20 Minuten vor dem Boarding auf dem Weg zum Gate gemacht. Ein großer Nachteil des Terminal 5 in London Heathrow ist, dass es bei den C-Gates keine Lounges gibt und der Weg dort hin zwischen 10 und 20 Minuten dauert. Der Concours C ist dabei so groß wie an manchen Flughäfen das komplette Terminal, daher verstehe ich nicht, weshalb man hier auf eine Lounge verzichtet hat. Ich habe mich bis zu Beginn des Boardings einfach in den Wartebereich am Gate gesetzt und ein wenig die startenden und landenden Flugzeuge beobachtet, was auch spannend war.

Das Boarding wurde, wie bei British Airways üblich, nach Zonen durchgeführt:

  • Zone 1: First Class und oneworld Emerald
  • Zone 2: Business Class und oneworld Sapphire
  • Zone 3: Premium Economy und oneworld Ruby
  • Zone 4 und 5: Economy Class

Als American Airlines AAdvantage Emerald durfte ich mit der First Class einsteigen, sodass ich mich ohne Probleme auf meinem Platz einrichten, mein Handgepäck verstauen und noch einige Bilder von der leeren Kabine machen konnte.

British Airways Premium Economy Class | Kabine und Sitz

Die Premium Economy Class von British Airways in der Boeing 777-200 verfügt insgesamt über 32 Sitz in vier Reihen in einer 2-4-2 Anordnung. Dabei ist die Premium Economy Class in einer eigenen kleinen Kabine, was ihr ein sehr angenehmes und ruhiges Ambiente gibt.

Auf jedem Sitz befand sich bereits eine Decke, ein Kissen und Kopfhörer, wobei alles mit dem in der British Airways Economy Class identisch war. Lediglich ein kleiner Plastiksack, der als Amenity Kit diente, machte den Unterschied zur Economy Class aus.

Den Inhalt des sehr rudimentären Amenity Kits fand ich dann aber wieder absolut in Ordnung. Nicht dass es etwas Besonderes war, aber man hatte alles was man für den Flug brauchte.

Die alten Sitze in der British Airways Premium Economy Class erinnern mich stark an alte Business Class Sitze, allerdings sind die Sessel deutlich kleiner und auch schmaler als ein gewöhnlicher Business Class Sitz. Durch die feste Armlehne und die 2-4-2 Bestuhlung im Vergleich mit der 3-3-3 Bestuhlung in der Economy Class, ist der British Airways World Traveller Plus Sitz nur unwesentlich breiter als ein Economy Class Sitz. Dafür hat man deutlich mehr Beinfreiheit und auch eine Fußstütze.

In den Armlehne waren auch die Verstellknöpfe für den Sitz und die Fernsteuerung für das In Flight Entertainment eingebaut, sowie ein sehr altertümlicher DC-Strohmanschluss. Eine normale Steckdose oder einen USB Anschluss hat man hier vergeblich gesucht.

Fast schon schockiert war ich allerdings vom Bildschirm. Nicht nur dass dieser ein extrem unscharfes Bild hatte und sich kaum bedienen lies, er war auch nicht wesentlich größer als ein modernes Smartphone.

Auch die Auswahl an Filmen, Serien und Musik hat mich nicht wirklich begeistert, weil sie sehr eingeschränkt war. Hier bieten viele andere Airlines einfach mehr, aber für den kurzen Nachtflug nach Indien hat es mir dennoch gereicht, denn ich habe das System quasi nicht genutzt. Wer auf das IFE Wert legt, sollte dies allerdings wissen.

British Airways Premium Economy Class Boeing 777-300 | Service

Noch vor dem Start haben die Flugbegleiter einen Welcome Drink serviert. Hierbei hatte man die Auswahl aus Wasser, Champagner und Apfelsaft. British Airways verwendet hier auch in der Premium Economy Class richtige Gläser, was eine feine Sache ist.

Etwas hektisch vor dem Start hat man noch schnell die Speisekarten verteilt. Ich persönlich finde eine Speisekarte auch auf den „hinteren Sitzen“ immer eine angenehme Sache, denn es macht die Auswahl doch deutlich einfacher, als wenn die Flugbegleiter das Essen nur mit „Pasta or Beef“ beschreiben.

Etwa 45 Minuten nach dem Start wurde der Getränkewagen durch die Kabine geschoben. Hierbei hatte man in der Premium Economy Class die selbe Auswahl wie in der Economy Class, inklusive Plastikbecher.

Kurze Zeit später wurde auch schon das Abendessen, ohne weitere Getränkerunde serviert. Lediglich Wasser, Bier und Wein hatte man auf dem Wagen, allerdings hat man mir auf meine Bitte nach einer weiteren Cola ohne Murren wenig später eine gebracht.

Das Essen wird bei British Airways auf einem riesigen Tablett serviert, welches größer als der sehr kleine Klapptisch war.

Da bei wurde das Essen auf Porzellan serviert und grundsätzlich hätte es auch sehr schön aussehen können. Da man das Tablett aber mit allerhand Dingen vollgestopft hatte und die Abdeckungen alle vor dem Servieren nicht entfernt hat, sah das Ganze ein wenig wild aus.

Vorspeise, Hauptspeise und das Dessert waren absolut in Ordnung und ich habe schon in der Business Class schlechter gegessen. Hier hat British Airways doch deutlich besseres Essen, als in der Economy Class und man scheint sich grundsätzlich eher an der Business Class zu orientieren.

Die Crew auf diesem Flug war höflich, allerdings sehr distanziert und man hat kaum ein Wort mehr über die Lippen gebracht, als nötig. Für einen Nachtflug war dies für mich aber auch kein Problem und die zwei für mich zuständigen Damen haben ihren Job so gemacht, dass ich nichts zu meckern habe, über ein Lächeln ab und an hätte ich mich dennoch gefreut.

Vor der Landung in Delhi wurde auch ein Frühstück serviert, allerdings habe ich dies zu Gunsten von etwas mehr Schlaf ausfallen lassen.

British Airways Premium Economy Class Boeing 777-200 | Frankfurtflyer Kommentar

Alles in allem war der Flug in der alten British Airways Premium Economy Class angenehm, allerdings merkte man der Kabine und dem Sitz das Alter an und die moderneren Produkte sind einfach bequemer. So fand ich den Sitz in der Lufthansa Premium Economy Class wesentlich angenehmer, als den alten British Airways World Traveller Plus Sitz.

Auch British Airways ist sich diesem Fakt bewusst und modernisiert gerade die Kabinen. Der neue World Traveller Plus Sitz sieht wesentlich bequemer aus.

Bei dem teilweise sehr geringen Aufpreis für die Premium Economy Class würde ich hier aber jederzeit wieder einsteigen. Den doppelten oder gar dreifachen Preis zur Economy Class würde ich nicht bezahlen, dafür war der Unterschied zur Economy Class zu gering. Wie meistens orientiert sich auch die British Airways Premium Economy Class mehr an der Economy Class, als an der Business Class – außer beim Essen.

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