Review: Deutschland-Paris in der Business Class | Air France vs. HOP!

Man sollte meinen, dass der Service bei Air France und deren Regionaltochter HOP! identisch ist… Wir haben beide Airlines am selben Tag als Zubringer zum Drehkreuz Paris genutzt. Die Airline bedient zahlreiche Flughäfen in Deutschland und bietet Verbindungen auch von einigen kleineren Airports an. Einige davon werden mit kleinerem Fluggerät von der Tochtergesellschaft HOP! übernommen.

Wir haben parallel beide Varianten genutzt, ich bin ab Berlin mit einem Airbus A320 geflogen, Robert ist in Nürnberg in einen Embraer 190 der HOP! eingestiegen.

Air France vs. HOP! | Unterschiede Sitz

Bei der Business Class die von vielen europäischen Airlines auf kontinentalen Flügen angeboten wird, ist der Sitz meist identisch zu dem der Economy Class. Im Gegensatz zu anderen Airlines wie z.B. der Lufthansa Group, wo immer Nachbar- oder Mittelsitz frei gehalten werden, wird dieser bei der AF-Regionaltocher HOP! bei Bedarf belegt.

Bei hoher Auslastung gibt es bei HOP! keinen freien Nebensitz

So sitzt man im schlechtesten Fall im Embraer der HOP! eng zusammen, im Airbus A320 der Air France bleibt der Nebensitz frei.

Foto: Air France A320

Foto: HOP! Embraer

Der Sitzabstand ist in der ersten Reihe großzügig, wobei man dort die Beine nicht richtig ausstrecken kann. An diesen Plätzen darf während Start und Landung auch kein Handgepäck am Boden sein. Bei HOP! gibt es allerdings noch Garderobenschränke wo dieses verstaut werden kann.

 

Air France vs. HOP! | Unterschiede Service

Der erste Unterschied zeigt sich bereits beim Einstieg. Während bei der Air France ein Desinfektionstuch persönlich durch einen Flugbegleiter überreicht wird, standen Selbige bei der HOP! zur Selbstbedienung etwas versteckt in der Ecke. Bei Air France lagen zudem Erfrischungstücher auf den Sitzplätzen. Nach dem Start waren bei beiden Airlines die Flugbegleiter schnell in der Kabine und begannen mit dem Service. Das Tablett und die Auswahl war auf beiden Flügen identisch… lediglich die Präsentation wich geringfügig ab.

Unterscheide zeigten sich bei den Getränken. Auf dem AF-Flug von Berlin wurde auch Champagner angeboten, dieser wurde großzügig nachgeschenkt. Auf dem Flug der HOP! gab es selbst in der Business Class nur Kaffee, Tee, Saft und Wasser. Selbst auf Nachfrage wurde der Wunsch nach Champagner abgelehnt und mit dem frühen Abflug begründet. Beide Flüge, sowohl von Berlin als auch von Nürnberg, starteten fast zur gleichen Uhrzeit gegen 6:30 Uhr.

Kein Champagner bei HOP!

Generell waren die Flugbegleiter bei AF sehr präsent und lange in der Kabine beschäftigt, bei HOP! hat man sich schnell zurückgezogen und auch das klingeln einer Mitreisenden ignoriert.

In einer eigenen App kann man sich mit Namen und Buchungscode einloggen und auf ein breites Sortiment an Zeitungen und Zeitschriften Zugreifen.

Air France vs. HOP! | Frankfurtflyer Kommentar

Mittlerweile gehören viele vermeintlich eigenständige Airlines einer großen Gruppe an. So wie die Lufthansa CityLine Teil der Lufthansa Group ist, so ist die HOP! Teil von Air France. Da man inzwischen bei einem Business Class Flug innerhalb von Europa keine großen Erwartungen mehr an den Sitz hegt, so ist doch der freie Nebensitz doch ein positives und wichtiges Merkmal der Business Class. Umso erstaunlicher, dass die AF-Regionaltochter HOP! jeden Sitzplatz belegt und der Komfort dem in der Economy Class gleicht.

Außerdem erwiesen sich die Maschinen der HOP! insgesamt als enger bestuhlt als die der Air France. Während das Personal der Air France auch zur frühen Stunde unter der Maske ein (freudiges) Lächeln erkennen lies, so wirkten die Flugbegleiter bei HOP! eher „gelangweilt“. Als Gast hat man da keine Wahl ob man mit dem Mutterkonzern oder deren Regionaltochter unterwegs ist. Was allerdings sehr negativ aufstößt sind die Unterschiede bei Komfort und Service, der Preis war letztendlich für beide Flüge identisch.

 

 

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11 Kommentare

  1. Die Bestuhlung ist natürlich eine objektive Sache, bei den Flugbegleitern wäre ich mir nicht sicher, ob es da einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Servicequalität und Fluggesellschaft gibt.

    Ihr seid ja sehr oft unterwegs (Robert noch mehr …), um das statistisch viel besser als meinereiner einschätzen zu können. Das Ergebnis wäre einmal interessant.

    Zumindest mir erschien es immer, als hinge nahezu alles vom Purser und einer von ihm oder ihr vorgegebenen strengen Hierarchie ab. Zumindest kann ich mich an zwei ausgemachte „Hausdrachen“ bei Delta und KLM entsinnen, die allein mit dem Blick alles unter Kontrolle hatten, denen man aber gleichzeitig ansah, dass sie auch beim xyz.ten Flug nach wie vor Spass an der Arbeit hatten.

    • Das stimmt schon, es hängt weniger von der Gesellschaft ab und mehr vom Teamgeist bzw. auch von jedem Einzelnen wie dem Purser.

      Dennoch können die Mitarbeiter einer Airline unterschiedlich motiviert sein. Ich bin mal gemeinsam mit Niko an Bord von Qantas gewesen. Der Flug wurde von der Tochter „Link“ durchgeführt, die Mitarbeiter hatten dort nichts mit Qantas zu tun. Diese waren bei einer Agentur unter Vertrag und hatten zB. keinerlei Benefits bei Qantas und nur befristete Arbeitsverträge.

  2. Das mit dem Nebensitz in einer Embraer in der Business belegen ist eine Unsitte, die BA City Flyer auch drauf hat. Und Norra (die Finair Tochter). Das geht für mich gar nicht und da habe ich zum Glück vom Hauptstadtflughafen oft bessere Karten.
    Egal, was man über den Sitz jetzt denkt, aber dass man direkt wie in der ECO nebeneinander sitzt, ist absolut indiskutabel.

    Zur Crew, das ist halt oft schwankend. Da müsstet ihr die Strecke öfter fliegen, und das wirklich festzustellen.

    Die allerschlimmste Crew einer Tochter in Europa hatte ich in der Business von Iberia Express.

  3. tatsächlich bin ich zuletzt (vor Corona) mit Hop in der BUS CDG -NUE geflogen. Nervig war für uns, dass wir nach einem Langstreckenflug mit miserablem Bordservice in einer sehr alten BUS-Class777-200 auch noch umständlich das Terminal wechseln musste. Da waren alle Anzeigen ausgefallen und nach langem Suchen fand sich 1 Mitarbeiter der uns ein Gate nennen konnte. Affenhitze in dem Haus, kein Klima, keine Möglichkeit an einen Drink zu kommen. Das allerletzte. Pech für AF an dieser Reise, dass wir auf der Hinstrecke KLM hatten mit Umstieg in AMS, wo alles hervorragend war!

  4. Von wann (welcher Monat) ist Euer Review? Die letzten Flüge im November 2021 bis Januar 2022 mit Hop von FRA aus nach CDG in C waren katastrophal was das Catering betrifft. Ein Keks und ein Becher Wasser bzw. auf dem Vormittagsflug noch die Wahl zwischen Cafe und Tee. Genau das gleiche was es auch in Y gab.

  5. Warum fliegt Ihr mit Airfrance?…diese Berichte sagen doch alles…Airfrance ist, abgesehen von der Langstrecke Business/First ab Paris, zum Abgewöhnen! Darüberhinaus hat Skyteam eins der schlechtesten Meilenprogramme der Welt…1000 Meilen sind max. 1.50 Euro wert. Ich bekomme 16 bis 36 Euro bei Oneworld oder Star Alliance in Business oder First Langstrecke!

  6. Sorge Dich nicht, uns liegt auch etwas daran Meilen sinnvoll einzusetzen. Auf 1.000 Meilen heruntergerechnet hat sich hier ein Gegenwert von 27,48€ ergeben.

    Außerdem ist es nicht nur für uns sondern auch für unsere Leser interessant nicht immer mit den gleichen Airlines zu fliegen 🙂

  7. Ich fliege sehr oft mit AF und Hop, und die Unterschiede zwischen beide Airlines sind markant :
    -Seatpitch ist ab reihe 2 bei Hop besser (ugf 1′ mehr) dank der Inneneinrichtung des Embraer die weniger Vollgestopft ist als in den AF Airbusse.
    – Die Freundlichkeit der Crew hängt wie schon gesagt vom Purser ab.
    – Das Catering wird bei Hop von der Muttergesallschaft bestellt. Also hat AF Hop vorgeschreieben kein Alkohol vor einer bestimmten Zeit zu servieren.

  8. Zitat: „Unterscheide zeigten sich bei den Getränken. Auf dem AF-Flug von Berlin wurde auch Champagner angeboten, dieser wurde großzügig nachgeschenkt.“ […] „Beide Flüge, sowohl von Berlin als auch von Nürnberg, starteten fast zur gleichen Uhrzeit gegen 6:30 Uhr.“

    Dann hatte der Airfrance-Passagier Niko wohl den besseren Start in den Tag :-))
    Topp Beitrag und euch viele weitere lustige Flüge mit allzeit gefüllter Boardbar, auch um 6.30 Uhr 🙂

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