Review: Singapore Airlines Business Class in der Boeing 787-10 Singapore nach Bangkok

Mit der Boeing 787-10 hat Singapore Airlines eine komplett überarbeitete Business Class für die Kurz- und Mittelstrecke vorgestellt. Diese stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Produkt dar, welches man bis jetzt auf Flügen innerhalb Asiens und nach Australien angeboten hat. Daher haben wir ganz bewusst auf dem Weg nach Bangkok die Singapore Airlines Business Class in der Boeing 787-10 gebucht, welche einmal täglich zwischen Singapore und Bangkok geflogen wird.

Wir haben den Flug als Anschluss zu unserem Singapore Airlines Suite Class Flug im Airbus A380 mittels KrisFlyer Meilen gebucht. Mit 50.000 Meilen pro Person war dies ein wahres Schnäppchen um auch dieses neue Produkt auf der Kurzstrecke zu testen.

Als eingefleischter Aviation Nerd war ich natürlich entsprechend begeistert, als ich die Boeing 787-10 am Gate in Singapore habe stehen sehen. Dieser Flugzeugtyp wurde zum Zeitpunkt des Fluges nur von Singapore Airlines betrieben, was zeigt wie neu es war und auch wie selten man eine Boeing 787-10 sieht.

Singapore Airlines Business Class in der Boeing 787-10 | Kabine und Sitz

Das Boarding für unseren Flug nach Bangkok begann pünktlich nur wenige Minuten nachdem wir die Sicherheitskontrolle direkt am Gate passiert haben. Wie bei Singapore Airlines üblich, durften Business Class Passagier als erstes einsteigen, so dass wir ohne uns auch nur am Gate kurz hinzusetzen direkt einsteigen durften.

An der Tür wurden wir von zwei Flugbegleitern empfangen und nach einem kurzen Blick auf unsere Bordkarte wurden wir mit Namen begrüßt und von einer dritten Kollegin zum Platz begleitet.

Der erste Blick in die Kabine der Singapore Airlines Business Class in der Boeing 787-10 war sehr beeindruckend und die Kabine erinnerte mit ihren 36 Sitzen in einer versetzen 1-2-1 Anordnung mehr an eine Langstreckenkabine, als an ein regionales Produkt. Wenn man bedenkt, dass Singapore Airlines dieses Flugzeug allerdings auch auf bis zu acht Stunden Flugzeit nach Australien einsetzt, relativiert sich dies wieder.

Dennoch wirkte die Kabine sehr modern und aufgeräumt.

Durch die versetzte Anordnung, wie man es z.B. auch von Thai Airways kennt, hat jeder Sitzplatz direkten Zugang zum Gang und die meisten Sitze sind Einzelsitze. Lediglich jede zweite Reihe in der Mitte hat Doppelsitze, welche sehr nahe beieinander liegen. Für Paare ist dies sicher sehr angenehm. Wenn man seinen Nebenmann allerdings nicht kennt, stelle ich mir dies durchaus unangenehm vor.

Man kann die Sitze mit einem Dividier voneinander trennen, dieser ist allerdings nicht besonders hoch und daher sollte man als Alleinreisender nur im Notfall hier sitzen.

Wir haben uns für zwei Fenstersitze hintereinander auf der rechten Seite entschieden. Bei einem kurzen Tagflug kann man so wunderbar die Aussicht genießen.

Die Sitze am Fenster sind ebenfalls versetzt angebracht, wodurch nur jeder zweite Sitzplatz direkt am Fenster liegt und viel Privatsphäre bieten, da man von der große Ablage zum Gang hin abgeschirmt wird.

Die Plätze am Fenster, welche näher am Gang liegen, verfügen zwar auch über diese Ablage, allerdings ist diese direkt under dem Fenster.

Der Sitz in der Singapore Airlines Business Class in der Boeing 787-10 verfügt über sehr viel Ablagefläche und Staumöglichkeiten. Neben der großen Ablage neben jedem Sitz gab es auch noch ein Fach in welchen man z.B. die Kopfhörer verstauen konnte.

Dieses Fach konnte man auch verschließen und so hier auch schon während dem Start und bei der Landung etwas verstauen.

In dem Staufach befand sich auch die 110 Volt Steckdose und gleich zwei USB Anschlüsse. Die Positionierung der Anschlüsse fand ich sehr angenehm und durchdacht.

Generell wirkte der Sitz auf mich sehr durchdacht und hatte eine ganze Reiher schöner Details, wie z.B. die Knöpfe zur Sitzverstellung, oder auch die Leseleuchte, welche sich individuell einstellen lässt. Auch das „Do not disturb“ Schild war eine nette Idee.

Eine lustige Spielerei war dagegen der ausziehbare Schminkspiegel an jedem Sitz. Interessanterweise hat dies Singapore Airlines auf jedem Flugzeugtyp. Die Sitze bei Singapore Airlines scheinen auch von Frauen mit entwickelt zu werden.

Der Sitz lässt sich auch in ein flaches Bett verstellen, was ich während des Fluges für etwa eine Stunde Schlaf auch genutzt habe. Dabei ist mir allerdings aufgefallen, dass besonders das Bett doch schmaler und auch kürzer ist, als die meisten Langstrecken Business Class Sitze.

Aber man muss auch immer bedenken, dass wir uns auf einem Flug von etwas über zwei Stunden befunden haben und man maximal acht Stunden auf diesem Sitz verbringen wird.

Dennoch hat mich das Bett nicht begeistert. Auf einem Flug nach Australien würde ich vermutlich versuchen ein Flugzeug mit Langstrecken Business Class zu bekommen. Das Bett der Singapore Airlines Business Class in der Boeing 787-10 war auch überraschend uneben und das Fußfach wirklich eng.

Die Kabine hat sich auf diesen Flug nur etwa zu einem Drittel gefüllt und entsprechend schnell war das Boarding auch abgeschlossen.

Singapore Airlines Business Class in der Boeing 787-10 | Service

Noch am Boden wurde zur Begrüßung Wasser, Saft und Champagner angeboten. Zusätzlich gab es noch ein heißes Tuch vor dem Start.

Auf dem Weg zur Startbahn wurden wir auch bereits gefagt, was wir gerne essen möchten. Auf der Kurzstrecke hat man bei Singapore Airlines in der Business Class nur die Auswahl aus verschiedenen warmen Hauptspeisen.

Bei Vorspeise und Dessert haben die Gäste keine Auswahl, was auf kurzen Flügen allerdings auch nicht ungewöhnlich ist.

Hier das Menü des Fluges:

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Etwa 10 Minuten nach dem Start wurden bereits die Anschnallzeichen ausgeschaltet und während ich noch die Aussicht auf den Flügel der Boeing 787-10 bewundert habe, begann die Crew bereits mit Ihren Servicevorbereitungen.

Einer der größten Kritikpunkte am Service bei Singapore Airlines ist, dass er sehr roboterhaft ist. Besonders auf der Kurzstrecke kann ich dies auch bestätigen, denn Singapore Airlines hat hier wohl sehr stricket Service Guidelines, von welchen die Flugbegleiter nie abweichen.

So wird das Essen von einem Servierwagen serviert und man erhält auf einem Tablett die Vorspeise, das Dessert und einen Brotteller. Zusätzlich wird jedem Passagier ein Glas Wasser eingeschenkt und man bietet Wein an. Besonders wenn man etwas anderes aus dem großen Getränkeangebot von Singapore Airlines trinken will, scheint dies die Flugbegleiter immer sehr aus dem Konzept zu bringen, da es nicht auf dem Wagen ist.

Was mich überrascht hat war, dass man den Tisch nicht mit einer Tischdecke eingedeckt hat. Ob dies vergessen wurde oder ob man keine Tischdecken mehr anbietet, kann ich nicht sagen.

Zur Vorspeise wurde bereits ein Brotkorb gereicht. Singapore Airlines ist wohl eine der wenigen Airlines, welche in der Business Class auf Kurzstrecken Kräuterbutter- Baguette anbieten.

Die Vorspeise und das Dessert waren gut, wobei sie mich auch nicht sonderlich begeistert haben. Dies könnte auch daran liegen, dass ich keinen großen Hunger hatte.

Die Hauptspeise wurde wenige Minuten später serviert und hier wurden wieder nur Wasser und Wein aktiv angeboten. Andere Getränke musste man regelrecht einfordern.

Das Huhn als Hauptspeise hat geschmeckt, mich aber auch wieder nicht sonderlich begeistert, da es alles recht langweilig und ein wenig fad geschmeckt hat. Für einen zwei Stunden Flug war es aber absolut adäquat. Das Geschmackvollste an diesem Gericht war die kleine Tomate am Rand, was schon recht viel aussagt.

Das Essen war nach etwa einer Stunde Flugzeit beendet und ich habe mich zurückgelehnt und kurz ein Nickerchen gehalten.

In Bangkok sind wir dann am frühen Abend gelandet. Kurz vorher hatten die Flugbegleiter noch Fast Track Karten für die Einreise verteilt, wodurch wir dann auch trotz Gepäck nur 30 Minuten nach der Landung im Taxi saßen.

Singapore Airlines Business Class in der Boeing 787-10 | Frankfurtflyer Kommentar

Die Singapore Airlines Business Class in der Boeing 787-10 ist eine fantastische Art um auf Kurz- und Mittelstreckenflügen durch Asien zu fliegen. Auch in Asien ist eine full flat Business Class auf Kurzstrecken alles andere als normal. Der Sitz und die Kabine haben mir nicht nur optisch sehr gut gefallen, auch wenn er nicht ganz perfekt zum Schlafen geeignet ist, stelle ich mir selbst eine Langstrecke von über 8 Stunden hier nicht unangenehm vor.

Der Service in der Singapore Airlines Business Class auf Kurzstrecken ist immer ein wenig roboterhaft, woran ich mich inzwischen gewöhnt habe. Auch wenn hier keine Begeisterung beim Service aufkommt, kann man nur schwerlich große Kritik üben. Lediglich, dass man mich für meinen traditionellen Singapore Sling bis nach dem Essen vertröstet hat, ist wohl etwas optimierungsbedürftig.


Hier findet Ihr die anderen Teile dieses Tripreports:

2 Kommentare

  1. Junge du jammerst auf allerhöchstem Niveau. Ich bin diese Strecke beruflich schon vor 25 Jahren regelmäßig mit SIA in C geflogen und es fehlte an nichts. Und nun wird trotz hohem Standard noch nach dem Haar in der Suppe gesucht. Ich verstehe manche deiner Kommentare nicht. Sorry!

    • Hey Karl,
      Wir versuchen die Reviews immer sachlich zu schreiben.
      Natürlich ist das ein sehr gutes Produkt was Singapore Airlines in der 787-10 anbietet. In Europa könnten wir von solchen Kurzstrecken nur träumen.
      Allerdings beschäftigen wir uns nun auch einmal mit den Vor- und Nachteilen. Wenn eben nicht alles perfekt ist, warum sollte man es dann schreiben?
      Uns ist es wichitg einen neutralen Review zu schreiben und dem Leser quasi mit auf die Reise zu nehmen. Man soll wissen was einen erwartet.

      Sonst könnten wir auch schreiben “ die Business Class ist flach, das Essen okay und der Service gut“. Das ist aber nicht unser Anspruch.
      Ich hoffe du verstehst unsere Art und Weise wie wir arbeiten und schreiben.
      Tim

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.