Review: Turkish Airlines Economy Class Airbus A330-300 Frankfurt nach Istanbul | Reisen während Corona

Die Turkish Airlines Economy Class galt lange als die mit Abstand beste Economy Class in Europa. Dies lag an den vielen Flügen mit Großraumflugzeugen, auch auf Kurzstrecken, welche an sich schon mehr Komfort bieten, aber auch an dem hervorragenden Service und dem guten Essen, welches in der Economy Class sehr positiv herausgestochen ist.

Inzwischen hat sich allerdings in der Luftfahrt einiges geändert und Turkish Airlines musste sogar für fast zwei Monate den Flugbetrieb komplett einstellen und ist gerade erst wieder beim Hochfahren des Flugbetriebes. Ich bin vor kurzem mit der Airline von Frankfurt nach Istanbul geflogen und war sehr gespannt, wie der Service zu Coronazeiten ablaufen würde und auch wie die Situation in der Türkei ist.

Reisen während Corona: Durch das Coronavirus hat sich die Art und Weise wie wir reisen verändert. Diese Review ist Ende August 2020 entstanden, allerdings unterliegt alles ständigen Änderungen. Daher kann es sein, dass der Inhalt dieser Review nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht.

Turkish Airlines Economy Class während Corona | Check-In und Boarding

Sicherlich dürfte es für wenige von Euch überraschend sein, dass sich beim Reisen aktuell einiges geändert hat, allerdings hängt dies auch massiv von der Airline ab, mit welcher man fliegt. Eine erste Erfahrung mit dem neuen Regelwerk musste ich direkt beim Check-In in Frankfurt machen. Nicht nur dass die Schlange hier recht lang war, Turkish Airlines hat offensichtlich aktuell auch die Regelung, dass man kein Handgepäck mit an Bord nehmen darf.

Dies hatte zur Folge, dass ich meinen Kabinenkoffer aufgeben musste, was ich noch nicht als Beinbruch angesehen habe, als man dann aber auch wollte, dass ich meine Laptoptasche, samt Laptop einchecken soll, musste ich die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen doch hinterfragen. Der herbeigerufene Supervisor bestätigte dann aber auch direkt, dass ein Laptop nicht aufgegeben werden darf und erklärte dem Herrn am Check-In noch einmal die Regeln, sodass sich dieses Problem auch sehr schnell gelöst hat.

Vor dem Abflug konnte ich noch kurz die Lufthansa Senator Lounge B in Frankfurt besuchen, welches aktuell die einzige geöffnete Lounge im Bereich B in Frankfurt ist und ebenfalls von Turkish Airlines als Star Alliance Lounge benutzt wird, für Passagiere der Business Class und Passagiere mit Star Alliance Gold Status.

Das Boarding für meinen Flug sollte pünktlich beginnenden und vor dem Einsteigen wurden auch eine ganze Reihe von Ansagen gemacht, wie dieses ablaufen soll. Dabei will man beim Boarding auch bei Turkish Airlines sehr auf Abstände und wenig Kontakt achten. Daher hatte man mehrfach auf folgende Reihenfolge mit Durchsagen hingewiesen.

  • Mobilitätseingeschränkte Passagiere und Familien mit kleinen Kindern
  • Business Class und Star Alliance Gold/ Priority Boarding
  • Economy Class nach Reihen, von hinten nach vorne

Leider ließ sich dieser Plan offensichtlich nicht durchsetzen und sobald das Boarding angekündigt wurde, drängelten sich einige Passagiere in einer Traube vor dem Gate. Mindestabstände wurden hier nicht eingehalten.

Das Personal war hier sehr bemüht die Passagiere auf die Reihenfolge hinzuweisen, allerdings wollten hier einige Passagiere tatsächlich sehr resolut nicht den Anweisungen Folge leisten. Leider hat man diese dann einfach einsteigen lassen und die Boardingreihenfolge nicht durchgesetzt.

Turkish Airlines Economy Class während Corona | Kabine und Sitz

Beim Einsteigen wurden die Passagiere freundlich von den Flugbegleitern an der Tür begrüßt, welche bei Turkish Airlines eine Mund- Nasenmaske und ein Faceshield beim Ein- und Aussteigen tragen. Bereits an der Tür bekam jeder Passagier ein Hygiene Kit mit einer Maske und zwei Desinfektionstüchern. Hier ist Turkish Airlines im Anbetracht der Situation wirklich vorbildlich.

Auch haben die Flugbegleiter zumindest beim Boarding sehr genau darauf geachtet, dass die Passagiere eine Maske tragen und diese auch über Mund und Nase geht.

Die Kabine war, wie man es von Turkish Airlines im Airbus 330 kennt, modern und sehr sauber. So sind die Sitze ganz klassische in einer 2-4-2 Konfiguration angeordnet und die Beinfreiheit ist gut, wenn auch nicht überragend. Zusammen mit der verstellbaren Kopfstütze lassen sich hier die drei Stunden bis Istanbul sehr angenehm verbringen.

Jeder Sitz hatte auch einen eigenen Monitor, auf welchem man neben der Flugkarte auch Filme, Musik und Serien schauen konnte. Die Auswahl war zwar für einen drei Stunden Flug mehr als ausreichend, allerdings war hatte ich in Erinnerung, dass es hier einmal mehr Optionen gab, wobei ich mich auch irren könnte.

Ein wenig gestört hat mich dagegen die Fußstütze, welche an jedem Sitz ist. Diese ist besonders bei kleinen Passagieren sehr beliebt, ich persönlich fand sie aber unangenehm, denn jedesmal wenn ich meine Beine ausstrecken wollte, bin ich hier angestoßen.

Ansonsten verzichtet Turkish Airlines auch auf Kissen und Decken in der Economy Class auf diesen Strecken. Selbst auf Nachfrage konnten diese nicht angeboten werden, denn sie waren aus Sicherietsgründen nicht geladen. Nunja?!?

Auch das Bordmagazin wurde aus den Sitztaschen entfernt, sodass hier nur noch eine Spucktüte und die Sicherheitskarte zu finden war. Kopfhörer wurden jedoch für das Entertainment System verteilt, wobei ich meine eigenen dabei hatte.

Turkish Airlines Economy Class während Corona | Service

So sehr Turkish Airlines vor der Krise immer mit ihrem Service punkten konnte, desto enttäuschter war ich von dem, was auf diesem Flug noch angeboten wurde. So wurden etwa 30 Minuten nach dem Start Wägen durch die Kabine geschoben und jedem Passagier wurde eine Picknicktüte überreicht, welche den einzigen Service auf diesem Flug darstellen sollte.

Neben Nüssen, einem Kuchen und einem kleinen Sandwich, war hier noch Wasser und Saft enthalten. Andere Getränke gab es nicht, auch nicht auf Nachfrage. Als ich fragte ob ich noch Wasser bekommen könnte, wurde mir eine weitere Tüte überreicht, in welcher natürlich auch Wasser enthalten war.

Positiv hervorheben möchte ich allerdings die Flugbegleiter, welche hier wohl nichts für den Service können und dennoch bemüht waren, freundlich und höflich zu sein. So lächelte man unter der Maske jeden Passagier an, als man das Essen überreichte.

Die Landung am neuen Istanbul Airport war nach etwa drei Stunden Flugzeit pünktlich sowie ereignislos und auch wenn man an den Gates schon viele Turkish Airlines Jets hat stehen sehen, musste man leider deutlich mehr auf dem Vorfeld mit angeklebten Triebwerken sehen. Bis die Airline wieder auf alten Niveau fliegt, werden wohl noch Jahre vergehen.

Das Aussteigen in Istanbul verlief dann wie man es gewohnt war. Das Flugzeug war noch nicht am Gate und die ersten Passagiere standen schon in den Gängen. Ansagen der Flugbegleiter wurden hier auch wieder weitestgehend ignoriert. Dennoch verlief das Aussteigen dann zügig, genauso wie die Einreise, was auch damit zusammen hing, dass die meisten Passagiere zu einem Anschlussflug innerhalb der Türkei abgebogen sind.

Meine Einreise war binnen Sekunden erledigt und außer ein „Welcome to Turkey“, wollte der Grenzbeamte nichts von mir. Gastfreundlich sind die Türken ja, das muss man ihnen lassen.

Am Flughafen in Istanbul versucht man dann wieder mit allerhand Absperrungen und Schildern auf den Abstand der Leute zu achten, was auch erstaunlich gut an funktioniert hat. Hier hilft der neue Flughafen auch sicher, an welchem man viel Platz hat.

Turkish Airlines Economy Class während Corona | Frankfurtflyer Kommentar

Zu behaupten, dass dieser Flug besonders angenehm gewesen sei, wäre wohl übertreiben, unangenehm war er aber auch nicht und für drei Stunden Flugzeit tut es auch die Tüte mit dem eigentlich nicht guten Sandwich. Dass man aber auch auf Langstrecken bis 14 Stunden auf warmes Essen verzichtet ist jedoch alles andere als gut und Turkish Airlines kommt hier hoffentlich bald wieder zu seinem alten Service zurück.

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