Review: United Polaris Business Class Boeing 787-9 | Fliegen während Corona

Im Dezember 2016 hat United Airlines seine Business Class in Polaris umbenannt und damit tatsächlich deutlich aufgewertet. Neben dem neuen Polaris Sitz, welchen es auf immer mehr Flugzeugen gibt, gibt es auch einen deutlich aufgewerteten Service. Zwar hat man diesen Service schon in den letzten Jahren immer weiter zusammengestrichen und hier einzelne Gänge oder auch das Wine Tasting gestrichen, jedoch war das Polaris Produkt durchaus immer sehr empfehlenswert, wenn man in Richtung USA unterwegs war.

Im Zuge der Corona Virus Pandemie hat man natürlich auch bei United den Service in der Polaris Business Class deutlich reduziert und in dieser Review will ich Euch zeigen, was man in Zeiten von Corona von United Airlines in der Polaris Business Class erwarten darf.

Übrigens hat man den Service in der Polaris Business Class schon wieder etwas verbessert, denn kurz nach Beginn der Pandemie gab es auch in der Polaris Business Class kein Eis (weder Würfel, noch zum Dessert) und eine sehr eingeschränkte Auswahl an Getränken. Jetzt ist man auch noch weit von dem entfernt, was man einmal angeboten hat, aber es wird langsam wieder.

Reisen während Corona: Durch das Coronavirus hat sich die Art und Weise wie wir reisen verändert. Diese Review ist Ende Oktober 2020 entstanden, allerdings unterliegt alles ständigen Änderungen. Daher kann es sein, dass der Inhalt dieser Review nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht.

Hier zum Vergleich eine Review von vor der Pandemie:

Review: United Polaris Business Class Boeing 787 Frankfurt nach San Francisco

United Polaris Business Class | Check-In, Lounge und Boarding

Grundsätzlich dürfen aktuell Personen aus den USA nur mit einer Ausnahmegenehmigung nach Europa reisen, diese muss auch beim Check-In vorgelegt werden. Da ich mit einem deutschen Reisepass für den Flug eingecheckt habe, konnte ich bereits am Morgen meine Bordkarte für den Flug von Houston nach Frankfurt auf mein Smart Phone erhalten, sodass ich keinen Check- In Schalter mehr besuchen musste. Hier gibt es also quasi keine Veränderungen zu vor Corona, auch wenn in den USA, genau wie in Europa, die Check-In Bereiche für internationale Flüge gespenstig leer sind.

Die Zeit bis zum Abflug habe ich im United Club bei den E Gates verbracht, welches auch die einzige Lounge von United Airlines am mega Hub in Houston ist, die aktuell offen ist. Eigentlich wollte ich die gerade wieder eröffnete AMEX Centurion Lounge in Houston besuchen, jedoch hatte diese am frühen Abend bereits geschlossen.

Selbes galt auch für die United Polaris Lounge, in welcher Business Class Passagieren auf Langstreckenflügen eine sehr hochwertige Lounge geboten wird. Nachdem es aktuell kaum internationale Passagiere in Houston gibt, war die Polaris Lounge geschlossen, was ich allerdings schon vor meiner Ankunft am Flughafen wusste und daher wenig überrascht war.

Beim Check-In in den United Club wurde mir als Polaris Passagier ein Amenity Kit und freudestrahlend eine Karte überreicht, mit welcher ich an der Bar ein kleines Extra als Polaris Gast bekommen sollte. Ich emfand dies als sehr freundliche Geste, zumindest bis ich das kleine Extra gesehen habe. Es waren Cracker, Käse und Wurst, welche man im Supermarkt für 99 Cent findet. Was ich davon halten sollte ist mir bis heute nicht klar.

Neben diesem sehr fragwürdigen Polaris Snack, gab es in dem United Club in Houston den vollen Barservice, sodass man hier alle Soft Drinks und auch Bier, Wein, Sekt und Spirituosen erhalten konnte. Auf Buffets in der Lounge verteilt gab es auch noch abgepackte Snacks wie Äpfel, Kekse, Chips und Instant Nudelsuppe. Sicherlich kein beeindruckendes Angebot, aber im Vergleich zu dem was man sonst in United Clubs gefunden hat, auch nicht katastrophal.

Nach 45 Minuten im United Club machte ich mich auf den Weg zum Boarding, wo man überpünktlich mit dem Einsteigen begonnen hat.

Bei United ist man dazu über gegangen, die Flugzeuge von hinten nach vorne nach Sitzreihen zu boarden, was auch bei den wenigen Passagieren auf den Transatlantikflügen extrem gut funktioniert. Auch wenn Business Class Passagiere zu jeder Zeit im Boarding Prozess einsteigen dürfen, habe ich ein paar Minuten gewartet und bin als einer der letzten Passagiere eingestiegen.

United Polaris Business Class | Kabine und Sitz

An den Kabinen hat sich bei United Airlines natürlich nicht viel in der Pandemie geändert. Nach wie vor haben einige Boeing 787-8 und 787-9 noch die alte Business Class, welche der Lufthansa Business Class sehr ähnlich ist, mit einer 2-2-2 Bestuhlung.

Nachdem auf meinem Flug aber nur sechs Passagiere in der Business Class gebucht waren, hatte auch jeder Gast einen freien Nebensitz, was natürlich sehr angenehm ist.

Der größte Unterschied zu früheren Flügen war, dass alle Kissen und Decken auf den Sitzen einzeln in Folie eingezogen waren. United Airlines hat in der Business Class wirklich hervorragende Kissen und Decken und vor allem pro Gast mehrere, was leider zu Unmengen an Müll führt, der aber von den Flugbegleitern sehr schnell eingesammelt wurde.

Weiterhin unverändert am Platz war ein Amenity Kit und auch die Kopfhörer, welche beide interessanterweise nicht einzeln eingeschweißt waren.

Wie bei allen Airlines der Welt gilt inzwischen bei United Airlines auch eine Maskenpflicht für alle Passagiere ab dem zweiten Lebensjahr und damit sind auch Kleinkinder nicht ausgenommen. In mehreren Ansagen wird darauf hingewiesen, dass die Maske immer zu tragen ist und nur zum Essen und Trinken kurz abgenommen werden darf.

Auf meinen Flügen haben sich auch alle Passagiere immer vorbildlich an diese Vorgaben gehalten und jeder ist sichtlich daran interessiert mitzuarbeiten, dass sich die Situation verbessert. Passagiere, welche hier allerdings den Anweisungen der Airlines nicht folgen wollen, werden von United Airlines auch rigoros aus den Flugzeugen entfernt und auf eine no fly Liste gesetzt. Ich selbst habe dies auf meinen Flügen allerdings noch nie erlebt.

United Polaris Business Class | Service

Der Service in der United Polaris Business Class ist das, was sich während Corona am meisten verändert hat und das, obwohl er zum Zeitpunkt dieser Review schon wieder ein Stück hochgefahren wurde. Im April und Mai war das Angebot noch weiter reduziert, was auch daran lag, dass man des komplette Catering für Hin- und Rückflug aus den USA mitgenommen hat, da man nicht mehr überall beladen werden konnte. Dies aber nur als kleine Anekdote am Rand.

Anders als vor Corona, gab es vor dem Start keinerlei Service und auch kein Welcome Drink wurde angeboten. Stattdessen kam der Purser zu allen Business Class Passagieren, begrüßt sie und erfragte die Essenswünsche für die Hauptgänge. Hier gab es die Auswahl zwischen Rind, Fisch und einer vegetarischen Pasta. Speisekarten gibt es seit Corona nicht mehr.

Nach dem Start wurde dann auch sehr schnell mit dem Service begonnen. Hierbei wurden zuerst Getränke serviert, wobei man die volle Auswahl an Getränken hatte, nur beim Wein gab es lediglich die kleinen Flaschen, welche man auch in der Economy Class anbietet und Champagner hatte man keinen an Bord.

Getränke werden den Passagieren bei United immer verschlossen und mit Plastikbechern serviert. Auf Gläser muss man bei United Airlines aktuell verzichten, warum auch immer, denn das durch Gräser ein gesteigertes Infektionsrisiko gegenüber einem Plastikbecher ausgeht, will ich bezweifeln.

Kurz nach den Getränken wurde mir auch schon das Essen serviert. Hierbei wird alles zusammen auf einem Tablett serviert und die Abdeckungen auf den Speisen werden auf diesen belassen.

Wirklich begeistert hat ich das Essen nicht, wobei der Hauptgang absolut in Ordnung war. Mit einem Business Class Essen, wie man es aber vor Corona noch kannte, hatte es aber leider nicht viel zu tun.

Das einzig Positive an dem sehr abgespeckten Service war, dass dieser nach weniger als einer Stunde nach dem Start komplett beendet war und ich meinen Sitz in die Vertikale bringen und schlafen konnte.

Nachdem ich auf dem alten United Polaris Business Class Sitz sehr gut schlafen kann, habe ich auch hier bis etwa 45 Minuten vor der Landung geschlafen. Als ich aufgewacht bin, wurde mir von den Flugbegleitern auch noch das warme Breakfast Sandwich angeboten. Ich habe mich aber mit einem Kaffee und Wasser begnügt, was mir auch sofort gebracht wurden und sogar ungefragt 20 Minuten vor der Landung noch einmal aufgefüllt wurde.

Generell muss man der Crew lassen, dass sie extrem freundlich und auch aufmerksam waren. Man hat wirklich versucht aus der sehr besonderen Situation das Beste zu machen.

Review: United Polaris Business Class Boeing 787-9 | Fliegen während Corona | Frankfurtflyer Kommentar

Die United Polaris Business Class hat sich auch während Corona massiv verändert und anders als bei Lufthansa hat man den Service bei United deutlich gekürzt. Hoffen wir, dass sich dies bald wieder normalisiert und der Service zurück kommt.

Was mir bei United Airlines nach wie vor, auch während Corona extrem gut gefällt sind die hervorragenden Decken und Kissen, sowie die Auflage für den Sitz. Vielleicht hatte der eingeschränkte Service auch einen Vorteil, denn ich habe auf diesem Flug fast acht Stunden geschlafen und war absolut fit nach der Landung.

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