Review: Singapore Airlines Suite Class im Airbus A380 Delhi nach Singapur

Mit dem Airbus A380 hat Singapore Airlines vor etwa zehn Jahren statt einer First Class eine Suite Class eingeführt. Diese sollte sich noch einmal über der First Class positionieren und war bei Ihrer Einführung ein echter Game Changer. Auch 10 Jahre nach der Einführung ist die Singapore Airlines Suite Class im Airbus A380 eines der exklusivsten Produkte am Himmel und ich hatte es bis zu diesem Flug noch nicht geschafft die Singapore Airlines Suite Class zu fliegen.

Nachdem es Singapore Airlines bei unserem letzten Flug von Singapur nach Frankfurt vorgezogen hat, mit drei leeren First Class Suiten zu starten anstelle unsere Wartelistenplätze zu bestätigen, habe ich in unseren Flitterwochen nicht lange gezögert und für je 50.000 KrisFlyer Meilen zwei Singapore Airlines Suite Class Tickets im Airbus A380 gebucht. Da unsere Reisedaten direkt nach der Hochzeit fest standen, musste eben der Umweg über Indien sein. Aber sowohl Nicole, als auch ich freuten uns auf das Erlebnis der Singapore Airlines Suite Class im Airbus A380!

Reisen während Corona: Durch das Coronavirus hat sich die Art und Weise wie wir reisen verändert. Diese Review ist vor März 2020 entstanden und damit vor Ausbruch der Pandemie. Aktuell wird dieser Flug so nicht Angeboten.

Singapore Airlines Suite Class im Airbus A380 | Boarding

Singapore Airlines nimmt es bei der Suite Class mit dem „eine Klasse über der First Class“ durchaus ernst und so sind z.B. die Bordkarten der Singapore Airlines Suite Class Passagier nicht rot, wie in der „normalen“ Singapore Airlines First Class, sondern Gold. Damit soll auch jeder Mitarbeiter gleich sehen können, dass hier ein Suite Class Passagier kommt. Für ein Foto machte es auch wirklich viel her.

Die letzte Stunde vor dem Abflug haben wir in der Singapore Airlines SilverKris Lounge verbracht. Obwohl wir hier von den Angestellten sehr viel Aufmerksamkeit bekommen haben, bietet Singapore Airlines auch für Suite Class Passagiere keinen Personal Assistent oder der gleichen an. Man muss seinen Weg zum Gate selbst finden, was allerdings auch nicht wirklich eine Herausforderung ist.

Am Gate gab es eine eigene Schlange für First Class  Suite Class Passagiere. Als wir am Gate angekommen waren, sind gerade die Preboardings eingestiegen. Als man unsere goldenen Bordkarten gesichtet hat, hat man uns allerdings sofort gebeten einzusteigen und öffnete die Absperrung.

Singapore Airlines Suite Class im Airbus A380 | Die Kabine & Sitz

Direkt an der Tür wurden wir von zwei Flugbegleitern begrüßt und zu unserem Platz eskortiert. Was mich hierbei erstaunt hat war, dass man ohne einen Blick auf die Bordkarten zu werfen uns direkt mit Namen angesprochen hat. Zwar waren wir das einzige Paar und nur vier Passagiere waren in der Suite Class gebucht, dennoch fand ich dies sehr beeindruckend.

Die Singapore Airlines Suite Class im Airbus A380 befindet sich im Hauptdeck zwischen den ersten zwei Türen. Dabei besteht sie aus 12 sehr großen Suiten in einer 1-2-1 Anordnung.

Die Kabine wirkte auf mich beim Boarding deutlich offener, als ich erwartet habe, was daran liegt, dass man sie erstaunlich weit öffnen kann. So ließen sich nicht nur die Türen öffnen, sondern auch die „Fenster“ der Suite zum Gang hin können geöffnet werden.

Dies hat den Vorteil, dass man beim Einsteigen nicht das Gefühl hat, durch einen engen Gang zum Sitz zu laufen.

Ich habe für uns je eine Suite in der Mitte reserviert. Diese lassen sich zu dem berühmten Singapore Airlines Doppelbett umbauen, was ich für die Flitterwochen sehr passend fand. Der erste Eindruck, als ich unsere Suite betreten habe war „Wow! Das Ding ist groß!“

Auch wenn es auf dem Bild nicht so deutlich heraus kommt, die Sitze sind extrem wuchtig und auch breit. Wenn man die Armlehnen hoch klappt hat man eine 1,2 Meter breite Couch und hier können bequem zwei Leute nebeneinander Sitzen.

Nicht nur dass der Sitz selbst riesig ist, auch die Ablagefläche neben dem Sitz ist extrem groß. Hier kann man problemlos einen Laptop vollständig abstellen. Es gibt wohl nur wenige Airlines, welche ihren First Class Passagieren so viel eigenen Raum im Flugzeug bieten, wobei man dies mit der neuen Singapore Airlines Suite noch einmal überboten hat.

Am Fußende befand sich noch ein großer Ottomane als Fußablage oder auch als Gast Sitz. Der Ottomane verfügte über einen eigenen Sicherheitsgurt, so dass man zu zweit gegenübersitzend essen könnte.

Der Sitz selbst lies sich natürlich auch verstellen. Hierfür fand man in der Armlehne einige Knöpfe zum Verstellen des Sitzes. Einer der größten Kritikpunkte am extrem wuchtigen Singapore Airlines Business Class Sitz ist, dass man diesen nicht besonders weit nach hinten lehnen kann und so kaum eine bequeme Relaxposition finden konnte.

Der Singapore Airlines Suite Class Sitz ließ sich dagegen sehr weit nach hinten lehnen und verfügte auch über eine Fußstütze, welche sich komplett ausfahren lies, so dass man hier sehr bequem auch einfach mal einen Film schauen konnte.

Am ganzen Sitz verteilt fand man eine Vielzahl von Ablagefächern, so dass wir keine Probleme hatten unsere persönlichen Gegenstände zu verstauen. Vielmehr sehe ich die Gefahr, dass man hier etwas vergisst.

Der Airbus A380 verfügt in der Singapore Airlines Suite Class über keine Overhead Bins. Dies verbessert das Raumgefühl deutlich, allerdings muss das Handgepäck auch unter dem Ottomanen verstaut werden. Wenn man dies nicht möchte, gibt es auch einen Schrank im vorderen Bereich des Flugzeuges, in welchen die Crew die Koffer verstauen kann.

Zusätzlich hat jeder Passagier an seiner Suite auch noch eine eigene Garderobe. Hier kann man seinen Mantel oder auch die Kleidung während des Fluges aufhängen.

Extrem positiv sind mir die vielen Steckdosen und Lademöglichkeiten am Sitz aufgefallen. So gibt es gleich mehre 110 Volt Steckdosen und USB Anschlüsse an mehreren Punkten. Auch wenn man wie ich immer mehrere Geräte gleichzeitig betreibt, wird man hier keine Probleme bekommen.

Natürlich hatte der Sitz auch einen großen Monitor, samt des berühmten KrisWorld Entertainment Systems. Hier gibt es eine extrem große Auswahl an Filmen und Serien, sowie Spielen und Audioprogrammen. Da unser Flug ein Nachtflug war, haben wir das Entertainment System allerdings nicht genutzt.

Was man allerdings hervorheben sollte sind die Bose QC 25 Kopfhörer, welche Singapore Airlines in der Suite Class verwendet. Diese Kopfhörer verwende ich auch privat und bin von ihnen sehr begeistert.

Hinter der Suite Class Kabine gibt es zwei Toiletten für die Passagiere. Bei vier Passagieren wie auf diesem Flug war dies sicher kein Problem. Wenn die Kabine voll ist, könnte ich mir vorstellen, dass es sich hier vor der Landung auch einmal staut.

Die Toiletten selbst waren nicht sonderlich spektakulär und nur ein wenig größer als durchschnittliche Flugzeugtoiletten. Sie waren allerdings in einem sehr guten Zustand und mit allerlei Amenities ausgestattet. So fand man hier immer Zahnbürsten, Rasierer, Kämme, Abschminktücher, verschiedene Cremes und Mundspülung.

Singapore Airlines Suite Class im Airbus A380 | Service

Der Service auf diesem Flug hat mir wirklich gut gefallen. Man bekommt oft zu hören, dass die Flugbegleiter von Singapore Airlines sehr mechanisch und roboterhaft seinen. Dies kann ich in der Business Class auch manchmal bestätigen, allerdings habe ich dies noch nie in der First Class bei Singapore Airlines erlebt und auch dieser Suite Class Flug stellte keine Ausnahme dar.

Alle Flugbegleiter waren ehrlich freundlich und auch herzlich, ohne dabei unprofessionell zu sein. Auch persönliche Worte und eine freundliche Unterhaltung waren immer einmal möglich. Richtig süß fand ich zum Beispiel, dass uns einer der Flugbegleiter eine Nachricht auf den Bildschirm geschickt hat um uns zu den Flitterwochen zu gratulieren und auch eine handgeschriebene Karte, samt kleinen Teddybären gab es als Geschenk.

Noch vor dem Start wurde uns das Amenity Kit, ein Pyjama und die Slipper überreicht. Alles war mit Lalique gebrandet, welches eigentlich eine französische Glasmanufaktur ist. Inzwischen scheint man sich allerdings auch im Design zu betätigen. Mir haben die Produkte gefallen.

Vor dem Start gab es natürlich auch noch Getränke zur Begrüßung. Dabei stand grundsätzlich das gesamte Sortiment den Passagieren in der Suite Class zur Verfügung. Allerdings darf man am Boden in Indien wohl kein Alkohol servieren, oder Singapore Airlines möchte die Steuern hier sparen.

Mir wurde statt des Champagners ein Mango Lassi angeboten, welchen ich gerne getrunken habe.

Pünktlich sind wir kurz vor Mitternacht in Delhi gestartet und wenige Minuten nach dem Abheben hat die Crew auch schon mit dem Service begonnen.

Auf diesem kurzen Nachtflug bot Singapore Airlines in der Suite Class ein vollständiges Abendessen an, allerdings handelte es sich hierbei um ein „Supper“, was bedeutet, dass es etwas abgespeckt ist. So gab es z.B. keinen Kaviar auf diesem Flug.

Was mich ein wenig überrascht hat war, dass man kein Frühstück geladen hatte für Passagiere die lieber direkt schlafen und vor der Landung noch etwas kleines essen wollen. Dies sollte aber nur am Rande erwähnt sein.

Als erstes stand man unaufgefordert mit der Flasche Dom Perignon neben mir und fragte mich freudestrahlend ob man mir diesen jetzt anbieten dürfe. Dazu sagte ich natürlich nicht nein und bestellte noch ein Glas Wasser, welches mir mit Nüssen serviert wurde.

Neben dem Dom Perignon, hat Singapore Airlines in der Suite Class auch noch Krug Champagner geladen, welcher nicht minder gut ist.

Schon vor dem Start hat man unsere gesamte Essensbestellung aufgenommen. Nachdem wir ja am Tag zuvor lange geschlafen haben, wollten wir den Flug auch genießen und haben uns dazu entschlossen, das gesamte Menü zu essen.

Hierfür wird zuerst der Tisch liebevoll eingedeckt. Dieser ist übrigens groß genug, dass zwei Passagiere zusammen essen können, was auch vorgesehen ist. Etwas einfallslos fand ich allerdings, dass man das Besteck einfach in der Serviette eingewickelt auf den Tisch gelegt hat. Allerdings macht die Lufthansa das in der First Class genau so.

Zur Vorspeise hatte Nicole die Antipasti und ich einen Hummer mit Mangosalat. Beides hat uns gut geschmeckt und hierzu wurde auch frisches Brot gereicht.

Danach folgte für uns ein Salat, bzw. eine Champignon Suppe. Beides war gut, hätte aber auch als leichter Hauptgang dienen können. Ich will mich hier aber nicht beschweren.

Während ich mit meinem Huhn in Parmesan an Brokkoli und Kartoffelgratin noch sehr zufrieden war, war Nicole von ihren Beef Noodels nicht mehr wirklich begeistert. Das Gericht schmeckte mir leider auch nicht besonders.

Während beide Hauptgänge sicher nicht die Offenbarung waren, war mein Gericht noch verhältnismäßig gut, wobei man in der First Class auch schon bessere Essen serviert hat. Auf Nachfrage haben wir erfahren, dass das Essen in Delhi geladen wurde und nicht aus Singapur mitgebracht wurde.

Zum Abschluss des Essens gab es noch einen kleinen Käsekuchen als Dessert, sowie einen recht großer Käseteller und frisches Obst. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon recht satt und habe es fast nur noch für die Bilder bestellt.

Zum Abschluss des Essens gab es dann noch die Frage nach Kaffee oder Tee und man bot Pralinen an. Irgendwie haben First Class Flugbegleiter weltweit immer einen schlechten Einfluss und wollen die Passagiere motivieren 3-4 Pralinen zu probieren.

Nachdem wir auf dem Weg nach Singapore waren, habe ich meine Praline mit einem Singapore Sling genossen, während man uns auf dem Sitzpaar vor uns das Bett gemacht hat.

Singapore Airlines Suite Class im Airbus A380 | Das Doppelbett

Das Doppelbett in der Singapore Airlines Suite Class im Airbus A380 ist sicher ein Highlight und verdient dabei einen eigenen Abschnitt. Anders als in vielen First Class, wird der Sitz in der Singapore Airlines Suites Class nicht flach zum Bett gestellt, sondern das Bett wird aus der Wand ausgeklappt.

Hierdurch hat man eine komplett flache Fläche, welche ich extrem bequem fand. Was mich allerdings überrascht hat war, dass trotz der extremen Breite der Suite selbst, das Bett verhältnismäßig schmal war. Ich schätze es auf unter 80cm Breite. Neben dem Bett selbst war noch eine Menge Platz in der Suite.

Für mich war das Doppelbett dennoch ein absolutes Highlight und obwohl ich mir vorgenommen habe, auf diesem Flug nicht zu schlafen, bin ich der Verführung des Bettes erlegen und habe fast drei Stunden sehr gut geschlafen.

Die Privatsphäre in der Singapore Airlines Suite Class empfand ich übrigens als deutlich besser, als in vielen anderen First Class Suiten, da hier die Türen zum Gang recht hoch waren und man nicht ohne weiteres von oben in die Suite schauen konnte. Auch war das Raumgefühl durch die schiere Größe der Suite war sehr gut und alles andere als eingeengt.

Nachdem ich bis etwa 30 Minuten vor der Landung in Singapur geschlafen habe, habe ich mich nur noch umgezogen und einen schnellen Cappuccino zum Aufwachen getrunken.

Singapore Airlines Suite Class im Airbus A380 | Frankfurtflyer Kommentar

Unser Flug in der Singapore Airlines Suite Class im Airbus A380 von Delhi nach Singapur war genau dass, was er auch sein sollte: Ein Erlebnis. Mir hat dieser Flug extrem viel Spaß gemacht, was sicher auch an der Kombination aus einer tollen Kabine und Crew, sowie einem einmaligen Reisegrund war.

Die Singapore Airlines Suite Class hat mich nachhaltig beeindruckt und das, obwohl das Produkt schon 10 Jahre alt ist und inzwischen durch die neue Singapore Airlines Suite Class ersetzt wird.

Auch nach einem Flug in der neuen Suite Class kann ich hier klar sagen, dass ich jederzeit gerne wieder mit der alten Suite fliegen würde und die Singapore Airlines Suite Class steht bei uns weiterhin auf der Wunschliste, allerdings mit einem wirklich langen Flug. Vielleicht lässt sich dies ja mit einem Australien Urlaub verbinden…


Hier findet Ihr die anderen Teile dieses Tripreports:

2 Kommentare

  1. Hallo Christoph,
    ich würde gerne die neue Suite Class ausprobieren fand Verfügbarkeiten und plane hierfür einen kleinen Trip mit zwei separaten oneway Tickets am selben Tag. 1. mit Miles&More in Business, Bali-SIN-DEL, 2. mit Krisflyer gleich selber Flug zurück DEL-SIN-CGK in First. Nur scheint Delhi etwas speziell zu sein! Lt. SQ akzeptiert man keine selbst ausgedruckten oder mobilen Boarding Pässe dort, sonst würde ich mir in Bali schon alles selbst vorbereiten. Meinst Du ob ich von SQ in DPS schon für alle Flüge beider oneways Bordkarten bis Jakarta erhalten kann, da ich ohne Boarding Pass für den zweiten Flug ohne Transit Visum für Indien auf Flug 1 nicht mitgenommen werden dürfte! Von SQ habe ich hierzu leider keine konkrete Antwort erhalten, wäre nett wenn Du durch Deine Indien Erfahrung hier wüsstest ob das so machbar ist. Verspätung aus Singapur dürfte hingegen egal sein, da selber Rückflug.
    Viele Grüße, Markus

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