Streiks bei Ryanair: Keine Einigung in Sicht und Drohung an die Belegschaft!

Die Ryanair-Lackierung bleibt Fluggästen ab Wien weiterhin erspart. Lauda behält sein Gewand.

Streiks bei Ryanair waren lange Jahre eine undenkbare Sache. Die Mittarbeiter der Airline waren nicht in Gewerkschaften organisiert und hatten keinen Tarifvertrag. Dies sollte sich aber in den vergangenen Monaten und Jahren ändern und sowohl die Ryanair Piloten, als auch die Kabinenbesatzungen sind inzwischen in vielen Ländern in Gewerkschaften organisiert. So auch in Deutschland und seither fordert man natürlich auch Tarifverträge für die Ryanair Piloten und Flugbegleiter.

Das Konzept von Ryanair baut darauf auf, dass man die Mittarbeiter und insbesondere auch das fliegende Personal schlecht bezahlt und durch allerlei Tricks Gehaltskosten spart. Zum Arbeitskampf der Ryanair Piloten und Flugbegleiter gehören inzwischen auch Streiks, so auch heute, wo die deutsche Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ die deutschen Piloten zum Streik aufgerufen hat. Ryanair Rechnet damit, dass 150 von 400 Flügen von und nach Deutschland heute ausfallen werden.

Interessant ist die Reaktion von Ryanair auf den erneuten Streik in Deutschland. Anstelle ein neues Angebot vorzulegen und alle Parteien an den Verhandlungstisch zu holen, droht man den deutschen Angestellten der Airline.

„Die Streiks beschädigen unser Business-Modell und könnten dazu führen, dass wir im Winter Flugzeuge aus Deutschland abziehen.“

Ähnliches hat man bereits den irischen Piloten angedroht, als diese ihren Tarifvertrag verhandelt haben. Laut Meinung der Vereinigung Cockpit ist Ryanair nicht an einer Einigung mit den deutschen Piloten interessiert.

„Auf die bereits seit letztem Jahr unveränderten Forderungen hat die Geschäftsleitung nach wie vor kein verbessertes Angebot unterbreitet“

So wie es scheint, wird es auch in Zukunft zu weiteren Streiks bei Ryanair in Deutschland kommen, denn die Forderungen der Piloten und Flugbegleiter sind zwar berechtigt, würden für Ryanair aber ein großes finanzielles Problem darstellen.

So fordern die Piloten z.B. bei Ryanair direkt in Deutschland angestellt zu werden und nicht über „Strohfirmen“ im Ausland, wodurch kein deutsches, sondern das wesentlich liberalere irische Arbeitsrecht zur Anwendung kommt. Auch sind weiterhin eine Vielzahl von Ryanair Piloten „selbsständig“ und Ryanair zahlt nichts für die Sozial- oder Krankenversicherung der Piloten.

Streiks bei Ryanair: Keine Einigung in Sicht und Drohung an die Belegschaft! | Frankfurtflyer Kommentar 

Ich habe ehrlich gesagt vollstes Verständnis für die Vierungen der Piloten und Flugbegleiter. Die Art und Weise, wie Ryanair ihr fliegendes Personal anstellt und entlohnt, kann man schon als unverschämt bezeichnen. Dass die Airline die Forderungen allerdings ablehnt, ist nachvollziehbar. Das Business Modell von Ryanair baut durchaus darauf auf, dass man das fliegende Personal extrem schlecht bezahlt, um so einen Kostenvorteil gegenüber den Mittbewerbern zu erreichen.

Am Ende des Tages ist es auch eine Entscheidung der Passagiere, ob wir die Situation bei Ryanair so akzeptieren wollen. Wenn man für 9.99 Euro durch Europa fliegt, sollten jedem klar sein, dass man hier keinen Spielraum hat um Personal gut zu bezahlen, auch wenn Ryanair es sicherlich auf die Spitze getrieben hat.

Schauen wir einmal, wie sich die Situation bei Ryanair entwickelt. Man kann wohl mit einer ganzen Reihe weiterer Streiks in Deutschland bei Ryanair rechnen.

2 Kommentare

  1. Das mit dem Streik bei Ryanair ist schon längst überfällig gewesen.Die Piloten und Flugbegleiter bei Ryanair erinneren mich irgend wie an Moderne Sklavenarbeit.

    Viele die mit Ryanair fliegen wollen sehr Billige von A nach B fliegen.Aber vergessen immer das die Piloten und Flugbegleiter fast nichst deswegen verdienen.

    Geiz ist bei Ryanair niemals Geil.

    Mal sehen was die sagen die mit Ryanair fliegen wenn man ihnen das Gehalt kürzen würden.Ob sie dann auch noch sagen Geiz ist Geil.

    Und die Drohung von Ryanair das er die Piloten die jetzt streiken ihren Job verlieren oder würden der Business-Modell zerstören.
    Ist aus der Luft gegriffen.

    Hat selbst nicht Ryanair angekündig er würde über Tarif bezahlen.Und warum müssen dann die Piloten und Flugbegleiter ihr Recht auf richtige Bezahlen mit einem Streik einfordern.

    Das passt in meinen Augen nicht wirklich zusammen.

    Das ist ein grund mehr für mich nicht mit Ryanair zu fliegen.

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