Südafrika kritisiert Reisebeschränkungen gegen das Land

Die neue Virusvariante Omikron hat viele Regierungen auf der ganzen Welt dazu veranlasst Reisebeschränkungen gegen mehrere Staaten des südlichen Afrikas zu verhängen, da hier die Mutation wohl zum ersten Mal Anfang November festgestellt wurde und sich inzwischen stark verbreitet hat. 

Dabei sieht der südafrikanische Präsident diese Reisebeschränkungen gegen sein Land, sowie einige Nachbarländer als unsinnig an und bittet daher die Staaten diese noch einmal zu überdenken, insbesondere da er findet, dass man damit auch gegen den Beschluss des letzten G20 Gipfel in Rom verstoße, bei welchem man beschlossen habe, die gebeutelten Länder in Afrika bei der Bewältigung der Pandemie und den wirtschaftlichen Folgen bestmöglich zu unterstützen. 

Präsident Ramaphosa sagte in einer Fernsehansprache in Südafrika: 

Diese Beschränkungen sind eine unfaire Diskriminierung unseres Landes und unserer Schwesterstaaten.

Der Präsident erkennt wenig Sinn in den neuerlichen Reisebeschränkungen, da die Vergangenheit gezeigt hat, dass es unvermeidlich ist, dass sich die neue Mutante schnell weltweit verbreiten wird, wie man schon bei der Alpha und Delta Varianten gesehen hat. Dies setzt allerdings auch voraus, dass das Virus auch wirklich den befürchteten Vorteil gegenüber der Delta Mutation besitzt, was noch nicht geklärt ist. 

Ramaphosa sieht in den Reisebeschränkungen daher nur ein sehr kurzes Verzögern des Unvermeidlichen, was aber mit massiven wirtschaftlichen Folgen für sein Land und die Nachbarländer einhergeht. Die Reisebeschränkungen würden nun den Schaden der Wirtschaftssysteme in der Region noch massiv verstärken und insbesondere im Tourismus droht der komplette Zusammenbruch.

Besonders der Tourismus hat in Südafrika in den letzten Monaten wieder stark angezogen und ist für das Land sehr bedeutend. Dabei werden nun aber die Touristen aus Europa und Nordamerika wohl ausbleiben, da man durch die Reisebeschränungen entweder nicht mehr Reisen darf oder sich nach Rückkehr aus Südafrika im Heimatland in Quarantäne begeben muss. 

Auch Deutschland hat als Vorsichtsmaßnahme Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botsuana, Mosambik, Eswatini, Malawi und Lesotho als Virus Varianten Gebiet eingestuft, was zur direkt dazu führt, dass es ein Beförderungsverbot aus diesen Ländern gibt. Nur noch deutsche Staatsbürger, Personen mit permanentem Wohnsitz in Deutschland oder auch Transitpassagiere dürfen noch aus Südafrika nach Deutschland transportiert werden. 

Hinzu kommt nun, dass sich alle Reisenden aus den betroffenen Ländern direkt nach der Ankunft in Deutschland für 14 Tage in Quarantäne begeben müssen, was auch für vollständig geimpfte Reisende gilt, da noch nicht klar ist wie die Impfung gegen die Mutation wirkt. 

Südafrika kritisiert Reisebeschränkungen gegen das Land | Frankfurtflyer Kommentar 

Die neue Corona Mutation, Omikron, sorgt für reichlich Wirbel und vor allem auch für Verunsicherung. Aktuell müssen wir uns vor allem eingestehen, dass wir noch wenig über diese Mutation und deren Eigenschaften wissen, weshalb sicherlich nicht die richtige Zeit ist in Panik auszubrechen, welche selten ein guter Ratgeber ist. 

Es ist durchaus denkbar, dass der südafrikanische Präsident Recht hat und man mit den neuen Reisebeschränkungen nichts erreicht, außer massiven Schaden anzurichten, nicht nur im südlichen Afrika, sondern auch in der Reiseindustrie in den westlichen Ländern. Die Unsicherheit hier ist durchaus zu spüren und es zeigt deutlich, dass wir noch nicht komplett über den Berg sind. 

Aktuell muss man aber ehrlich sagen, dass wir die Situation vor allem nur beobachten können. Es gibt sehr viele unbekannte und ungewisse Faktoren, welche nun in Erfahrung gebracht werden müssen. Das Omikron aber schon längst in Europa oder auch in den USA angekommen ist, welche einen erneuten Travel Ban für Südafrika und sechs andere Länder der Region verhängt haben, ist aber unumstritten. Ob es sich gegen Delta durchsetzen wird ist dagegen noch unklar.

13 Kommentare

  1. Das idt nicht von der Hand zu weisen, wie der südafrikanische Präsident argumentiert. Omikron wird zu uns kommen ob wir wollen oder nicht. Wie gefährlich diese Variante ist, ist noch offen.
    Delta ist auch hoch ansteckend, aber die Todesfälle sind seit auftauchen von Delta bei ca. 90.000 gewesen und jetzt bei 100.000.
    Zudem sind viele immunisiert. Entweder man vertraut den Impfstoffen und passt sie nur und verteilt das Update mit dem Booster oder man lässt vom Impfzwang mittels 2G ab. Denn das bringt dann auch nichts.
    Der Tenor ist den Impfstoffen zu vertrauen, also was soll die neuerliche Panikmache seitens Regierung und Medien?

  2. Es war kompletter Schwachsinn und eine Panik-Reaktion der EU & Co weil man zuvor wieder Mal keinen Plan in der Schublade hatte.

    Das ausgelöste Chaos, siehe Flughäfen und den KLM Flug sprechen Bände.

    Aber schöne Grüße aus dem Western Cape, im Notfall verlängern wir unseren Urlaub gerne.

  3. Mir erscheinen die Reisebeschränkungen auch wenig plausibel. Da geht es wohl mehr darun zu zeigen „wir tun was!“. Ob das nun sinnvoll ist? Immerhin ist „gut gemeint“ das Gegenteil von „gut gemacht“.

    Eben, weil offenbar die Symptome sehr mild verlaufen, dürften schon viele Reiserückkehrer unbemerkt in ihrem jeweiligen Land angekommen sein. Ich gebe ja zu, dass völlige Abschottung durchaus wirken kann. Diesen Weg geht weltweit China als einziges Land. Mir erscheint der Preis dieses Weges zu hoch.

  4. Die Reaktion auf die Offenheit von Südafrika ist typisch für Politiker, die zuerst handeln und dann – manchmal – nachdenken. Das Ergebnis dieser Politik gegenüber Südafrika wird sein, dass andere Staaten, wenn sie eine neue Variante feststellen, kein Sterbenswörtchen darüber verlieren werden, um nicht ausgesperrt zu werden. Wir sind im Frühjahr letzten Jahres nach eine Rundreise durch Südafrika zwei Tage vor Schließung der Grenzen problemlos mit LH von Kapstadt nach Hause gekommen. Damals gab es in Südafrika überall Desinfektionsmittel, während auf den deutschen Flughäfen FRA und HAM nichts davon in Sicht war. Die Quarantäne für Geimpfte und Genesene ist völlig unangemessen. Aber solange Schreihälse wie Drosten, Lauterbach und Mongomery das Geschehen bestimmen wird nüchterne Sachlichkeit keine Rolle spielen. Ich hoffe nur, dass die Panik hier nicht noch unsere Reise nach NYC im nächsten Monat verdirbt.

    • @Norbert: ich fliege auch im Dezember zuerst nach NY, dann MIA..habe jetzt schon Bammel, was da noch kommen könnte?! Finde das persönlich richtig schlimm und traurig, da man sich eigentlich freuen sollte auf seine Reise und nicht jeden Tag in Unsicherheit leben sollte , bis man dann hoffentlich endlich im Flieger hockt! habe heute vom Reiseveranstalter eine SMS bekommen, dass die USA zwar bisher keine veränderten Reisebedingungen für EU Bürger geplant haben, aber zwischen dem 11-14.12. wird es eine „Neubewertung der Situation“ geben ( ich vermute bzgl. Impfstoffwirksamkeit gegen die Variante ?) ich bete dass alles beim Alten bleibt !!!

  5. Bevor hier mal wieder ein Aufschrei durch die Gegend halt.

    Es hat niemand etwas dagegen nach Südafrika zu fliegen.

    Es wird nur davor gewarnt das ein neuer Virus im Umlauf ist.
    Es wird aber nicht gesagt das man nicht fliegen darf.

    Und wer fliegen will soll doch fliegen. Lufthansa fliegt nach Südafrika.

    Und es fliegen mehr als genug Fluggesellschaften nach Südafrika.

    Ich habe 2 Links hier gesetzt.

    Bitte erst durchlesen und erst dann ein Urteil darüber abgeben
    https://www.wegoreise.de/fluggesellschaften-nach/za/fluggesellschaften-die-nach-south-africa-fliegen

    https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/suedafrikasicherheit/208400

  6. Bei einer Inzidenz von 25 (Stand 30.11.21) und eine R Faktor von 0,68 maßen wir uns an Afrika auszusperren? Ich würde ja verstehen wenn die Südafrikaner keinen Deutschen mehr Reinlassen, bei unserer 450 Inzidenz (Stand 30.11.)

  7. @Kati:Vielen Dank für den Hinweis zu der geplanten Neubewertung der Einreisbestimmungen. Zum Glück fliegen wir am 10.12. schon zurück. Dieses ganze hin und her und die Einschränkungen ohne wirkliche Erkenntnisse nerven. Das ist die Folge davon, dass die Politik die falschen Fachleute fragt. Eine Pandemie ist eine supranationale Epidemie. Die Fachleute dafür sind Epidemiologen nicht Virologen. Und Herr Lauterbach ist zwar Epidemiologe, aber zu lange in der Politik und aus der Wissenschaft raus.

  8. @Norbert: Ja natürlich, das Ganze Theater ist nur noch nervig, zudem es ja fast nicht mehr möglich scheint irgendwas zu planen..hatte letzen Freitag gebucht, das war ja schon nicht mehr lange hin bis zum Abflug Ende Dezember ( dachte ich mir zumindest so ) und jetzt das..Hoffe es kommt wenigstens nicht zur Quarantäne?!

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