Thai Airways muss alle Boeing 747 und 24 weitere Jets verkaufen

Thai Airways stand schon vor der Corona Krise nicht gut da, allerdings ist man nun seit neun Monaten fast komplett am Boden geblieben und dies hinterlässt bei der angeschlagenen Airline schwere Spuren. Nicht nur, dass man harte Sparmaßnahmen bei den Mitarbeitern durchsetzen muss, Thai Airways verkauft nun auch einen großen Teil der Flotte, darunter alle zehn Boeing 747-400 und 24 weitere Jets. Wenn man bedenkt, dass Thai Airways eine Flotte von nur 75 Maschinen hat, ist dies durchaus eine sehr beeindruckende Menge.

Dass man alle zehn Boeing 747-400 verkauft, hat auch zur Folge, dass es bei Thai Airways auf absehbare Zeit keine First Class mehr geben wird, denn nur noch die sechs verbleibenden Airbus A380 sind die letzten verbleibenden Flugzeuge, welche über die Luxusklasse verfügen. Wann und ob überhaupt die Super Jumbos bei Thai Airways wieder fliegen werden, ist aktuell mehr als offen.

Neben den zehn Boeing 747-400 hat Thai Airways auch folgende Flugzeuge zum Verkauf ausgeschrieben:

  • sechs Boeing 777-200
  • sechs Boeing 777-300
  • sechs Airbus A340-600
  • drei Airbus A340-500
  • zwei Boeing 737-400
  • ein Airbus A300-600

Besonders interessant sind hierbei die zwölf Boeing 777, welche die Flotte verlassen, denn hierbei handelt es sich um einen großen Teil der innenasiatischen Flotte, denn diese Flugzeuge werden nicht auf Langstrecken eingesetzt. Die 14 Boeing 777-300er, welche auf Langstrecken eingesetzt werden, wird man in der Flotte behalten.

Die Airbus A340-500/600, sowie die Boeing 737 und Airbus A300 wurden schon vor der Corona Krise aus dem Flugbetrieb von Thai Airways genommen und teilweise seit Jahren schon in Bangkok geparkt. Besonders interessant sind hier die Airbus A340, welche mit einem Alter zwischen 12 und 15 Jahren zwar noch sehr jung sind, aber aufgrund ihres hohen Treibstoffverbrauches nicht mehr eingesetzt werden.

Die Airbus A340-600 hat man viel nach Europa eingesetzt, wo sie allerdings in den letzten Jahren durch Boeing 777-300er und Airbus A350-900 ersetzt wurden. Die Airbus A340-500 wurden für ultra Langstrecken nach Nordamerika angeschafft, allerdings waren die Flüge von Bangkok nach Los Angeles nie rentabel.

Die Zukunft der der Thai First Class ist ungewiss

Die Boeing 747-400 sollten bei Thai Airways noch bis 2024 fliegen und hier auch eine First Class anbieten, welche sogar in den letzten Jahren noch ein Face Lift, hin zu First Class Suiten bekommen hat. Mit dem Wegfall der Boeing 747-400 bei Thai Airways, werden nur noch die Airbus A380 eine First Class anbieten.

Neben der Frage, wann die Airbus A380 wieder fliegen werden, ist nun auch fraglich, ob es sich für Thai Airways lohnt, eine First Class aufrecht zu erhalten, wenn man nur sechs Flugzeuge mit dieser Klasse besitzt.

Schade wäre es durchaus um die Thai Airways First Class, denn nicht nur dass man sie immer recht gut mit Meilen buchen konnte, sie war auch ein sehr angenehmes Flugerlebnis, mit dem berühmten Thai Service.

Thai Airways droht die Zahlungsunfähigkeit

Die Krise von Thai Airways hat sich in der Corona Krise massiv verschärft. So muss man nicht nur Flugzeuge verkaufen, sondern auch ein sehr radikales Sparprogramm durchziehen. Von den etwa 20.000 Mitarbeitern werden wohl etwa 5.000 entlassen und die verbleibenden Mitarbeiter werden wohl massive Gehaltskürzungen und unbezahlten Urlaub hinnehmen müssen.

Allerdings droht Thai Airways auch bei diesen scharfen Maßnahmen das Geld noch in diesem Jahr aus zu gehen, wenn man nicht vom Staat gestützt wird. Hier ist aktuell unklar, wie sich die Situation entwickelt und ob man Thai Airways in ihrer jetzigen Form saniert oder ob man die Airline tatsächlich pleite gehen lässt.

Thai Airways muss alle Boeing 747 und 24 weiter Jets verkaufen | Frankfurtflyer Kommentar

Ich bin immer gerne mit Thai Airways geflogen und mag die Airline, nicht zuletzt da ich auch Thailand sehr mag. Meine Flüge mit der Boeing 747 habe ich größtenteils in guter Erinnerung und ich habe tatsächlich schon Flüge explizit so gebucht, dass ich in der Nase der Boeing 747 bei Thai Airways fliegen kann, denn oft war dies auch schon vor Corona nicht möglich.

Das Ende des Jumbos bei Thai Airways wurde nun durch die Krise deutlich beschleunigt, allerdings könnte es nun auch für Thai Airways als Ganzes wirklich eng werden. Wie massiv das Geschäft der Airline eingebrochen ist sieht man auch daran, dass man aktuell nur acht Flugzeuge hat, welche überhaupt einsatzfähig sind.

Danke: OMAAT

6 Kommentare

  1. Die 340-600 hab ich selbst auf der Strecke MUC-BKK erlebt. Eine Zeitlang kam sie im Wechsel mit 747. Das letztere nun auch rausfällt ist schon wirklich traurig. Die Wahrscheinlichkeit nach der Krise noch mal mit einer 747 überhaupt fliegen zu können, ist gering und macht einen 4 Strahler-Fan traurig…

    • ALLE 777 kann Thai Airways gar nicht verkaufen, denn wie flöge nachher Maha Vajiralongkorn* mit all seinem Gefolge nach Bayern zum Starnberger See (via ZRH geht trotz geschlossener Grenze und Quarantäne nämlich immer) ?
      * oder: Rama X

      • Genau das habe ich auch gedacht. Für den King darf (muss!) es eigentlich nur die First Class sein, natürlich die komplette Kabine, seine Entourage vlt. Biz Class. Nur allein deswegen muss Thai diese Option doch am Leben halten, oder … ? Mit seiner eigenen 737 kann und wird er die Strecke nicht fliegen, hat er ja in der Vergangenheit meines Wissens auch nicht gemacht.

      • Es werden auch nicht ALLE 777 verkauft, sondern nur die Kurzstrecken 777. Die 14 Langstrecken 777 bleiben vorerst und es gibt ja auch noch 350er und 787 bei Thai ;).

        Übrigens hat die Thai Air Force für VIP Transporte auch einen Airbus A340-500, mit dem man durchaus die Königliche Familie um die Welt fliegen kann, wenn man will.

        Der Thai Prinz, jetzt König, ist auch gerne mal im Oberdeck der 747 geflogen, welches dann komplett gesperrt wurde. Das machte wohl aus Sicherheitsgründen mehr Sinn, als die F, welche man gerade in der Thai 747 kaum abschirmen kann.

  2. Einfach schade dass Thai keine staatlichen Hilfen bekommt. LH hat man grosszügig unterstützt. Ich bin meistens mit Thai geflogen da der Service und die Freundlichkeit der Flugbegleiter besser als bei LH waren erlaube mir dies als Vielfliegerin zu sagen.

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