Tote Hose am Airport

Der Lockdown und seine Auswirkungen. Flugreisen finden kaum noch statt, selbst an den großen Airports kann man das trotz der Bündelung auf ausgewählte Bereiche schnell erkennen. Leere Schalter, kaum Schlangen an der Kontrollspur, geschlossene Geschäfte. Noch deutlicher ist es an den Regionalflughäfen in Deutschland zu sehen. Dort sind Passagieraufkommen und Flugbewegungen teilweise zum Erliegen gekommen. Es gibt für die kommenden Wochen und Monate kaum Hoffnung auf Besserung.

Nur ein Abflug in drei Tagen

In Bremen, Leipzig/Halle, Hannover und Dresden gibt es gerade nur noch eine Handvoll Abflüge an einem Tag. Am Flughafen von Münster/Osnabrück kommen häufig nur noch 2-3 Regionalmaschinen der Lufthansa, der Rest der Anzeigetafel ist leer. In Nürnberg wird sich in dieser Woche die Lufthansa komplett zurückziehen, der Flug nach Frankfurt wird dann mindestens noch bis Februar ausgesetzt.

Die Verbindung nach München hat der Kranich schon zu Beginn der Pandemie aus dem Flugplan genommen. Schon jetzt muss man die Passagiere am Dürer-Airport beinahe suchen, nur drei Abflüge an einem Tag in dieser Woche- einer davon wurde gestrichen. Neben den Lufthansa-Lounges wird dort nun auch die Dürer-Lounge mangels Nachfrage geschlossen.

Die Aussichten für den Winter sind alles andere als rosig. Die Anbindungen an die beiden Hubs in Deutschland wurden bereits überall gekürzt oder vollständig eingestellt. Für Rostock-Laage hat Lufthansa die Zubringer jetzt für den ganzen Winterflugplan gecancelt, das gleiche Schicksal ereilte bereits Leipzig und Friedrichshafen. Am Bodensee gab es in den ersten drei Tagen dieser Woche nur einen einzigen Flug.

Zu den Drehkreuzen unserer Nachbarländer gibt auch nur noch vereinzelte Flüge. KLM/Air France, Swiss und Co haben die Frequenzen reduziert, das Fluggerät verkleinert oder die Wiederaufnahme der Zubringer immer weiter verschoben.

Zum Blumen gießen in die First Class Lounge

Kein Wunder daß viele Einzelhändler und Gastronomen ihre Geschäfte geschlossen haben um die Schäden zumindest etwas zu begrenzen. Aber nicht nur an den Regionalairports ist stellenweise Stillstand angesagt. Das Terminal 2 in Frankfurt ist samt Parkhaus schon seit Monaten außer Betrieb. In München wird zwar wieder in beiden Terminals abgefertigt, das Satellitengebäude ist aber nach wie vor gesperrt.

Lediglich einige Mitarbeiter der Bekleidungsgeschäfte haben dort die Frühjahrskollektion aussortiert. Verderbliche Waren im Duty Free oder den Restaurants mussten weggebracht werden, wann dort wieder potentielle Kunden shoppen oder auf einen Flug anstoßen weiß niemand. Die Lounges sind ebenfalls seit März außer Betrieb, es kommt nur ab und an jemand vorbei um die Pflanzen zu gießen.

Tote Hose am Airport | Frankfurtflyer Kommentar

Live-Meeting statt Geschäftsreise, Reisewarnung statt Urlaubsplanung und die Angst vor einer Ansteckung an Bord treffen die Branche hart. Für diesen Winter sieht es düster aus, Strecken die keine Chance auf Wirtschaftlichkeit haben müssen gestrichen werden. Das zieht nicht nur Auswirkungen auf die Airlines mit sich, die Flughäfen und deren Einrichtungen sind ebenfalls hart getroffen.

Allen voran die kleinen Regianalflughäfen, die schon vor der Krise zu beißen hatten. Shops, Cafés, Restaurants, Dienstleister, Mietwagenbetreiber, Flughafenhotels, Reiseveranstalter, Parkplatzbetreiber (…) reihen sich ein und fragen sich – genauso wie wir auch: Wann geht es endlich wieder bergauf?

9 Kommentare

  1. Großer Mist aus ganz anderer Sichtweise. Aktuell bräuchte ich eine japanische Tageszeitung. Wäre sogar einigermaßen egal, welche.
    Erster Versuch:Bahnhof. Normalerweise sofort ein Treffer. Nix, zumindest gibt es überhaupt Zeitungen. Dann auf zum Flughafen. Da sind dann die Zeitungsstände gleich ganz geschlossen. Jetzt nicht in Osnabrück oder Memmingen. MUC.

      • Vielleicht.
        Aber die Welt ist wirklich lustig. Ich dachte, fragst Du einmal ein japanisches Restaurant. Dort möchte man ja sicher Nachrichten aus der Heimat lesen.
        Ja, möchte man. Und ist früher zum Bahnhof gegangen …
        Die haben jetzt selber nichts.

        Aber das Schicksal der Welt hängt beileibe nicht dran, der Zusammenhang war halt lustig.

        • Ich hätte noch eine Japan Times rumliegen. Ist zwar vier/ fünf Wochen alt, aber ungelesen, da ich im Flugzeug in zwölf Stunden tatsächlich keine Zeit zum Lesen fand, aufgrund genialem NH F-Service. Soll aber wahrscheinlich aktuell sein?

    • Jetzt hab‘ ich aber wirklich etwas nicht verstanden: Es geht da um geschlossene Geschäfte und leere Airports, weil niemand fliegen will, und das grösste Problem in MUC ist: Es gibt keine Japanischen Zeitungen zu kaufen !! Ist halt Bayern !! Vielleicht weiss Hubert ohne Staller weiter ?

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