Treibstoffmangel: Lufthansa und Swiss können nicht non stop von Johannesburg nach Europa fliegen

Eine Boeing 747-400 der Lufthansa. Symbolbild

Vor einigen Jahrzehnten war es üblich, dass man auf dem Weg von Südafrika nach Europa eine Reihe von Stops einlegen musste, da die Flugzeuge einfach nicht die Reichweite hatten, um den gesamten Kontinent zu überqueren. Heutzutage sieht dies aber ganz anders aus und wenn man aus technischen Gründen nicht in der Lage ist, non stop von Johannesburg nach Europa zu fliegen, dann ist dies durchaus eine Nachricht wert.

Genau solch ein Problem haben aktuell Lufthansa und Swiss, sowie alle anderen Airlines, welche den Flughafen der südafrikanischen Metropole Johannesburg anfliegen. Non stop Flüge nach Europa sind aktuell nicht möglich, denn an dem Airport herrscht Treibstoffmangel. Lufthansa und Swiss planen daher die Flüge von Johannesburg nach Europa über Windhoek in Namibia, bzw. in Durban in Südafrika.

Dabei fliegen die Flugzeuge mit etwas mehr Treibstoff aus Europa nach Südafrika, um auf dem Rückweg ohne Nachtanken in Südafrika nach Europa zu fliegen.

Bei dem Zwischenstopp in Windhoek oder Durban müssen die Passagiere nicht aussteigen, dennoch verlängert sich die Reisezeit drastisch auf über 13 Stunden. Dabei bevorzugen Lufthansa und Swiss wohl den Tankstop in Durban, denn hier ist der Umweg kürzer, als über Windhoek, was man auch schon genutzt hat.

Aktuell geht man davon aus, dass man bis Ende Mai diesen Umweg fliegen muss, da die Airlines aus Europa die Treibstoffversorgung in Johannesburg als unsicher einschätzen und man vermeiden will hier stecken zu bleiben.

Die Behörden in Südafrika versichern dagegen, dass man die Treibstoffversorgung in Johannesburg wieder sichergestellt hat und das es nur kurzfristig Unterbrechungen in den Lieferketten waren. Man ruft die Airlines auf, vor allem von drastischen Maßnahmen Abstand zu nehmen, wie z.B. dem kompletten Streichen der Flüge nach Südafrika.

Aktuell fliegen quasi alle Airlines aus Europa solche zusätzliche Tankstopps auf dem Rückweg oder man hat die Flüge nach Johannesburg sogar komplett gestrichen.

Treibstoffmangel: Lufthansa und Swiss können nicht non stop von Johannesburg nach Europa fliegen | Frankfurtflyer Kommentar

Es ist wahrlich ein ungewöhnlicher Vorgang, dass es in Johannesburg nicht mehr genug Treibstoff gibt, um zuverlässig alle Flugzeuge zu betanken. Die Airlines aus Europa gehen daher auf Nummer Sicher und fliegen einen Tankstop auf dem Rückweg, was zwar ohne Zweifel unangenehm ist, aber immerhin die Flüge sicherstellt.

Ich bin gespannt wie lange man diesen Tankstopp in Kauf nehmen muss und ob Südafrika die Situation wirklich schon wieder unter Kontrolle hat.

Danke an Alex für den Hinweis. 

5 Kommentare

  1. Johannesburg ist erst der Anfang. Mal abwarten, wie die Situation in ein paar Monaten aussieht. Dann wird man erkennen, was passiert wenn man sich auf Geheiss an fragwürdigen Aktionen beteiligt, aus denen man sich besser herausgehalten hätte.

      • Ja ist tatsächlich ein Problem mit der Pipeline und kein Problem mit Russischem Öl. BTW: Russisches ÖL lässt sich recht einfach auf dem Weltmarkt ersetzen. Bei Gas ist es etwas komplizierter, vor allen für Deutschland, aber auch dass ist möglich…. Alles eine Frage des Preises.

        • Ich finde es sehr interessant, dass Desertec jetzt neu geboren wird. O.K., es war nie richtig tot, aber die ursprüngliche Idee der solarthermischen Kraftwerke ist freilich schon endgültig gestorben.

          Ganz neu ist die Idee via Photovoltaik Wasserstoff zu erzeugen, den zu speichern und über Pipelines anstelle von Hochspannungsleitungen zu übertragen nicht.

          https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kann-Afrika-billigen-Oko-Wasserstoff-liefern-article22650033.html

          Aber jetzt hat das Projekt einen richtigen Schub erhalten und so weit ich die Zahlen verstehe, scheint sich die Sache auch wirtschaftlich zu lohnen. Und die notwendigen Elektrolysezellen werden seit kurzem tatsächlich in Serie gebaut.

          Ein paar Aspekte sind auf den ersten Blick echt lustig zu lesen. Die Solarpanels müssen beispielsweise wäremisoliert werden. In der Wüste!
          Ist aber logisch, sobald man in die Details geht. Nachts wird oft der Taupunkt unterschritten und dann würde ohne Isolierung feiner Staub auf der feuchten Oberfläche haften bleiben.

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