United MileagePlus erschwert das Erreichen eines Vielfliegerstatus bei Partnerairlines

United gehört zu einem der ersten Besteller des A321XLR und muss nun wohl länger darauf warten. Foto: Airbus

Als erste große Airline hat United Airlines letztes Jahr beschlossen, dass man einen Vielfliegerstatus nicht mehr über viele geflogene Flüge erreicht, sondern über den Umsatz, welchen man bei der Airline macht. Hierbei ist es grundsätzlich möglich, dass man mit nur einem sehr teuren Flug einen Status bei United Airlines erreicht.

Wie aber bei jedem umsatzbasierten System, braucht auch MileagePlus hier jede Menge Ausnahmen, denn nicht immer kann man den Flugpreis, welcher bezahlt wurde, auch bestimmen. Hierfür müsste man tief in die Systeme der Partner eingreifen und daher vergibt man die Premier Qualifikation Points (PQP), bei welchen der Punkt einem Dollar Umsatz entspricht, bei Tickets von Partner Airlines weiterhin nach der geforderten Distanz.

Nun hat man bei MileagePlus beschlossen, dass man das Erreichen eines Vielfliegerstatus mit Partnerairlines deutlich erschwert, denn man führt eine maximale Summe an PQP ein, welche man bei einem Flug mit Partnern erhalten kann. Die neuen Regeln gelten übrigens für Flüge, welche ab dem 29. April gekauft und nach dem 1. Juli durchgeführt werden.

Bei dieser kurzen Frist der Anpassung, kann man davon ausgehen, dass MileagePlus diesen Schritt für dringend nötig ansah, denn aktuell war es oft günstiger mit Partnern, als mit United Airlines selbst zu fliegen, wenn man einen Status bei United erreichen wollte, was natürlich nicht im Sinne eines Vielfliegerprogrammes ist.

Wie erreicht man einen Status bei MileagePlus seit 2020

Seit diesem Jahr vergibt Mileage Plus keine Statusmeilen mehr, sondern Premier Qualifikation Points (PQP), wobei ein PQP einem US Dollar Ticketpreis entspricht. Dabei wird der Status direkt an den Umsatz gekoppelt, allerdings ist die Hürde bei vielen Segmenten ( so genannte PQF) etwas niedriger, als wenn man einfach nur teuere Tickets kauft. Damit schafft man noch einen kleinen Bogen hin zu einem Vielfliegerprogramm, wobei MileagePlus hierdurch ohne Zweifel ein Vielzahlerprogramm geworden ist. Einigen Business Traveller kommt dies allerdings auch sehr entgegen.

Dabei werden PQP nur nach dem Umsatz berechnet, wenn man das Ticket auch von United Airlines hat ausstellen lassen, also mit 016er Ticket Stock. Wenn eine andere Airline das Ticket ausgestellt hat, wird weiterhin das alte System zum berechnen der Prämienmeilen (in Abhängigkeit der Buchungsklasse und Distanz) herangezogen und durch einen Faktor von fünf oder sechs geteilt, je nachdem ob die durchführende Airline ein bevorzugter Partner ist oder nicht.

Bevorzugte Partner, bei denen man mehr PQP erhält sind meistens enge Joint Venture Partner von United Airlines:

  • Air Canada
  • Air China
  • Air New Zealand
  • All Nippon Airways
  • Austrian Airlines
  • Avianca
  • Azul Brazilian Airlines
  • Brussels Airlines
  • Copa Airlines
  • Eurowings
  • Lufthansa
  • SWISS International Airlines

Wer zum Beispiel in der Lufthansa First Class von Frankfurt nach Los Angeles fliegt, sammelt bei United Airlines Mileage Plus 2.322 PQP pro Flug. Allerdings wird man diesen Wert ab dem 1 Juli auf 1.500 PQP pro Flug bei bevorzugten Partnern und 1.000 Punkten bei allen anderen Partnern kappen.

In vielen Fällen wird es die Passagiere nicht wirklich berühren, aber besonders lange Flüge in hohen Reiseklassen bei Partnern können hier benachteiligt werden.

United MileagePlus erschwert das Erreichen eines Vielfliegerstatus bei Partnerairlines | Frankfurtflyer Kommentar

Es wirkt wie ein etwas sehr kleinlicher Schachzug von United Airlines, allerdings schließt es tatsächlich eine Lücke im System, denn man konnte z.B. mit günstigen Angebotstickets von Lufthansa in der First Class ab dem Ausland für 2.800 Euro nach Asien fliegen und hiermit schnell über 6.000 PQP sammeln. Bei einem umsatzbasierten System ist dies natürlich ein ungünstiger Zustand.

United möchte damit die Passagiere aber sicher auch dazu motivieren, bei United selbst zu buchen und damit in den meisten Fällen auch Flüge mit United Airlines. Am Ende des Tages soll MileagePlus die Passagiere dazu bringen mehr mit United zu fliegen und dies schafft man mit dem neuen System wohl durchaus. Dass Partner hier einen Sweetspot im System zum Statuserwerb darstellen, passt einfach nicht ins Programm.

Danke: Meilenoptimieren

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.