US Airlines bauen 40% der Sitze aus wegen Pilotenmangel

Personalmangel ist wohl das Wort des Jahres 2022 in der Luftfahrt und inzwischen ist die Knappheit so groß, dass man sehr kreative Wege geht um dieser zu begegnen. So baut die US Regionalairline Skywest, welche hunderte von Regionaljets für Delta Airlines, United Airlines, American Airlines und Alaska Airlines betreibt, aus ihren Canadair CRJ 200 20 der 50 Sitze aus, um so einfacher an Piloten zu kommen.

So sieht es zumindest ein Plan vor, welchen man nun vorgelegt hat und die Airline hat hierfür extra eine Tochterfirma gegründet, welche dann die CRJ 200 mit nur noch 30 Sitzen betreiben soll. Dabei sollen die neuen Flugzeuge ab Oktober 2022 einsatzbereit sein und bis 2023 will man diese neue Flotte mit weniger Sitzen auf etwa 20 Flugzeuge ausbauen.

Hintergrund dieses Schrittes ist die 1.500 Stunden Regelung in den USA, welche verlangt, dass ein Berufspilot mindestens 1.500 Flugstunden haben muss um ein Passagierflugzeug mit mehr als 30 Sitzen zu fliegen. Erfahrene Piloten sind aber in den USA gerade extreme Mangelware, sodass man hofft hier mit einigen jüngeren Piloten, welche als 1. Offiziere arbeiten, dass System zu entlasten.

Zu normalen Zeiten sammeln junge Piloten die benötigten 1.500 Flugstunden meist als 3. Pilot auf Linienflügen oder auch als Copilot auf Business Jets. Letzteres ist ein sehr beliebter Berufseinstieg für Berufspiloten in den USA, aufgrund der 1.500 Stunden Regelung, wenn man nicht gerade aus dem Militär kommt.

Für die Passagiere wäre so ein CRJ 200 mit nur 30 Sitzen sicherlich eine sehr angenehme Option, denn man muss die Sitze auch tatsächlich physisch ausbauen, sodass man den Sitzabstand wohl signifikant erhöhen wird. Dauerhaft wird diese Lösung aber nicht sein und man wird so schnell wie möglich versuchen zusätzliche Piloten zu bekommen, zumal die CRJ 200 ab 2023 sowieso ausgemustert werden sollen.

US Airlines bauen 40% der Sitze aus wegen Pilotenmangel | Frankfurtflyer Kommentar

Aktuell braucht es Kreativität um die Personalnot in der Luftfahrt zu lösen und gerade in den USA ist das System gerade kurz vor dem Zusammenbruch, denn Airlines können ihre Flugpläne nicht aufrecht erhalten und müssen regelmäßig Flüge streichen.

Dabei hat sogar schon der Verkehrsminister der USA die Airline CEOs zu einem Krisengipfel nach Washington zitiert, da man die aktuelle Situation auch politisch als problematisch ansieht. Schauen wir wie sich die Lage entwickelt, aktuell wird in den USA extrem viel gereist, bei gleichzeitig sehr knappen Kapazitäten.

1 Kommentar

  1. Bei solch windigen Metthoden ist es nur eine Frage der Zeit bis es wieder zu haarstäubenden Unfällen in den USA kommt, weil völlig unerfahrene überarbeitete Piloten schwerwiegende Fehler machen und sich nicht trauen zu sagen, dass sie der Situation nicht mehr gewachsen sind.
    Hatten wir das nicht alles schon mal vor gut 20 Jahren als irgendwelche billigen Subairlines wie Pilze aus dem Boden sprießen und Fliegen in den USA zum Ramschgut wurde?
    Na herzlichen Glückwunsch. Da bleibt man dann doch lieber sicher am Boden.

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