Wizz Air plant ferne Ziele anzufliegen

Foto: Airbus

Der ungarische Billigflieger Wizz meldet einen Erfolg nach dem anderen. Die hauptsächlich in Osteuropa operierende Gesellschaft wächst kontinuierlich und verzeichnet Rekordgewinne. In Ungarn ist es bereits die größte Airline, in Rumänien sogar Marktführer noch vor der Staatsairline TAROM. In Wien baut Wizz Air ihr Engagement aus und bereitet Austrian Airlines Sorgen, die Lufthansa-Tochter hat auch wegen der harten Konkurrenz gravierende Sparmaßnahmen eingeleitet.

Die Flotte der Ungarn wächst, insgesamt 109 Airbus-Maschinen betreibt die Gesellschaft aktuell. In den Büchern stehen bei dem Flugzeugbauer weitere 272 Flugzeuge, darunter auch 20 Einheiten des Airbus 321 XLR. Doch was hat der Billigflieger damit vor?

Wizz Air plant ferne Ziele anzufliegen | Möglichkeiten

Der stellvertretende Chef der Airline Stephen Jones sagte ATW Online gegenüber, dass er viele Einsatzmöglichkeiten auf Strecken bis zu zehn Stunden Flugzeit sieht. Aktuell umfasst das Netzwerk neben dem Kernmarkt in Mittel- und Osteuropa auch die Kanarischen Inseln, Astana in Kasachstan, Reykjavik in Island und Dubai. Diese Punkte könnten in Zukunft dann miteinander verbunden und neue Märkte erschlossen werden.

Zu den Favoriten zählen auch London-Dubai, der Lowcoster will in den Emiraten in Zukunft sogar eine eigene Basis etablieren. Aktuell operiert Wizz insgesamt von 28 solcher Basen in 15 Ländern. Doch die Reichweite der A321XLR lässt noch viele weitere Möglichkeiten zu. Direktverbindungen von Europa nach Indien stehen bei den Ungarn ganz oben auf der Wunschliste.

Wizz Air plant ferne Ziele anzufliegen | Billigflieger und Langstrecke

Die Langstrecke ist bei Billigfliegern bisher eine sehr wackelige Angelegenheit. Hindernisse wie behördliche Auflagen, längere Transitzeiten, Kosten für Unterbringung der Crews und die stärkere Abhängigkeit vom Ölpreis stehen dem Vorhaben im Weg. Ryanair-Chef O’Leary sieht noch in diesem Winter das Ende der Norwegian, die sich mit der Langstrecke schwer tut. Dem Billigflieger aus Norwegen könnte das gleiche Schicksal wie der isländischen WOW bevorstehen.

Netzwerkairlines können es leichter verkraften, ein Kontingent an Sitzplätzen zu identischen Bedingungen wie ein Billigflieger auf Langstrecken anzubieten. Die Mischkalkulation ermöglicht ihnen entsprechende Optionen. Entscheidend ist der Kostenfaktor und damit auch das Fluggerät. Wizz könnte es mit dem Airbus 321XLR schaffen im Radius von acht bis zehn Stunden Flugzeit profitabel zu sein. Ob dann Städte in Europa beispielsweise mit Indien ohne Umsteiger etabliert werden können, bleibt fraglich.

Wizz Air plant ferne Ziele anzufliegen | Frankfurtflyer Kommentar

Wizz Air hat bisher vieles richtig gemacht, ist stetig gewachsen und bedient auch viele kleine Städte im europäischen Ostblock. Das Streckennetz des Billigfliegers ist jetzt schon beachtlich, die Pläne für die Zukunft sind ambitioniert. Im jahr 2027 wollen die Ungarn 300 Flugzeuge betreiben. Ob es gelingt die Langstrecke zu etablieren steht in den Sternen, der neue A321XLR könnte die Revolution sein.

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