Die Economy Class illustriert den Untergang der Lufthansa

Wir sind, waren und werden immer eine führende Premium Airline sein! Dies schrieb vor einigen Wochen der Lufthansa CEO, Carsten Spohr, an seine Mitarbeiter in einem für CEO Verhältnisse schon fast emotionalen Brief, in welchem man auch Fehler eingestand und feststellte, dass man an der ein oder anderen Stelle zu viel gespart hat.

Nun diese Analyse des Lufthansa Vorstandes ist sicherlich korrekt, allerdings habe ich Zweifel, dass ihm wirklich bewusst ist, wie kaputt man das Unternehmen bereits gespart hat und das, obwohl die Lufthansa einmal auf einem sehr guten Weg war und dies unter genau diesem CEO, Carsten Spohr, der aus Lufthansa die beste Airline der westlichen Welt machen wollte.

2015 hat man damit begonnen, bei Lufthansa Aufwertungen im Service vorzunehmen und hier ist auch tatsächlich einiges passiert. Der Ansatz des Lufthansa CEOs war hierbei aus meiner Sicht durchaus der Richtige:

Wir müssen beim Service aus Sicht unserer Kunden zumindest so viel besser sein, wie wir wegen unserer höheren Kosten teurer sein müssen!

Auch wenn die inzwischen zu recht wieder eingebüßte 5 Sterne Bewertung von Lufthansa sicher immer sehr kontrovers diskutiert werden konnte, ist man inzwischen leider in vielen Bereichen weit weg davon eine führende Premium Airline zu sein.

Auf unserem großen Frankfurtflyer 4-4-4 Trip, bei welchem wir alle Serviceklassen der Lufthansa auf dem selben Flug getestet haben, konnte Lufthansa je nach Klasse nur noch solide oder sogar eher schwach abschneiden.

In unserer abschließenden eigenen Sterne Bewertung der Lufthansa, ist man hier auch nur noch in der First Class noch im Premium Bereich der 5 Sterne, auch wenn es in der Luxusklasse kleine Schwächen gab. Je niedriger die Serviceklasse, desto schlechter wurden die Bewertungen leider.

  • Lufthansa First Class: 5 Sterne (gerade noch)
  • Lufthansa Business Class: 3,5 Sterne
  • Lufthansa Premium Economy Class: 3,5 Sterne
  • Lufthansa Economy Class: 2,5 Sterne

Frankfurtflyer 4-4-4 Review: Lufthansa Business Class | Im Oberdeck der Boeing 747-8

Dramatisch ist diese Situation vor allem deswegen, da in der First Class weniger als 1 Prozent aller Lufthansa Passagier reisen und dort wo die meisten Gäste Platz nehmen, nämlich in der Economy Class, illustriert man den Untergang der Lufthansa leider sehr deutlich.



Ich schreibe dies so deutlich, da ich auf meinem letzten Flug in der Lufthansa Economy Class in der Boeing 747-8, welcher tatsächlich der erste seit einiger Zeit war, regelrecht schockiert war, was der Kranich hier noch bietet. Dabei sind es oft auch Kleinigkeiten, die man einfach weggespart hat und die das Flugerlebnis teilweise schon unangenehm machen.

Dabei war die Lufthansa Economy Class auf Langstrecken vor nicht all zu langer Zeit ein wirklich gutes Produkt, wenn auch nicht so gut wie es der Lufthansa Vorstand gesehen hatte, denn er sagte einmal, die Lufthansa Economy Class sei die beste Economy Class der Welt.

Auch wenn diese Bewertung sicherlich sehr hoch gegriffen ist, insbesondere wenn man einmal in der Economy Class von Asiana, JAL, ANA oder auch Korean Air geflogen ist, welche zurecht 5 Sterne haben (etwas was die Lufthansa Economy Class übrigens nie hatte), war man durchaus vorne mit dabei.

Inzwischen ist man leider in der Economy Class auch hinter das Mittelmaß zurückgefallen und dies ist nicht nur ein Sparsamkeitsproblem, sondern leider auch ein Philosophie Problem, denn gerade auf den „billigen Plätzen“ scheint gerade jedes noch so absurde Mittel Recht zu sein, um ein paar Euro einzusparen.

Dabei hat die Lufthansa Economy Class durchaus Potenzial, denn wenn mir etwas Positives in meiner Review aufgefallen ist, dann, dass die Sitze und die Kabine durchaus noch hochwertig sind. Diese stammen nunmal auch aus der 5 Sterne Ambitionen Zeit der Lufthansa. Mit einer guten Polsterung und tatsächlich gutem Sitzabstand kann man hier punkten. Nur beim Entertainment muss man dringend nachbessern, wobei eine große Auswahl an Filmen und Serien auch wieder Geld kostet.

Leider hört es hier auch schon mit dem Lob auf und Lufthansa hat in der Economy Class zusammen gespart, was man zusammen sparen kann. Hier einmal ein paar Beispiele, was man in den letzen drei Jahren gestrichen und verändert hat.



Keine Auswahl beim Essen mehr!

Aus Chicken/ Beef or Pasta wurde nun „Pasta or pass“ und dabei ist die angebotene, immer gleiche Pasta mit Tomatensauce auch alles andere als hochwertig. Vermutlich ist es das mit Abstand günstigste warme Gericht, was die Catering Firma liefern kann.

Der angefrorene Salat und das kleine, trockene Stück Kuchen zum Dessert runden dann das traurige Bild ab.

Wirklich traurig wird es dann aber, wenn man beim zweiten Service vor der Landung nun anstelle eines kleinen, warmen Essen, nur noch ein „wertiges Sandwich“ angeboten bekommt. Was auch immer daran „wertig“ sein soll, kann wohl nur die Marketing Abteilung noch erklären, bei den Passagieren ist diese Mahlzeit inzwischen mehr als durchgefallen.

Maximal abgesteckter Getränkeservice! 

Gerade bei den Getränken konnte Lufthansa auf der Langstrecke in der Economy Class immer punkten, aber auch das ist nun vorbei. Kostenlos gibt es nur noch Softdrinks, Saft, Wasser, Bier und Wein, sowie Sekt. Spirituosen müssen nun entweder gekauft werden oder es gibt sie einfach nicht, da sie nicht geladen wurden.

Dabei hat man aber vor allem auch die Anzahl der regulären Getränkerunden reduziert. So gibt es einen Cocktail Service (ohne Cocktails), bei welchem man sich sogar die Salzbrezeln weggespart hat und einen Getränkewagen vor dem Essen.

Den sonst übliche Kaffe und Tee Service nach dem Essen, inkl. dem aktiven Angebot eines Digestifs in Form eines Baileys oder Cognac gibt es einfach nicht mehr.

Dabei zeigt mir letzteres vor allem, wie wenig Lufthansa in der Economy Class noch Gastgeber sein will. Man setzt eher auf „einfach ankommen“, was ein fatales Signal ist und die Kunden sicherlich auch nicht dazu bewegt, beim nächsten Mal auch nur einen Cent mehr für einen Lufthansa Flug auszugeben.



Und wenn wir gerade bei den Getränken sind, hier hat sich Lufthansa in der Economy Class vor drei Jahren noch in einer außergewöhnlichen Art und Weise als Gastgeber präsentiert. Nicht nur, dass man während des gesamten Fluges in der Bordküche Bier, Wein, Softdrinks und auch einen Cocktail bekommen hat, wenn man danach fragte, man hat auch aktiv während des Service extra Getränke angeboten.

So sind während der Mahlzeiten immer Flugbegleiter mit Wasser und auch mit Wein durch die Kabine gekommen um aktiv nachzuschenken. Auch nach dem Kaffee und Tee Service wurde dies mit Kaffee und Tee noch einmal wiederholt. Dieser Service wurde nun offiziell eingestellt.

Nicht dass jemand in der Lufthansa Economy Class Gefahr laufen würde zu verdursten, aber vielmehr war dieses aktive Anbieten von einem Refill beim Wein, Wasser oder Kaffee in meinen Augen ein Zeichen der Gastfreundlichkeit, welche es nun einfach nicht mehr gibt.

Dass man inzwischen auch auf das „Safttablett“ verzichtet, mit welchem man alle 90 Minuten nach den Mahlzeiten durch die Kabine gekommen ist und aktiv Saft und Wasser anzubieten, sollte nun auch niemanden mehr überraschen.

Wegfall der Kleinigkeiten 

Dass man absolut keine Snacks mehr in der Economy Class an Bord hat, die man den Passagieren zwischen den Mahlzeiten anbieten kann, rundet das Bild nun wirklich ab. Hier gab es früher immer reichlich Salzbrezeln, Cracker oder auch Schokoriegel in den Bordküchen, für den kleinen Hunger zwischendurch.

Dass man hier absolut nichts mehr anbietet, schockiert mich immer noch und zeigt wie egal den Verantwortlichen diese Reiseklasse zu sein scheint. Jedem sollte doch klar sein, dass ein hungriger Passagier ein unglücklicher Passagier ist und eine kleine Süßigkeit oder etwas zum Knabbern während man einen Film schaut, kann die Laune enorm heben.

Ob man bei Lufthansa wirklich der Meinung ist, dass man sich mit den wenigen Cent, die man hier pro Passagier einspart, gesundstoßen kann, entzieht sich meines Kenntnisstands. Möglicherweise will man auch so den Verkauf von Premium Snacks aus dem Buy on Board Sortiment puschen (welches man auf über 50% der Langstrecken nicht an Bord hat), aber eine gute Idee ist es mit Sicherheit nicht!



Auch die heißen Tücher in der Economy Class waren bei Lufthansa immer etwas, das die Airline vom Rest abgehoben hat und dieser Service in der Economy Class kommt durchaus aus der Welt der 5 Sterne Airlines (welche man ja nun nicht mehr ist).

Dass die Kopfhörer nun gegen deutlich billigere Versionen getauscht wurden ist wohl das einzige wo ich noch sage „hier folgt man wirklich dem Trend“, denn eigentlich bringen die meisten Passagiere selbst Kopfhörer mit.

Sparen am Personal ist die Mutter allen Übels!

Eigentlich sollte man nun meinen, dass man all diese Dinge sehr schnell abstellen und binnen weniger Tage auch wieder zum Service von vor drei Jahren zurückkehren könnte, allerdings gibt es hier ein entscheidendes Problem. Man hat kein Personal!

Dabei fliegt man seit Corona ganz standardmäßig mit einer sogenannten „minimum Crew“, welche den Flug zwar absolut sicher durchführen kann, aber man hat einfach weniger Flugbegleiter an Bord, was auch bedeutet, dass man den alten Service nicht mehr 1 zu 1 wiedergeben kann.

Guter Service ist eine personalintensive Angelegenheit und mir hat einmal ein Sternekoch gesagt, dass er mit 8 Mann in der Küche und 8 Mann im Restaurant gerade einmal 32 Plätze im Restaurant in dem Service betreiben kann, welchen er sich als guten Service vorstellt.

Solch einen Personalschlüssel kann man in der Economy Class sicherlich nicht erwarten, aber das Streichen von einem Flugbegleiter spart der Airline viel Geld, führt aber zwangsläufig zu deutlich schlechteren Service.

Strahlende, entspanne Crews sind in der Lufthansa Economy Class selten geworden. Hier wird inzwischen im Akkord gearbeitet. Foto: Lufthansa

Die Economy Class illustriert den Untergang der Lufthansa | Frankfurtflyer Kommentar

Es ist noch nicht so lange her, da habe ich vielen Reisenden die Lufthansa Economy Class gerne und mit voller Überzeugung empfohlen. Leider ist dies nicht mehr der Fall und inzwischen muss ich sogar oft abraten, denn es gibt auf fast jeder Strecke einfach bessere Optionen.

Eigentlich sollte man meinen, dass die Probleme der Lufthansa Economy Class ein „Easy Fix“ sind, denn etwas mehr in Catering investieren und den alten Service wieder herstellen sollte eigentlich nicht so schwer sein. Dabei unterschätzt man die Bedeutung des fehlenden Personals und der reduzierten Crew. Zwar kann man ganz klar noch deutlich am Service der Economy Class optimieren, aber es wird ein dauerhaftes Problem der Lufthansa Economy Class sein, das man für wirklich guten Service zu wenig Flugbegleiter hat.



Der Lufthansa Vorstand hat versprochen, dass man nun die Krise hinter sich lässt und wieder investieren will. Auch die Economy Class soll wieder aufgewertet werden und ich bin sehr gespannt, was dies im Detail bedeutet. Die Rückkehr der Salzbrezeln?

Es wird wohl noch eine Zeit dauern, aber vielleicht besinnt man sich irgendwann wieder auf die alte Idee eine Premium Airline mit Führungsanspruch zu sein. Zumindest von der Grundidee wäre es die absolut richtige Einstellung und spätestens ab 2023 will man ja alle Klassen kräftig investieren. Schauen wir mal was hier kommt. Ich bin einfach optimistisch, denn zumindest in der Economy Class kann es fast nicht mehr schlechter werden.

Das große Problem bleibt aber, man hat das Personal als den Teil identifiziert, welcher im Unternehmen mit das größte Einsparpotenzial hat. Dieser Trend hat schon vor Corona angefangen und bietet sicherlich viel Stoff für weitere Beiträge, aber dass es keine gute Idee war, sieht man spätestens jetzt.

31 Kommentare

  1. Mit Ausnahme der aus meiner Sicht völlig überbewerteten Streichung von Cocktails und Spirituosen kann ich der Einschätzung der EC bei LH nur zustimmen. Die Kopfhörer sind eine Katastrophe und diser mindrwertige Murks wird sogar in der PE angeboten. Der LH Vorstand sollte zur Strafe ein halbes Jahr lang nur noch EC fliegen und im Wechsel zu den Flügen als Passagier auch im Service tätig werden. Damit das Ganze auch einen Lerneffekt auf die überbezahlten weil schlechte Qualität abliefernden Manager hat, sollten sie zusätzlich am EC Schalter Schlange stehen und, wieder im Wechsel, auch am Schalter arbeiten, sich in die Schlange in der Sicherheitskontrolle(nicht die Fast Lane) und in der Gepäckabfertigung betätigen. Personal verursacht nicht nur Kosten, sondern bringt durch Servicequalität auch Erträge und wenn man den Service gut macht, dann sind die Erträge wesentlich höher als die Einsparungen durch Streichungen. Die Kostenrechner sollten mal aus ihren zahlenwerken hochgucken, das Büro verlassen und sich vor Ort mit der Realität vertraut machen. Auch wenn die LH eine sehr strake Markstellung hat, kann dass schneller vergehen als man denkt. Zumal die LH Töchter teilweise deutlich besser sind und es noch andere Marktteilnehmer gibt, die durchaus attraktiv sind. Man denke nur an die Dynamik bei Condor.

    • Ich sehe die Cocktails genau so wie den Kaffee/Tee Service. Die werden von nicht jedem Passagier genommen und die meisten trinken wenn eh Bier oder Wein, ABER es ist ein Zeichen der Wertschätzung, dass man es überhaupt an Bord hat. Und auf einem Abendflug vielleicht einen Gin&Tonic oder Campari Orange, dass macht bei vielen Passagieren einfach ein wohliges Gefühl.

  2. Grosse Teile der Branche sind ruiniert, es lässt sich nicht anders sagen.Sicherlich hat Covid hier schwer zugesetzt. Ich bin lange nicht mehr Langstrecke Eco geflogen, aber auf dem dicht gedrängten Nordatlantik-Markt herrscht nochmal eine andere Wettbewerbssituation, in der LH immer unter den Top 3 war, in Eco.
    Ich vermute auch das Bonussystem im Topmanagement braucht andere Anreize um wirklich was zu verändern.Als Aktienunternehmen sicherlich spannend was die Gestaltung angeht. Man darf gespannt sein wie die in Teilen betriebsblinde Führungsmannschaft den Karren aus dem „Dreck“ ziehen soll.Ich wäre für eine neue Gerneration im lead!
    Schaun wir mal😉
    #safetravels

  3. Sehr gut auf den Punkt gebracht. Des Weiteren wurden die ie Zitronen auch gestrichen!

    Ich bin (leider) auch nicht mehr bereit für die Lufthansa mehr Geld auszugeben.
    Mein letzter AA Flug in der Economy war überraschend gut. Das liegt aber daran, dass man nach einem Lufthansa Economy Flug so gut wie keine Ansprüche mehr hat…

    Die Lufthansa ist in der Economy ein durchaus guter LCC.

    • Die Zitronen sind wieder an Bord.

      Aber JA! Die US Airlines sind inzwischen alle besser als LH in der ECO. Da wurde auch investiert in die Kabine (auch wenn eng) und man will hier vernünftigen Service bieten.

  4. Das beschreibt einfach alles.
    Bei KLM habe ich hinten eine Snackbar wo ich mir vom Schokoriegel bis hin zum Eis nehmen kann was ich will. Bei LH muss ich jetzt dafür zahlen, falls es vorhanden ist.
    Früher hat man über Fluggesellschaften wie Iberia die Nase gerümpft. Jetzt ist es umgekehrt.
    Die Aufwertung muss schnell beginnen. Bessere Qualität des Caterings sowie die Auswahl zwischen Chicken und Pasta muss wieder her. Das sollte auch mit dem vorhandenen Personal machbar sein.
    Ebenso das man in einer Galley wieder Snacks und Getränke zur Selbstbedienung müsste schnell und unkompliziert machbar sein.

    Meiner Meinung nach hat CS es zu weit getrieben und sollte sich verabschieden.

  5. 5 Sterne bei der First Class? Das sehe ich nur, wenn die Bewertung bis 8 oder 10 geht. Das Bordprodukt hängt mal mindestens 5 Jahre der Konkurrenz hinterher. Manche Business-Class der Konkurrenz ist besser als die First-Class im 747-8.

        • Ne! ANA The Room ist knapp 1,80Meter lang das Bett und verschachtelt und die SQ Business ist auch keine First! Nur weil die Sitze riesig aussehen, sind sie nicht besser als eine Frist.

        • „The Room“ ist eher eine Box wenn man die durchschnittliche Körpergrößen von Europäern anlegt. SQ C am Bulkhead ist vom Sitz her aber schon dicht dran.

          • The Room ist grundsätzlich der QSuites Sitzes (mit weniger Abstand und anderer Verkleidung), geflogen bin ich The Room Selbst noch nicht, aber die berichte lassen mich nicht glauben, dass man hier an eine F ran kommt.

            Der Schlafkomfort (und dass ist ja alles worum es geht) ist auch in der Bulkhead von SQ nicht besser oder auch nur im Ansatz Gleichwertig einer F. Dass habe ich mehrfach probiert.

            Es sind beides SEHR gute Business Class Produkte, aber zu sagen sie sind wie eine First ist einfach so überzogen wie wenn man sagt, es gäbe eine Premium Eco die so gut wie die LH Business ist.

            Man kann an den Produkten sicherlich Kritik üben, aber überzogene Vergleiche steigern nicht gerade die Glaubwürdigkeit.

      • Hallo Christoph,

        Juergen hat Business Class (insgesamt) mit der First class der Lufthansa (insgesamt) verglichen, so
        a) warum lenkst du die Diskussion auf den Sitz. zu einem Produkt gehört mehr dazu und …
        b) warum reduzierst Du den Sitz dann im nächsten Schritt auf den Schlafkomfort.
        zu einem Sitz gehört vielmehr als nur der Schlafkomfort. Letzteres spielt bei Tagesflügen sogar eine minimale Rolle.

        Zudem gehört das on board Entertainement zum Sitz dazu und wenn ich die Mini-Bildshirme in der FC bei der 747-8 mit den Bildschirmen der BC bei SIA oder bei ANA so schneiden letztere viel besser ab.

        • Abgesehen davon dass es hier um die Eco geht, macht es das noch lächerlicher zu sagen der Service in manchen Business Class sei besser als in der LH F. Schon alleine wo hat man einen FA auf 4 PAXe in der Business?
          Auch wird es dir rein faktisch schwer fallen, eine C zu finden die so viel Platz wie die LH First bietet, dass liegt einfach in der Natur der Sache. Man kann ja anderer Meinung sein und finden die LH First hat keine 5 Sterne verdient, aber diese Vergleiche sind dann einfach Falsch.

          • Ich fragte mal in der LH First, ob ich (bei Ankunft FRA nach 16:00) statt des Frühstücks auch was richtiges bekommen könnte. Antwort: Oh, da müssen wir schauen, ob vom Abendessen etwas übrig bleibt. Mit Glück bekam ich zusätzlich zum Rührei ein Stück Fleisch.
            Bei SQ in der Business bestelle ich einfach mein Essen im voraus und bekomme z.B. den Hummer sogar zum Frühstück.

            Der Service einer guten Crew der SQ oder QR Business braucht sich hinter dem in der LH First nicht zu verstecken.
            Der etwas bessere Schlafkomfort in der LH First ist gegenüber SQ Business Bulkhead den Aufpreis nicht wert. Dazu kommt noch, dass ich die Quervibrationen in der Nase der 748 schon als sehr unangenehm empfinde.

  6. Sicherlich gibt es Airlines, die von der großen Masse genutzt werden, nur weil sie billiger sind( z.B. Rynair. Wenn ich allerdings die Eco in der LH mit der Eco von vor 30 Jahren vergleiche ist es himmelweiter Unterschied ( 1 oder 2, weiß ich nicht mehr genau, Sitze pro Reihe mehr, besserer Service). Leider unterscheidet sich auch auf Kurz- und Mittlerer Strecke /z.B. Kanaren) die Eco nicht von der BC. Allerdings habt Ihr bei Eurem Review einen wichtigen Aspekt vergessen. Früher sagte man, die LH sei die am besten geartete Airline mit den höcsten Sicherheitsstandards. Ist das noch so? Denn dieser Aspekt ist für mich wichtiger sls der Getränkeservice. Was meint Ihr? Kann man das eruieren?

  7. Chapeau, Christoph! Absolut treffender und sehr objektiver Bericht aus beiden Perspektiven-sowohl des Gastes als auch der Besatzung. Weiß wovon ich spreche, denn ich bin befreundet mit Angehörigen der Kabine. Ich bin auch entsetzt darüber, wie sehr dieser Chefstratege alles dafür getan hat um auch noch die letzten zu überzeugen, dass die 5 Sterne viel zu hoch gegriffen waren. Ich habe nur Hoffnung, dass sich jetzt bald etwas wieder hin zum Positiven verändern wird, da der interne Druck auf Herrn Spohr gerade immens an Potenz gewinnt.

  8. Nach JFK gibt es zum Glück SQ26 und echt fünf Sterne. Wobei Condor ja inzwischen auch besseren Service bietet als LH. Zu günstigeren Preisen. Kein Wunder, dass LH die Condor nicht mehr in M&M haben wollte.

    • Naja dass Condor in der Eco besser ist, als LH, kann ich so nicht unterschreiben, vielmehr hat man sich bei LH Condor in der Eco unten angenähert. Man bedenke, bei Condor muss man für Entertainment auf Langstrecken bezahlen.

      Wie gesagt, die LH Eco hatte NIE 5 Sterne.

      • Das mit dem Entertainment, naja, ein aktuelles Beispiel: DUS-JKF Ende September (Do auf Do) für eine Woche, beide Flüge über FRA: Condor 720 Euro, Lufthansa 748 Euro (Eco Basic). Bei Condor kann man dann noch für 36 Euro ein etwas besseres Essen buchen, und für 16 Euro das Entertainment (insgesamt für beide Richtungen). Damit hat man dann ein besseres Produkt als die Lufthansa für 24 Euro mehr…

        • Das würde ich tatsächlich so immer noch nicht unterschreiben, aber alleine dass sich LH und Condor nichts mehr geben sagt doch genug über den Zustand der Lufthansa aus.

          Ehrlicherweise ist meine letzte Condor Erfahrung aber auch schon etwas her.

          • Ich kenne die aktuelle Condor (leider) nur aus der Business in Europa letztes Jahr, aber mit der Menüwahl bis zwei Tage vor Abflug und für 210 Euro (Hin- und Rückflug) und Buchung des Hinflugs 9h vor Abflug war ich extrem angetan. Es lief alles sehr rund auf beiden Flügen – anders als auf meinen 14 LH Europaflügen. Interkontinental fliegt Condor leider nicht dorthin, wo ich hin muss, aber ein Kollege der in der Economy Transatlantik vor einigen Tagen zurück kam, war sehr angetan. Falls sich die Gelegenheit bietet, würde mich ein aktuelles Review dazu von Euch echt interessieren, sowohl in der internationalen Business als auch Economy.

          • Tatsächlich denken wir gerade sehr viel über Condor nach, auch weil dort sehr viel passieren wird in den kommenden Jahren.

            LH muss aufpassen, dass man von Condor nicht abgehängt wird.

  9. Brutal treffend auf den Punkt gebracht. Irgendwie tut es aber auch weh, die Wahrheit so deutlich aufgezeigt zu bekommen. Meinen Status lasse ich jedenfalls freiwillig auslaufen und gehe mehr auf AFKL. Vor Jahren undenkbar. Aber hier gibt es noch das Gefühl, dass man Gast an Bord ist. Und ja, aus meiner Sicht merkt man das AUCH daran, dass es auf eine Cont-Eco noch kostenfreien Service gibt. Das Angebot in den Lounges in CDG und AMS ist ebenfalls absolut konkurrenzfähig oder mehr.

    • Ich finde es auch traurig, wo man gerade hin abgedriftet ist bei Lufthansa! Dass Service in der ECO vor allen etwas fürs Gefühl ist und ein Zeichen sehe ich auch so, denn natürlich kann man die Cola auch für 3 Euro kaufen, aber es geht hier ja ums Prinzip und ich persönlich komme mir bei einem 600 Euro Ticket immer herzlichst verarscht vor, wenn man dann auch noch 3 Euro für die Cola will, weshalb ich sie normalerweise nicht kaufe.

      Das immer mehr Leute schreiben, dass sie daher der LH den Rücken kehren ist dramatisch und zeigt welchen Schaden man anrichtet, denn dich zurück zu holen wird dann noch aufwändiger und teurer, wenn es überhaupt geht.

      • So ist es. Ob es nun wirtschaftlich sinnvoll für mich als Gast ist/war, oder nicht. Aber ich saß gerne auch ganz bewusst lieber mit einem teureren Ticket in einer LH und wusste, dass ich je nach Gusto meinen Kaffee, mein Bier oder mein Wasser bekomme, als mit einem günstigeren Ticket bei einem anderen Carrier. Selbst wenn ich mir für die Differenz an Bord deutlich mehr hätte kaufen können, als ich bei LH konsumiert hätte.

        Und das wichtigste: Ich hatte in den aller meisten Fällen das Gefühl, dass ich mit einem Carrier unterwegs bin, bei dem die Mitarbeiter angemessen bezahlt werden und gerne für Ihren Arbeitgeber arbeiten und denen daran gelegen ist, dass jeder Gast zufrieden ist. Bei der Entwicklung der letzten Jahre ist das Gefühl verloren. Man hat eher das Gefühl, dass man Leidensgenosse ist. Und das ist eben nicht so einfach wieder aufgebaut, selbst wenn ich demnächst wieder einen Schokoriegel und ein Bier bekommen sollte.

    • Moin Limo,
      so ist es auch bei mir. vor 5 Jahren war AF/KLM für mich ein No-go. Die sind jetzt mein bevorzugtes Carrier in Europa.
      Als Senator wurde man während des Service (Getränke) bei LH bei Kurzstrecken-Eco-Flügen immer wieder mit Namen angesprochen. Es war eine Kleinigkeit, macht aber viel aus. Es gab Gelegenheit zu einem persönlichen Small talk mit den FA, was die Markenverbundenheit verstärkte (aus Seiten des Kunden sowie der FA). Dieses gibt es immer noch bei KLM und AF. Bei LH schuf man die Gelegenheit dafür – nämlich dem Getränkeservice – komplett ab. Der Kunde ist zu einem Nichts geworden und die FA sind wirklich zu Verkäufer degradiert worden.

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