Lufthansa kooperiert mit Dallmayr und Dean&David für Buy on Board

Foto: Lufthansa

Mitte November hat die Lufthansa Group Neuerungen beim Bordservice angekündigt. Betroffen ist die Kurz- und Mittelstrecke bei den Konzernairlines Austrian, Swiss und Lufthansa selbst. Ab März 2021 entfällt dann die kostenfreie Verpflegung in der Economy Class. Diese beinhaltete bis zum Beginn der Pandemie meist einen Snack, Sandwich oder ein warmes Gericht auf längeren Flügen. Getränke wurden ebenfalls gratis angeboten, dazu gehörten auch Bier, Wein und Sekt. Derzeit findet der Service reduziert statt, auf den meisten kurzen Flügen gibt es lediglich eine Wasserflasche.

Ab März wird dann auf Buy on Board umgestellt. Solche Konzepte gibt es bereits bei den anderen Töchtern Brussels, Eurowings und den Swiss-Flügen von und nach Genf. Den Anfang macht Austrian Airlines, voraussichtlich Mitte März folgt Konzernmutter Lufthansa. Details zu dem Angebot und den Preisen sind noch nicht bekannt. Allerdings wurden jetzt Kooperationspartner für die „Onboard Delights“ bekannt.

Dean&David

Solche Partnerschaften sind in der Branche üblich. Renomierte Caterer oder bekannte Feinkostmarken sind im Sortiment mehrerer Airlines zu finden. Mit Dean&David wurde ein deutsches Unternehmen für die Zusammenarbeit mit LH gefunden. Die Kette existiert seit 2007 und bietet in ihren Niederlassungen Salate, Wraps und Sandwiches, Thai-Currys oder Smoothies und frisch gepresste Säfte an. Diese werden in einer offenen Küche zubereitet, auf Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker wird verzichtet.

Foto: Dean&David

Dean&David wird demnach für die Belieferung der Frischeprodukte an Bord verantwortlich sein. Ob es neben Sandwiches und Salaten auch warme Gerichte geben wird, ist noch nicht bekannt.

Dallmayr

Mit dem Traditionsunternehmen Dallmayr wurde ein weiterer Partner aus Deutschland gefunden. Das Unternehmen befindet sich bis heute in Familienbesitz und ist in München verwurzelt. Dallmayr gliedert sich in mehrere Geschäftsbereiche auf, dazu gehören Gastronomie, Kaffee&Tee, Catering oder die Bereitstellung von Snack-Automaten.

Dallmayr wird Lufthansa mit Heißgetränken und Süßigkeiten beliefern, dazu gehören auch Kuchen und Pralinen.

 

Foto: Dallmayr

Lufthansa kooperiert mit Dallmayr und Dean&David für Buy on Board | Frankfurtflyer Kommentar

Noch gut zwei Monate, dann kann bzw. muss man für Essen und Getränke an Bord von Kurz- und Mittelstrecken bei Lufthansa bezahlen. Die Töchter in Österreich und der Schweiz ziehen mit und werden dort jeweils ein eigenes Sortiment zusammenstellen. Bei Lufthansa wurden dafür Dean&David sowie Dallmayr an Land gezogen.

Die Kooperation sagt noch wenig darüber aus, was es letztendlich dann auf der LH-Menükarte geben wird. Dean&David steht zwar für frisches und gesundes Essen, fragt sich in welcher Qualität dies an Bord von Flugzeugen angeboten werden kann. Verpackte Kuchen oder Schokolade sind hingegen weniger anfällig, ob es dafür einen Markennamen braucht ist wohl eher Marketingstrategie und Kopfsache. Und ob der Kaffee an Bord schmeckt, hängt von mehreren Faktoren ab.

Es muss sich bis zum Start noch einiges klären. Welchen Umfang kann eine Crew auf kurzen Hüpfern bewältigen? Gibt es auch warme Optionen auf längeren Flügen und kann man diese vorbestellen? Wo werden sich Qualität und Preise bewegen? Allzu viel sollte man sich wohl nicht erwarten. Auch wenn das künftige Sortiment eine Verbesserung zu dem früheren Sandwich sein mag, der Wegfall der kostenlosen Getränke ist ein Verlust. Immerhin bleibt die Wasserflasche.

 

15 Kommentare

  1. Ich bin wenig begeistert. Als treuer LH Kunde, der den Service schätzte und deswegen auch den höheren Ticketpreis akzeptierte, werde ich mich neu orientieren. Das bedeutet, die gesammelten Leinen abfliegen , aber ansonsten auf andere Carrier umsteigen……

      • Nur leider wird das Kauf-Angebot spaetestens nach wenigen Monaten genauso aus schrottigen, ultralange haltbaren Chemie-Pampe-E-Nummern-Sandwiches bestehen.

        Mit dem Unterschied dass man dafuer dann sogar noch teuer draufzahlen muss.

    • Ich seh das nicht so verbissen. Gratis ist sowieso nichts, wir reden ja immer von Mischkalkulation. Und in der wurde halt allen Passagieren ungefragt von den tatsächlichen Bedürfnissen ein Obulus aufgedrückt. Resultierend in dem Anspruch: was ich bezahlt habe, will ich auch nutzen. Völlig unabhängig davon, auf einem Zwei-Stunden-Flug normalerweise weder zu verhungern noch zu verdursten. So prickelnd ist die Pfriemelei mit den Minitischchen nun ja auch wieder nicht.
      Dass nun alle Fluggesellschaften reihum diese Mischkalkulation beenden, hängt natürlich weniger mit diesen Gedanken zusammen. Es geht um die Platzierung bei den diversen Suchmaschinen, die die Bestandteile einer Mischkalkulation – also beispielsweise Aufgabegepäck und Bordverpflegung, aber auch die Sitzqualität – nicht honorieren. 80% der Bürger schauen halt allein nach dem Preis, mit einem zweiten Blick auf die Reisezeit und erst dann – vielleicht – auf das Kleingedruckte.

      Ob nun das Wahlessen an Bord funktioniert? Zumindest kann ich mich an einen Flug mit Air Berlin entsinnen, in dem das richtig gut lief.

  2. Jetzt braucht mir wenigstens keiner mehr vorkauen, wie viel besser die LH gegenüber BA in der Eco sei. Und bei BA gibts wenigstens Coke light, während die LH mir ständig einreden will, dass Coke Zero dasselbe sei.

    Aber ganz ehrlich, die Flasche Wasser können sie sich auch sparen.

  3. Warum gibt es diese Airline überhaupt noch. Ich bin länger Senator als es das Miles und More Programm gibt. Das Einzige was ich bei Lufthansa über die vielen Jahre erfahren habe ist:
    Immer weniger Leistung für immer mehr Geld gepaart mit einer unglaublichen Arroganz.
    Ich bin vor der Pandemie Emirates und Qatar geflogen und zwar als Selbsttest in Eco und Buss auf verschiedenen Strecken. Bis vier Stunden und bis 8 Stunden. Hier ist es genau umgekehrt. Der Service, die Qualität der Getränke, die Flughäfen Doha und Dubai sind Erlebnisse und versprühen nicht den Charme einer S-Bahn.
    LH ist ein Auslaufmodell!

    • Nun diese Frage kann ich dir Beantworten. Lufthansa ist, wie alle Airlines ein Wirtschaftsunternehmen und auch wenn es den ein oder anderen überrascht, dass übergeordnete Ziel ist es nicht Menschen zu ärgern, zu quälen oder Glückseligkeit zu schaffen, sondern schlicht und ergreifend Geld zu verdienen.

      Dabei ist man bei Lufthansa der Meinung, dass man mit dem gebotenen Produkt die höchste Rendite erzielen kann und in den letzten Jahren ist das auch sehr gut gelaufen. Dabei kann man Entscheidungen immer kritisieren und ich sehe Buy on Board sehr skeptisch, aber der Markt wird regeln was geht und was nicht.

      Der Grund warum Emirates und Qatar viel auf das Kundenerlebniss setzen, sei es mit Gold, Riesigen Lounges oder besonders aufwändigem Catering oder genialen Sitzen ist nicht, dass man gerne etwas verschenken will, sondern weil man zu dem Schluss gekommen ist, dass man so mehr Passagiere anziehen kann. Gerade die Golf Airlines müssen auch Dinge damit kompensieren, denn man muss Passagiere schon davon überzeugen auf dem Weg nach Asien auf halber Strecke umzusteigen. Es gibt Menschen die machen das gerne und es gibt welche die hassen es.

      • Vielleicht eine kleine Ergänzung.
        Man darf auch nicht ganz vergessen, dass nur Emirates profitabel ist, zumindest bis 2020 war. Die wirtschaftliche Lage von Qatar ist zwar bei Weitem nicht so prekär wie die von Etihad, Gewinn wird dennoch nicht erwirtschaftet.

  4. Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das ist so eine Sache mit Dienstleistung und Rendite. Mit gutem bis sehr gutem Service lässt sich ein höherer Preis leichter rechtfertigen.
    Wegen des Umsteigens, von Berlin aus muss man immer umsteigen und wenn man die Wahl hat zwischen Frankfurt, München, Wien oder Zürich zu teilweise unchristlichen Zeiten, dann sind Doha oder Dubai einfach super Alternativen mit Loungeaustattungen, Speisenangeboten und Einkaufsmöglichkeiten, an die, wenn überhaupt, nur Zürich mithalten kann.
    Nach Asien fliege ich jedenfalls nur mit Thai, Qatar oder Emirates. Auch Singapores First ist nicht annähernd so gut. Ich werde jedenfalls keine Senatorkarte mehr benötigen aber auch nicht mehr die Meilen zusammenbekommen,und das nach 36 Jahren.

    • Ich sehe das sehr ähnlich, denn ich glaube auch, dass man mit einem echten Premium Angebot mehr verdienen kann, zumindest wünsche ich es mir. Aber Lufthansa ist wohl extrem gut darin, den Schnittpunkt zwischen Kosten (und auch Service) reduzieren und gute Preise durchsetzen zu können.

      Grundsätzlich sage ich aber auch immer, es ist bei Lufthansa auch nicht alles schlecht und bei Emirates und Co. auch nicht alles Gold was glänzt…. Wenn du mal mit Emirates 15 Stunden auf einer Rutsche nach Australien in der Business Class geflogen bist (und gerade nach Australien setzt auch Emirates recht hohe Preise durch), dann ist man für die Lufthansa Business Class wieder dankbar. Aber jeder hat andere Prioritäten und das ist auch gut so.

  5. Hatte ein paar C Flüge in A3 ; vor corona-Zeiten hatte A3 das IMHO beste Catering auf Europa Strecken . Nun 2 Flüge mit einer weißen Tüte (In eco gab´s ne noch „nachhaltigere“ Braune Tüte ) absolviert…Inhalt Wasser , Saft , Apfel und ein kalter vegan wrap und ein dümmliches Desinfektionstuch :-/
    Vor meinem und DEM letzten ATH-TXL Flug in ATH ein noch warmes , aufgeschnittenes , knuspriges Brot von ´ner Bäckerei und abgepackte Salami aus nem Supermarkt geholt.Dazu 2 Miniweinflaschen.Eine leckere sättigende Mahlzeit.
    Das werde ich bei LH dann wohl ähnlich machen .
    Bin gespannt auf die Blicke der Mitreisenden , die ihr 5 Stunden altes David&Dean Brötchen aus dem Kühlraum kauen .
    Ggf nen Kaffee dazu kaufen und ein paar mitgebrachte Ferrero Snacks .
    Vielleicht könnte LH zum Sparen ein paar FR Piloten und FA s abwerben , denen das doppelte bezahlen , was sie bei FR verdienen .
    Dann könnten cockpit & ufo Freizeit feiern mit den schmucken LH Uniformen und „Mund-Nasenschutz“

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