Lufthansa spart am Essen in der Economy und Premium Economy

Ab dem 28.11.2019 wird Lufthansa das Essensangebot in der Economy bzw. Premium Economy reduzieren. Dabei wird es ein gestaffeltes Vorgehen je nach Flugdauer geben. Damit stellt sich Lufthansa gegen der Trend bei vielen Full Service Airlines, sieht sich aber als Vorreiter beim Thema Umweltschutz. Als Ausgleich gibt es dann 0,5l Flaschen Wasser für alle.

Lufthansa spart am Essen in der Economy und Premium Economy | Die Änderungen

Bisher gab es bei Flügen mit über zehn Stunden Dauer vor der Landung noch ein zweites Essen auf dem Tablett. Dabei durfte man zwischen zwei (warme) Essensoptionen wählen. Dieses Essen wird durch einen kalten vegetarischen Snack ersetzt. Die Wahlmöglichkeit beschränkt sich dann auf annehmen oder ablehnen.

Auf Flügen unter zehn Stunden Dauer (z.B. Indien oder naher Osten) gab es bisher (warme/kalte) Snackboxen.

Diese werden durch einen kleinen vegetarischen Snack wie z.B. einen Wrap ersetzt.

Alle Fluggäste in der Economy Class erhalten ab dem 28.11., wie die Gäste in den höheren Klassen ebenfalls eine 0,5 Liter Flasche mit stillem Wasser.

Statt der bisher ausgegebenen wiederverwendbaren Kopfhörer (mit Bügel) soll es in Zukunft nur noch kleine Ohrhörer geben, die nach dem Flug vollständig entsorgt werden sollen.

Bisheriges Lufthansa Premium Economy Class Essen

Lufthansa spart am Essen in der Economy und Premium Economy | Der Trend bei anderen Airlines

Delta Airlines hat angekündigt, Gäste der Economy auf Langstreckenflügen mit einem Bellini Cocktail und heißen Handtüchern an Bord zu begrüßen. Vor- und Hauptspeise sollen nach eigenem Geschmack von der Karte gewählt und kombiniert werden dürfen. Das Dessert soll später separat serviert werden. Vor der Landung soll den Gästen Schokolade angeboten werden.

Bei British Airways hat man Anfang des Jahres den Müsliriegel als zweite Mahlzeit gestrichen und bietet stattdessen in der Premium Economy wieder warmes Essen an.

Singapore Airlines bietet zwei warme Mahlzeiten in der Premium Economy an. Diese können über den Book the Cook Service sogar vorab bestellt werden.

Lufthansa spart am Essen in der Economy und Premium Economy | Umweltaspekte

Lufthansa rechnet vor, dass alleine durch den Verzicht auf die Kopfhörer im Jahr ca. 175 Tonnen Kerosin und damit 500 Tonnen CO2 Emissionen eingespart werden können. Leider geht Lufthansa nicht darauf ein, wie die Wegwerfohrhörer in die Ökobilanz eingehen.

Lufthansa spart am Essen in der Economy und Premium Economy | Frankfurtflyer Kommentar

Lufthansa schafft es schon wieder – mit fadenscheinigen Argumenten wird versucht, dem Kunden Einschnitte im Reiseerlebnis als Verbesserung zu verkaufen. Es ist klar, dass Lufthansa die Kosten für Essen und die „Wiederaufbereitung“ von Kopfhörern einsparen möchte.

Leider hat die Marketingabteilung es versäumt, die Ausgabe von minderwertigen Ohrhörern als Geschenk der Lufthansa an die Flugreisenden zu verkaufen. Damit hätten die Gäste auch das Entsorgungsproblem und Lufthansa könnte die Hände in Unschuld waschen.

Im letzten Earnings Call wurde die Premium Economy noch als sehr erfolgreiches Produkt vorgestellt. Seitdem setzt Lufthansa alles daran, dieses Produkt zu schädigen. Erst kamen die Sitzplatzgebühren, jetzt das kleinere Essensangebot und die schlechteren Kopfhörer. Wenn Premium Economy nur noch 15cm mehr Sitzabstand und ggf. bessere Meilenausbeute bedeutet, ist an dem Produkt nicht mehr viel Premium dran.

Der 5. Stern für Lufthansa wird immer mehr zum blanken Hohn.

Dank an vielfliegertreff.de

11 Kommentare

    • Lufthansa hat ein Joint Venture mit Air China – verdient also selbst mit wenn man Air China fliegt. Das gleiche gilt fuer Singapore Airlines und ANA – auch hier hat Lufthansa ein Partnerschaftsabkommen und ist somit nicht in direkter Kokurrenz zu den beiden Airlines.

  1. Sieht wohl so aus Jimmy.
    Mittlerweile ist es mir egal ob ich den SEN erreiche oder nicht. Früher habe ich immer darauf geachtet, dass ich LH Group oder zumindest Star Alliance fliege um den SEN relativ straffrei zu erreichen. Auch wenn diese oft teurer waren konnte ich mit dem „DirekflugArgument“ meine Reiseabteilung überzeugen LH zu buchen. Aber durch all die Änderungen macht es auch irgendwie keinen Spaß mehr und die Mühe lohnt sich auch nicht. Scheint LH nicht zu verstehen, insbesondere ihre Businesskunden nicht. Außerdem habe ich durch die AMEX Platinum Card auch andere Lounges kennengelernt und muß sagen, dass dies oft um Einiges besser sind. Die SEN und Business Lounges in Wien finde ich eher peinlich und ich denke, dass ich nicht sonderlich große Ansprüche habe.
    Von 100% LH Group Flügen, bin ich mittlerweile bei nur noch 60% und es wird sich wahrscheinlich weiter nach unten entwickeln (bis auf FRA-ZRH mangels Alternativen bei Flügen)

  2. Sparen ja, aber doch nicht so, dass es der Kunde merkt !
    Es auf der Teppich – Etage schon mal probiert ? Übrigens: Die ewigen Streiks gehen sicherlich an die Substanz—-muss irgendwo halt wieder kompensiert werden

  3. Spohr ist wirklich nichts zu peinlich, Mitten im Dauerstreik weitere deutliche Einschränkungen für Kunden ankündigen und das dann auch noch als Verbesserung verkaufen wollen? Absurd. Nicht mal mehr 3* Niveau.

  4. Marco hat recht , ich sehe das genauso . Zu Qatar ab Berlin sind Welten , und wir müssen auf dem Weg nach Asien , nicht erst über Frankfurt und München fliege , gerade sehe ich , das mein Rückflug Ende April von Bangkok aus mit Eurowings stattfinden wird , nicht wie gebucht mit LH .
    LH Lohn sich nur noch von anderen europäischen Städten aus mit den Sonderpreisen in Business oder First .
    Wennschon sehe das mein Businessflug von Deutschland aus mehr kostet als der First von Mailand oder Paris hänge ich gerne ein , zwei Nächte daran

  5. Ob das nun so klug ist? Der Kopfhörer ist sicher kein entscheidendes Argument. Es werden wohl sowieso die meisten Reisenden mit eigenem Smartphone/Tablet anrücken und dafür die Ohrhörer dabei haben. Wenn man dann per WLAN auf das IFE zugreifen kann, ist das ganz nett.
    Verpflegung ist so eine Sache. Mir persönlich ist sie egal, schmeckt sowieso nicht, auch in C. Das sehen vermutlich aber viele Reisende anders. Dann steht natürlich sofort die Frage im Raum, warum nicht gleich die LC-Konkurrenz zu probieren. Habs selbst eher durch Zufall vor ein paar Tagen mit Eurowings probiert und war sehr positiv überrascht. Natürlich gabs nix in der Kabine ohne Cash, aber ansonsten hat mir nichts gefehlt. Alles sauber organisiert, für ganze zehn Euro konnte man sogar ein ziemliches Stück Beinfreiheit zubuchen.
    Die Argumente werden den Entscheidungsträgern freilich sicher bewusst sein. Dort dürfte man vermutlich auch ziemlich schnell anhand der Buchungen die möglichen Wirkungen sehen. Mit der großen Zahl der Passagiere kann man schnell eine aussagekräftige Statistik erstellen.
    Warten wir einmal ab.

  6. Der Lufthansa ist langsam nicht mehr zu helfen. Demnächst werden also Vielflieger die in Y+ auf der Langstrecke unterwegs sind ihr Essen in der Lounge eintuppern müßen. Nach kostenpflichtiger Sitzplatzreservierung und permanenter Streikbereitschaft ein erneuter Minuspunkt für den Kranich. Ein gutes Beispiel wie man ein gutes Produkt kaputt sparen kann.

  7. Former LH employee here. I’m saddened by the struggles that the company is currently facing. Food makes the passengers happy and I couldn’t believe this. Nevertheless, Thai Airways have one of the best in-flight meals. Yum.

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