Miles&More verschlechtert Meilenschnäppchen Umbuchung deutlich

Lufthansa Business Class in der Boeing 747-8 auf dem Main Deck.

Miles&More Meilenschnäppchen sind mit die beliebteste Option um Miles&More Prämienmeilen einzulösen. Besonders auf Langstrecken in der Business Class sind die Flugprämien mit reduzierten Meilenwerten auch sehr lohnend, allerdings kommt dies eigentlich mit dem Preis, dass man sie nicht zu jeder Zeit zu jedem Ziel buchen kann und vor allem, dass man sie nicht mehr umbuchen oder stornieren kann.

Aufgrund der Unsicherheiten, Reiseverbote und Quarantäneauflagen in der Corona Pandemie hat Miles&More sehr liberale Umbuchungsbedingungen auch für Meilenschnäppchen geschaffen und erlaubt, diese kostenlos auf jeden beliebigen Zeitpunkt umzubuchen. Lediglich ein Prämienflug musste am neuen Datum auch verfügbar sein, aber eine Nachberechnung von Meilen hat nicht stattgefunden.

Diese Kulanzregel wurde auch wieder verlängert und Miles&More erlaubt nach wie vor die Umbuchung von Meilenschnäppchen, allerdings gegen die Zuzahlung von 25 Euro pro Umbuchung. Bisher waren aber beliebig viele Umbuchungen (für je 25 Euro) möglich und man konnte vor allem auch auf jedes beliebige Wunschdatum umbuchen.

So war es bis vor wenigen Tagen möglich, die aktuellen Meilenschnäppchen für Januar oder Februar 2022 zu buchen und direkt wieder für 25 Euro auf das Wunschdatum umzubuchen. So hat ein Leser berichtet, dass er Meilenschnäppchen nach Los Angeles im Februar gebucht hat und eine Stunde nach der Buchung hat er das Meilenschnäppchen auf Ostern 2022 umgebucht. Gegenüber einem regulären Meilenticket hat er so für 25 Euro über 50% der Meilen gespart und fliegt dennoch zur beliebten Reisezeit.

Dass dies nicht im Sinne des Erfinders ist war abzusehen, auch wenn es eine sehr großzügige Regelung von Miles&More war, welche so auch von den Call Center Agents nicht selten aktiv angeboten wurde. Nun erlaubt man die Umbuchung nur noch innerhalb des ursprünglichen Reisezeitraumes bei Meilenschnäppchen und hat die entsprechende Regelung erweitert.

Reduzierte Fly & Save Angebote (Meilenschnäppchen, Fly Smart Prämien, Early Bird Prämien) können gegen eine reduzierte Umbuchungsgebühr von 25€ (pro Ticket, pro Person) umgebucht werden. Bitte beachten Sie, dass der neue Flugtermin bei Umbuchungen innerhalb des für dieses Angebot festgelegten Reisezeitraums liegen muss.

Damit ist die Regelung eigentlich immer noch sehr liberal, denn ursprünglich galt bei Meilenschnäppchen immer eine „use it or lose it“ Regelung, sprich wenn man das Ticket nicht genau wie gebucht nutzen konnte, hat man die Meilen verloren und musste komplett neu buchen.

Miles&More verschlechtert Meilenschnäppchen Umbuchung deutlich | Frankfurtflyer Kommentar

Auch wenn nun sicher wieder der große Aufschrei kommt und von Betrug gesprochen wird, dass Miles&More die Regelung in Bezug auf Meilenschnäppchen anpasst war abzusehen. Dass ein Meilenschnäppchen Full Flex ist, war nie vorgesehen und dafür dass man die Meilenwerte massiv verringert hat, ist dies auch zu verschmerzen, zumal nach wie vor eine Kulanzregelung geboten wird.

Einzig die Kritik, dass man die Regelung auch Rückwirkend für alle Buchungen ab dem 2. August eingeführt hat, muss man sich bei Miles&More gefallen lassen. Zwar lässt sich hier argumentieren, dass man die Regelung nie wie in der Vergangenheit angewendet vorgesehen hatte, aber dennoch sehe ich hier mal wieder ein gewisses Kommunikationsdefizit.

Dass die Regelung aber nun im Oktober auf den Schirm von Miles&More gekommen ist war klar, denn mit den unzähligen Meilenschnäppchen, welche es gerade auf der Langstrecke in der Lufthansa Business Class gibt, haben zusammen mit den immer mehr werdenden Reisemöglichkeiten dazu geführt, dass sicherlich einige Meilenschnäppchen in den letzten Tagen auf diverse Daten umgebucht wurden.

10 Kommentare

  1. Mir ist aber schleierhaft, warum ihr hier die Lufthansa in Schutz nehmt. Eine einseitige nachträgliche Änderung von Bedingungen zum Nachteil des Kunden ist in dem Umfang nicht statthaft. Ich gehe mal davon aus, dass diese Einschränkung der Umbuchungsmöglichkeit auch erst ab dem 14. Oktober gelten kann.

    • Denke auch das es erst ab Zeitpunkt der Änderung gültig ist. Ab dann finde ich aber schon, dass es gerechtfertigt ist. Wie man in allen Foren lesen konnte wurde die Möglichkeit auch stark ausgenutzt. Klar das irgendwann eine Einschränkung kommt.

      • Die Sache ist die: Beim buchen eines Meilenschnäppchen akzeptiert man explizit, dass diese nicht umruchbar und stornierter sind. Die zusätzliche Regelung ist nur Kulanz und kann jederzeit zurückgenommen, verändert oder garnicht mehr angeboten zu werden. Anspruch auf Kulanz hat man nunmal nicht.

        Ich selbst war sehr überrascht, dass man sogar so lange die Kulanz so durchgezogen hat, denn sie wurde gezielt ausgenutzt, was nicht im Sinne des Erfinders war.

        Das ich von dem vorgehen von Lufthansa wenig halte, insbesondere im Hinblick auf die Rückwirkende Änderung für einige Tickets, habe ich ja deutlich geschrieben, aber das Ableiten des Anspruches sehe ich nicht. Lufthansa könnte auch manchen Passagieren eine Kulanz gewähren und anderen wiederum nicht. Auch dass dürfte man.

        • Lufthansa hatte die veränderten Regeln für die Umbuchung auf der eigenen Webseite veröffentlicht. Soweit ich mich erinnern kann, stand dort nichts von Kulanz.

          • „Die aktuellen Kulanzregelungen der Airlines finden auch bei Miles & More Prämientickets Anwendung“

            Da Steht direkt in den ersten Worten, dass es eine Kulanz ist.

    • Ja sehe ich genauso. Ich habe 3 x mit denen telefoniert bei den Eurwoings Discover Meilenschnäppchen (Mitte August gebucht). Und nun wird RÜCKWIRKEND etwas geändert. Das verstösst gegen jedes geltende Recht und wird vor Gericht definitiv NICHT standhalten. Ich finde das kriminell und erwäge eine Klage von verbraucherschützern gege LH zu initiieren.

  2. Das Kulanz immer eine freiwillige Sache eines Geschäftspartners ist, war mir soweit schon klar. Aber dann muß man diese Kulanz auch explizit so kennzeichnen und nicht den Anschein erwecken, das jedes Meilenschnäppchen Ticket umbuchbar ist und dies dann auch noch so auf der Seite im Buchungsvorgang vermerken. Das ist dann eine eindeutige Täuschung des Vertragspartners und nichts anderes.

    • Sorry so ist das aber auch nicht. Dass man ein für einen Zeitraum definiertes Sonderangebot, auf einen beliebigen anderen Zeitraum umbuchen kann, war nirgendwo formuliert. Es wurde von vielen auch nie so verstanden (und war wohl auch nie so gemeint), nur in informierten Kreisen kannte man diese Regelung.

      Handlungsbedarf hat man bei Miles&More übrigens gesehen, da zu viele Leute weniger als 24 Stunden nach der Buchung einfach frech auf diverse Termine umgebucht haben. Dass dies nicht im Sinne des Erfinders war, dürfte wohl jedem klar sein.

      Die Kommunikation von LH ist hier mal wieder sehr schwach, dass steht außer Frage, aber eine als Kulanz gekennzeichnete Regelung als dauerhaften Anspruch zu sehen, diese Meinung kann ich nicht teilen.

      Wie immer in diesem Spiel: Man freut sich, so lange etwas geht und dann freut man sich über den nächsten Sweet Spot und Fehler der Airlines ;).

      • „Handlungsbedarf hat man bei Miles&More übrigens gesehen, da zu viele Leute weniger als 24 Stunden nach der Buchung einfach frech auf diverse Termine umgebucht haben.“

        Ist diese Information irgendwo öffentlich einsehbar? Rein aus Interesse, ob Miles&More sich da wirklich explizit auf die Fälle bezieht, die so flott umgebucht haben.
        Das Würde dann ja auch bedeuten, dass man diesen Fall bei hochladen der Meilenschnäppchen gar nicht auf dem Schirm hatte.
        Bin auch grundsätzlich der Meinung, dass diese Kulanzregelung eben nur so lange gilt, wie sie angeboten wird (Kulanz eben). Dass diese Regelung aber von jetzt auf gleich geändert wird, ist durchaus ärgerlich.

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