Niki ist insolvent und stellt den Flugbetrieb ein

Es ging nun noch deutlich schneller als erwartet. Nachdem Lufthansa gestern ihr Angebot zur kompletten Übernahme der österreichischen airberlin Tochter NIKI zurückgezogen hatte, musste die Airline noch gestern Abend einen Insolvenzantrag stellen. Mit sofortiger Wirkung (ab 14. Dezember) wird nun auch der Flugbetrieb eingestellt. Heute finden bereits keine NIKI Flüge mehr statt.

Auf der Homepage von NIKI lässt sich nur noch folgende Information finden:

Liebe Gäste,

der Flugverkehr der NIKI Luftfahrt GmbH unter dem IATA-Airline-Code HG wird ab dem 14. Dezember 2017 eingestellt.

Wir bitten Passagiere, die ihren Flug über einen Reiseveranstalter gebucht haben, sich mit ihrem Reiseveranstalter in Verbindung zu setzen. Der Reiseveranstalter ist für die Beförderung dieser Passagiere zuständig.

Für Passagiere, die ihren Flug direkt bei Niki gebucht haben, organisieren mehrere Fluggesellschaften derzeit eine Rückholaktion auf Standby-Basis gegen ein geringes Entgelt aus dem Ausland nach Deutschland, Österreich und die Schweiz. Tuifly wird sich zu unserem Bedauern nicht an dieser Lösung beteiligen.

Wir möchten uns bei Ihnen für die langjährige Treue bedanken.

Ihr NIKI-Team

Neben den fast 1.000 NIKI Mitarbeitern, welche wohl noch vor Weihnachten ihren Arbeitsplatz verlieren werden, bangen nun auch etwa 100.000 Passagiere um ihre Flugtickets. Auch sind momentan mehrere Tausend Fluggäste mit NIKI unterwegs und nun ohne Rückflüge.

Rückholaktion für gestrandete Passagier

Momentan arbeitet man an Lösungen für gestrandete Passagiere, welche nun ihre Rückflüge verloren haben. NIKI kann in der aktuellen Situation den betroffenen Passagieren leider nicht mehr helfen und sie müssen sich an andere Airlines wenden.

Hier sind Lösungen denkbar, wie sie Lufthansa und Eurowings nach der Einstellung des Flugbetriebes von airberlin angeboten haben. Die Regierung in Wien will die Austrian Airlines notfalls mit Charterflügen beauftragen, sagte ein Sprecher von Verkehrsminister Jörg Leichtfried der Tageszeitung „Die Presse“.

Niki Lauda hat Interesse an NIKI bekundet

Der ehemalige Formel 1 Rennfahrer Niki Lauda, der die Airline Niki ursprünglich gegründet hat, hat bereits erneut Interesse an NIKI bekundet. In einem Statement an die österreichische Presseagentur APA sagte Lauda: „Ich bin interessiert und würde mich darum kümmern“. Was dies im Detail bedeutet, formuliert Lauda leider nicht, allerdings wolle er sich nun alleine um NIKI „kümmern“.

Niki ist insolvent und stellt Adenflugbetrieb ein | Frankfurtflyer Kommentar

Diese Entwicklung bei NIKI war leider nach der gestrigen Ankündigung von Lufthansa zu erwarten. Denn mit dem Rückzug des Kaufangebotes für NIKI, wurden auch die Unterstützungszahlungen an NIKI eingestellt. Lufthansa stützte den Flugbetrieb von NIKI mit etwa 10 Millionen Euro pro Woche.

Es ist eine sehr bedauerliche Entwicklung und für alle Beteiligten sicherlich keine gute Lösung. Auch die EU Wettbewerbshüter haben hierdurch wohl genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie wollten, denn mit NIKI verschwinden Kapazitäten vom Markt, was zuverlässig zu steigenden Flugpreisen führen wird!

 

2 Kommentare

  1. Da haben die EU Wettbewerbshüter ja eine tolle Leistung gezeigt, endlich mal ein Ergebnis was sich sehen lassen kann, Danke an die Bürokratie. Gut gemeins ist oft das Gegenteil von Gut!

  2. Überall wo sich Politiker sich einmischen verlieren Menschen ihre Arbeit.

    Was machen Otto Normalverbraucher der sich und seiner Familie zum beispiel Flüge mit Air Berlin oder Niki leisten könnne für den Urlaub.

    Die sehen in die Röhre.

    Die Schere zwischen denn die sich eine Flug in denn Urlaub leisten können und denn die sich so etwa snicht mehr leisten können wird immer grösser.

    Und der Unmut über die EU wächst immer weiter.
    Die EU Wettbewerbshüter denken nur an ihren Profit.Aber nicht daran das an dem ganzen sehr viele Arbeitsplätze hängen.

    Es geht nicht nur um die Menschen die direkt für Niki arbeiten.Denken wir auch an die Menschen die indirekt an Niki hängen.
    Oder gar die Menschen der Flugzeugbauer.Flughafentransfer,u.s.w.

    Hier hat die EU leider nicht weit gedacht.
    Und jetzt wird Ryanair wieder auf denn Plan gerufen.Warum unter nehmen die EU Wettbewerbshüter nicht hier etwas.Gegen denn Raubbau und Unterdrücken der Mitarbeiter.

    Ryanair missachtet fast jede Sicherheit.Und zwingt Piloten auch wenn sie Krank sind zum Fliegen.Oder benutzt Notausstiegstreppen als Normaler Ausstieg.Wo sind hier bitte die EU Wettbewerbshüter und sagen Ryanair das geht so nicht wie ihr es denkt.

    Aber hier sind die EU Wettbewerbshüter Blind auf beiden Augen und Taub auf beide Ohren.

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